Besonderheiten bei der Resorption
Im Säuglingsalter sind die Motilität und die Entleerung des Magens verlangsamt. Dadurch ist die enterale Resorption oral verabreichter Arzneimittel häufig verzögert. Zudem kann bei manchen Medikamenten (z.B. Paracetamol, Phenobarbital, Phenytoin) das Ausmaß der enteralen Resorption vermindert sein.
Daher ist es bei manchen Medikamenten (z.B. Paracetamol) sinnvoll, sie bei Kindern rektal zu verabreichen. Durch die rektale Gabe kann zudem der First-Pass-Effekt
Vorsicht ist bei der dermalen Applikation von Medikamenten bei Säuglingen und Kleinkindern geboten. Aufgrund der guten Durchblutung der Haut und des Fehlens der Hornhaut ist die von Arzneimitteln deutlich als bei Erwachsenen. Bei Medikamenten, bei denen eine topische Wirkung erwünscht, aber eine systemische Wirkung vermieden werden soll muss daher auf eine möglichst kleine Anwendungsfläche geachtet werden.
Unter First-Pass-Effekt versteht man die Verstoffwechslung einer Substanz bei ihrer ersten Passage durch die Leber. Oral verabreichte Pharmaka passieren nach Aufnahme im Dünndarm im Pfortaderblut die Leber und können dort schon vor Erreichen des systemischen Kreislaufs metabolisiert werden. Der First-Pass-Effekt verringert die Bioverfügbarkeit. Er kann umgangen werden durch intravenöse, intramuskuläre, transdermale, rektale etc. Applikation. Bei eingeschränkter Leberfunktion ist der First-Pass-Effekt geringer ausgeprägt.