thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Notfallmedizin

  • Allgemeine Notfallmedizin
  • Leitsymptome in der Notfallmedizin
  • Spezielle Notfallmedizin
    • Notärztliche Maßnahmen bei den wichtigsten Leitsymptomen K
    • Blutung K
    • Schock K
    • Internistische Notfälle
    • Neurologische und psychiatrische Notfälle K
    • Augenärztliche Notfälle K
    • HNO-ärztliche Notfälle K
    • Gynäkologische und geburtshilfliche Notfälle K
    • Urologische Notfälle K
    • Pädiatrische Notfälle K
    • Traumatologische Notfälle
    • Intoxikationen
      • Vergiftungen: Überblick K
      • Vergiftungen: Symptomatik und präklinische Maßnahmen K
      • Vergiftungen durch Medikamente K
        1. Steckbrief
        2. Symptomatik
        3. Diagnostik
        4. Präklinische Therapie
        5. IMPP-Fakten im Überblick

Vergiftungen durch Medikamente

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 10 min
  • alles schließen

Steckbrief

Die häufigste Ursache von Vergiftungen sind Medikamente. Durch ihre weite Verbreitung und das hohe Missbrauchspotenzial haben Benzodiazepine hier einen hohen Stellenwert.

Die Symptomatik von Intoxikationen mit Medikamenten variiert stark. Häufig kommt es zu einer Verstärkung der medikamentenspezifischen Wirkung, gepaart mit Bewusstseinsstörungen, kardiozirkulatorischen und respiratorischen Störungen. Es gibt kaum ein Symptom, welches nicht auch durch eine Vergiftung verursacht sein könnte.

Diagnostisch geben v.a. die Anamnese und Auffindesituation (leere Medikamentenschachteln?) Aufschluss über die mögliche Ursache der Symptome. Mögliche Giftspuren und hinweisgebende Körpersekrete gilt es zu asservieren. Wesentlich ist die Überwachung der Vitalfunktionen.

Die präklinische Therapie stützt sich auf die drei Säulen der symptomatischen Therapie, der Giftentfernung und der Gabe von Antidoten. Auch bei Medikamentenintoxikationen ist der rasche Transport des Patienten in eine geeignete Klinik zur weiterführenden Diagnostik und Einleitung einer möglichst effizienten Therapie entscheidend für die Prognose.

    Abbrechen Speichern

    Epidemiologie

    Medikamente sind die häufigsten zu einer Intoxikation führenden Substanzen. Unter ihnen haben bei Erwachsenen Benzodiazepine einen besonders hohen Stellenwert: Benzodiazepine sind nach Alkohol und Nikotin das am häufigsten missbräuchlich eingenommene Suchtmittel.

    Bei Kindern ist Paracetamol der häufigste Auslöser einer Medikamentenintoxikation.

    Praxistipp:

    Wegen des niedrigen Körpergewichts von Kindern sind auch für Erwachsene therapeutische Mengen eines Medikaments beim Kind überdosiert!

    Symptomatik

    Die Symptomatik von Vergiftungen ist vielfältig – dies gilt auch für Medikamentenintoxikationen. Durch eine Überdosierung von Medikamenten kommt es häufig zur medikamentenspezifischen Wirkung, jedoch in sehr starker Ausprägung. Eine Übersicht über die spezifische Symptomatik sowie die entsprechenden Antidote einiger häufiger Medikamentenintoxikationen findest du in dieser Tabelle.

    Image description
    5er-Regel als Leitfaden für das therapeutische Vorgehen bei Vergiftungen

    Auf ausreichenden Eigenschutz ist jederzeit zu achten!

    (Quelle: Adams, Flemming, Friedrich et al., Taschenatlas Notfallmedizin, Thieme, 2016)
    Foetor ex ore

    Als Foetor ex ore wird ein übler Mundgeruch bezeichnet, dessen Ursachen im Bereich des Mund- oder Rachenraums liegen. Davon zu unterscheiden ist ein übler Geruch der Atemluft (sog. Halitosis) bei bestimmten Stoffwechselstörungen sowie Erkrankungen des Magen-Darm- oder Atmungstraktes.

    Hypothermie

    Als Hypothermie bezeichnet man das Absinken der Körperkerntemperatur unter 36°C.

    Hyperthermie

    Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Mydriasis

    Die Mydriasis ist eine Erweiterung der Pupille auf mehr als 5 mm im Durchmesser. Bei Dunkelheit ermöglicht sie einen höheren Lichteinfall (physiologisch). Des Weiteren tritt sie physiologisch bei Jugendlichen sowie Schmerzen auf. Bei pathologischem Auftreten findet sich oft die Kombination mit einer reduzierten oder fehlenden Lichtreaktion.

    Delir

    Das Delir ist eine akut auftretende, meist reversible organische Störung, die mit Bewusstseins- und Orientierungsstörungen einhergeht.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Arterielle Hypotonie

    Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg mit entsprechender klinischer Symptomatik.

    Asystolie

    Unter einer Asystolie versteht man das Fehlen/Ausbleiben der elektrischen (→ Nulllinie im EKG) und in der Folge auch mechanischen Herzaktivität, was wiederum einen Kreislaufstillstand nach sich zieht.

    Kardiogener Schock

    Der kardiogene Schock ist ein Schock, der primär durch eine akute systolische und/oder diastolische Funktionsstörung des Herzens hervorgerufen wird und sich durch eine kritische Verminderung der myokardialen Pumpleistung mit konsekutiver Sauerstoffminderversorgung der Organe auszeichnet.

    Bronchospasmus

    Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Hyperkaliämie

    Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Hypokaliämie

    Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Miosis

    Als Miosis wird eine Pupillenverengung auf weniger als 2 mm im Durchmesser bezeichnet. Sie tritt bei Lichteinfall, im Schlaf und unter Narkose sowie bei Säuglingen und älteren Menschen physiologisch auf.

    Bradypnoe

    Als Bradypnoe wird eine verlangsamte Atmung bezeichnet (4–8 Züge/min).

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Erworbenes Long-QT-Syndrom

    Das erworbene Long-QT-Syndrom ist eine durch Medikamente bedingte Verlängerung des QT-Intervalls.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Vergiftungen: Symptomatik und präklinische Maßnahmen

      Vergiftungen durch Medikamente

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Pharmakologie und Toxikologie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung“
      Zeige Treffer in „Checkliste Chirurgie“
      Springe in „Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie“ direkt zu:
      Klinisch-chemische Analytik von Arznei- und Giftstoffen

      Klinisch chemische Analytik von Arznei und Giftstoffen Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie Klinisch chemische Analytik von Arznei und Giftstoffen Klinisch chemische Analytik von Arznei und Giftstoffen Therapeutic drug monitoring TDM N von Ahsen Einführung Definition Manche Pharmaka werd...

      Klinisch-toxikologische Analytik

      Klinisch toxikologische Analytik Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie Klinisch chemische Analytik von Arznei und Giftstoffen Klinisch toxikologische Analytik Klinisch toxikologische Analytik M R Meyer H J Heppner Mitarbeiter früherer Auflagen von deren ursprünglichen Beiträgen in der Neu...

      Diagnostik akuter Vergiftungen

      Diagnostik akuter Vergiftungen Taschenlehrbuch Klinische Chemie und Hämatologie Klinisch chemische Analytik von Arznei und Giftstoffen Klinisch toxikologische Analytik Allgemeine klinische Toxikologie Diagnostik akuter Vergiftungen Diagnostik akuter Vergiftungen Vergiftung Diagnostik Diagnostik Verg...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 15.11.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet