Anamnese
Praktisches Vorgehen
Fragen nach aktuellen urologischen Beschwerden:
Störungen der Miktion, Harninkontinenz
Schmerzen
Urin- oder Ejakulatveränderungen, z.B. Hämaturie
, Hämatospermieschmerzlose Veränderungen oder Funktionsstörungen des Genitales, z.B. erektile Dysfunktion
unspezifische Begleitsymptome, z.B. Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit.
Für das Erheben der prostataspezifischen Symptome steht der IPSS-Fragebogen zur Verfügung (IPSS = Internationaler Prostata-Symptom-Score).
Name, Vorname: | Datum: | |||||
Alle Fragen beziehen sich auf den vergangenen Monat | niemals | seltener als in einem von fünf Fällen | seltener als in der Hälfte aller Fälle | ungefähr in der Hälfte aller Fälle | in mehr als der Hälfte aller Fälle | fast immer |
1. Wie oft hatten Sie das Gefühl, dass Ihre Blase nach dem Wasserlassen nicht ganz entleert war? | 0 |
Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.
Die Hysterektomie ist die vollständige und teilweise Entfernung des Uterus. Es wird zwischen offen chirurgischen und laparoskopischen Methoden unterschieden.
Ein Harnverhalt ist die fehlende Harnausscheidung bei normaler Urinproduktion. Es erfolgt eine Unterscheidung in akuten und chronischen Harnverhalt.
Eine Epididymitis ist eine akute oder chronische Entzündung des Nebenhodens. Bei Mitbeteiligung des Hodens spricht man von einer Epididymoorchitis.
Eine Hydrozele ist eine Flüssigkeitsansammlung zwischen den beiden Blättern der Tunica vaginalis testis entweder im Hoden (Hydrocele testis) oder im Samenstrang (Hydrocele funiculi spermatici).
Eine Spermatozele ist eine zystische Erweiterung der Samenwege im Nebenhoden mit serösem, milchig trübem, spermienhaltigem Inhalt.
Eine Varikozele ist eine pathologische Erweiterung der Venen des Plexus pampiniformis.
Hodentumoren sind überwiegend maligne Keimzelltumoren des Hodens, die aus entarteten Stammzellen entstehen.
Eine Anurie ist eine Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 100 ml/d.
Unter einer Oligurie versteht man die Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 500 ml/d.
Unter einer Polyurie versteht man eine massiv gesteigerte Harnausscheidung (beim Erwachsenen > 2,5–3 l/d). Eine Polyurie geht mit einem gesteigerten Durstgefühl und vermehrtem Trinken (Polydipsie) einher.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Ein Diabetes insipidus entsteht durch ADH-Mangel (zentraler Diabetes insipidus) oder ADH-Rezeptorresistenz (renaler Diabetes insipidus) und resultiert in einer herabgesetzten Fähigkeit zur Harnkonzentrierung in der Niere.
Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.
Unter einer Algurie versteht man krampfartige Schmerzen beim Wasserlassen (schmerzhafte Miktion).
Eine Pollakisurie bezeichnet einen häufigen Harndrang, wobei jeweils nur geringe Harnmengen entleert werden. Die Gesamtharnmenge ist nicht erhöht.
Unter Hämospermie versteht man sichtbares Blut im Ejakulat.
Bei der Diaphanoskopie wird das Skrotum mit einer Lichtquelle durchleuchtet um eine Hydrozele von einem Hodentumor abzugrenzen.
Die Hodentorsion ist ein urologischer Notfall mit totaler oder partieller Drehung von Hoden und Samenstrang um die Längsachse mit Strangulierung der Gefäße.
Eine Hydatidentorsion ist die Stieldrehung eines rudimentären Anhängsels des Hodens oder Nebenhodens mit anschließender hämorrhagischer Infarzierung.
Eine Orchitis ist eine akute oder chronische Entzündung von einem oder beider Hoden.
Das Prostatakarzinom ist ein maligner Tumor der Prostata, in > 95% der Fälle epithelialen Ursprungs.
Folgende Begriffe werden im klinischen Alltag verwendet, um verschiedene Formen des Prostatakarzinoms zu unterscheiden:
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manifestes Prostatakarzinom: signifikantes, behandlungsbedürftiges und ggf. symptomatisches Prostatakarzinom
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inzidentelles Prostatakarzinom: zufällig im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion der Prostata entdecktes Prostatakarzinom
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latentes Prostatakarzinom: nicht-signifikantes, nicht-behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom (des alten Mannes), i.d.R. autoptische Diagnosestellung
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okkultes Prostatakarzinom: symptomatische Tumormetastasen bei unauffälligem Tastbefund der Prostata.