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        4. Urge- oder Dranginkontinenz
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Harninkontinenz

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
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Steckbrief

Synonyme: Blaseninkontinenz, Blasenschwäche, Incontinentia vesicae.

Mit dem Begriff Harninkontinenz wird ein unwillkürlicher Urinverlust bezeichnet, der ein soziales oder hygienisches Problem darstellt.

In Deutschland leiden ca. 6,6 Millionen Menschen unter einer Harninkontinenz.

Es werden verschiedene Formen unterschieden:

  • Belastungsinkontinenz: der Urinverlust passiert bei einer Druckerhöhung im Bauchraum, z.B. beim Husten oder Niesen, im fortgeschrittenen Stadium auch bei geringsten Belastungen. Bei der Frau ist meist eine Beckenbodenschwäche die Ursache. Die Patientinnen bemerken vorher keinen Harndrang.

  • Dranginkontinenz: der Urinverlust ist von einem nicht unterdrückbaren Harndrang begleitet.

  • Reflexinkontinenz: der Urinverlust entsteht ohne Harndranggefühl durch reflektorische Kontraktionen des Detrusors. Triggerreize, wie z.B. das Berühren der Bauchhaut oder Hustenstöße, können zur Entleerung der Harnblase führen. Ursache ist eine Schädigung des Rückenmarks oberhalb des Miktionszentrum in S2–S4.

  • Überlaufinkontinenz: der Urinverlust entsteht durch eine Überdehnung der Blase bei fehlender Blasenmotorik und fehlendem Harndrang. Es kann zu hohen Restharnmengen kommen.

  • Extraurethale Inkontinenz: der Urinverlust entsteht über andere Öffnungen, nicht über die Harnröhre. Die häufigste Ursache sind urogenitale oder rektourethrale Fisteln, selten liegt ein ektoper Harnleiter vor.

Die Diagnostik bei Harninkontinenz hat zum Ziel, die zugrundeliegende Form zu erkennen und Ursachen zu finden.

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    Grundlagen

    Definition

    Definition:
    Harninkontinenz

    Ein unwillkürlicher Urinverlust wird als Harninkontinenz bezeichnet.

    Epidemiologie

    Es wird davon ausgegangen, dass in Deutschland ca. 6,6 Millionen Menschen unter einer Harninkontinenz leiden. Betroffen sind 12% aller Frauen (zunehmende Prävalenz ab dem 30. Lebensjahr) und 7% aller Männer (zunehmende Prävalenz ab dem 60. Lebensjahr). Die Prävalenz nimmt im Alter zu und beträgt bei Heimbewohnern ca. 50%.

    Damit hat die Harninkontinenz eine immense medizinische und sozioökonomische Bedeutung.

    Einteilung und Ätiologie

    Einteilung und Ursachen der Harninkontinenz
    FormUrsachen

    Belastungsinkontinenz

    • insuffizienter Blasen- und Harnröhrenverschluss (postpartal, nach Traumen)

    • Verlagerung der Blase und der Harnröhre (z.B. bei Descensus uteri, Zysto- oder Rektozele

    • Östrogenmangel (Schleimhautschwund)

    Dranginkontinenz (Urge-Inkontinenz)

    • motorische Dranginkontinenz: Schlaganfall, Morbus Parkinson, Demenz

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Idiopathisches Parkinson-Syndrom (IPS; Morbus Parkinson)

    Das idiopathische Parkinson-Syndrom ist eine neurodegenerative Erkrankung des extrapyramidal-motorischen Systems mit den Leitsymptomen Rigor, Ruhetremor und Akinesie. Zudem treten im Verlauf der Erkrankung nicht-motorische Symptome auf.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Harnwegsinfektion (HWI)

    Als Harnwegsinfektion (HWI) wird die Erregerinvasion, -adhäsion und -vermehrung im Urogenitalsystem mit meist symptomatischer Infektion bezeichnet.

    Rückenmarktrauma

    Ein Rückenmarktrauma ist eine traumatisch hervorgerufene Verletzung des Rückenmarks. In der Folge treten ein komplettes oder inkomplettes Querschnittsyndrom mit Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und autonomen Funktionsstörungen sowie einer Blasen-Mastdarm-Störung entsprechend dem Läsionsort auf.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Dysurie

    Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.

    Hämaturie

    Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.

    Pollakisurie

    Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.

    Nykturie

    Unter einer Nykturie versteht man ein- oder mehrmaliges Erwachen in der Nacht durch Harndrang mit der Notwendigkeit, aufzustehen und die Blase zu entleeren.

    Nephrolithiasis

    Die Nephrolithiasis bezeichnet das Vorliegen von Nierensteinen.

    Descensus genitalis

    Unter einem Descensus genitalis versteht man das Tiefertreten der inneren Genitalorgane (Vagina und/oder Uterus) unter Mitnahme der benachbarten Organe: Blase (Zystozele), Rektum (Rektozele) und/oder Dickdarm (Enterozele). Prinzipiell unterscheidet man einen Descensus uteri (= Senkung der Gebärmutter in die Scheide) und einen Descensus vaginae (Senkung der vorderen und/oder hinteren Vaginalwand), wobei es häufig zu Kombinationen kommt (Descensus vaginae et uteri).

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Harnverhalt

    Ein Harnverhalt ist die fehlende Harnausscheidung bei normaler Urinproduktion. Es erfolgt eine Unterscheidung in akuten und chronischen Harnverhalt.

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      zuletzt bearbeitet: 28.02.2023
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