Doppelanlagen
Definition
Doppelniere
Unter einer Doppelniere versteht man die komplette Trennung des oberen Hohlsystems mit doppelter Anlage des Nierenbeckens.
Einteilung
Die vorzeitige Trennung der Ureterknospen führt zu zwei getrennten Nierenbecken. Die Ureteren können dabei getrennt oder zusammen ins Nierenbecken laufen.
Die Ureteren sind komplett doppelt angelegt und münden jeweils mit einem separaten Ostium in die Blase. Der Harnleiter der oberen Nierenanlage mündet dabei kaudal und medial des Harnleiters der unteren Nierenanlage (Meyer-Weigert-Regel).
Das Nierenbecken ist doppelt angelegt und es gehen 2 Ureteren ab, die sich an beliebiger Stelle im Verlauf zwischen Pyelon und Harnblase Y-förmig zu einem Ureter vereinigen und in einem Ostium in die Blase münden. Die überzählige Anlage liegt immer kranial in der Niere.
Ein Ureter triplex ist sehr selten. Von insgesamt drei Nierenbeckenkelchsystemen gehen auch drei Ureteren ab, welche separat oder nach Vereinigung in die Blase münden.
Der vesikoureterale bzw. vesikorenale Reflux ist ein unphysiologischer Rückfluss von Urin aus der Harnblase in den Ureter bzw. in die Niere bei fehlerhaftem Antirefluxmechanismus der Harnblase.
Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.
Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.
Eine Urethrozystoskopie ist die Spiegelung der Blase über die Harnröhre mithilfe eines Endoskops.
Die Enuresis ist definiert als alleiniges Einnässen im Schlaf an mindestens 2 Nächten pro Monat nach dem 5. Lebensjahr ohne Tagsymptomatik oder Harnwegsinfekte.
Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.