Allgemeines
Man unterscheidet zwischen Niederspannung (Wechselstrom bis 1000 Volt bzw. Gleichstrom bis 1500 Volt; 80% aller Stromunfälle, zu 3% tödlich) und Hochspannung (Wechselstrom > 1000 Volt bzw. Gleichstrom > 1500 Volt; 20% aller Stromunfälle, zu 30% tödlich). Im Niederspannungsbereich verursacht Wechselstrom im Gewebe größere Schäden als Gleichstrom. Bei Hochspannung verhält es sich umgekehrt. Blitze führen extreme Spannungen (Gleichstrom).
Ursache von Verletzungen durch Elektrizitätseinwirkung sind i.d.R. Stromunfälle (z.B. Haushalts- und Arbeitsunfälle) oder Suizidversuche. Intoxikationen mit Alkohol oder anderen Drogen begünstigen ein riskantes Verhalten in der Nähe von Stromquellen („Mutproben“).
Die Pathogenese von Verletzungen durch Strom als Noxe findest du in der Toxikolgie.
Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Eine Lähmung ist die Unfähigkeit (= Plegie, Paralyse) oder herabgesetzte Fähigkeit (= Parese), einen Muskel oder eine Muskelgruppe willentlich zu kontrahieren. In Abhängigkeit von der betroffenen Körperregion werden folgende Lähmungsformen unterschieden:
-
Monoparese/-plegie = Lähmung einer Extremität
-
Hemiparese/-plegie = Halbseitenlähmung, Lähmung einer Körperhälfte
-
Paraparese/-plegie = Lähmungen unterhalb eines (spinalen) Niveaus unter Aussparung des Kopfes, z.B. beider Beine
-
Tetraparese/-plegie = Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.
Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand evtl. reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.
Beim Kammerflimmern bestehen völlig ungeregelte, tachykarde Kammeraktionen mit einer Frequenz von 300–500/min.