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Hitzeschäden

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  • Lesezeit: 8 min
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Steckbrief

Hitzeschäden entstehen bei einem Ungleichgewicht von Wärmezufuhr bzw. -produktion und Wärmeabgabe. Sie können lokal und global auftreten.

Der Sonnenstich entsteht durch eine Reizung der Hirnhäute durch Hitzeeinwirkung und manifestiert sich typischerweise mit einem hochroten Kopf, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie Meningismus. Ein Hirnödem und Krämpfe können als Komplikationen auftreten.

Im Gegensatz zum Sonnenstich liegt bei einem Hitzschlag eine globale Hyperthermie des Körpers vor, die mit einer Temperaturregulationsstörung einhergeht. Dieser lebensbedrohliche Notfall imponiert mit trockener, warmer Haut, ZNS-Symptomen und einer rektalen Temperatur von > 40 °C. In schweren Fällen kann es zum Schock mit Organversagen kommen.

Therapeutisch steht bei Hitzeschäden die sofortige Kühlung des Patienten im Vordergrund. Eine supportive Volumentherapie und bei Bedarf eine antikonvulsive Therapie komplettieren die präklinischen Maßnahmen. Bei einem Hitzschlag sollte der sofortige Transport in eine Klinik erfolgen.

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    Allgemeines

    Ätiologie

    Die Ursache von Hitzeschäden ist meist ein unangepasstes Verhältnis von Wärmezufuhr bzw. -produktion zu Wärmeabgabe. Dazu kommt es z.B. durch schwere körperliche Arbeit/Anstrengung, direkte Sonneneinstrahlung auf den Körper, zu warme Bekleidung und/oder zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Insbesondere kleine Kinder und alte Menschen sind gefährdet.

    Pathogenese

    Der Körper kann Wärme über Wärmestrahlung, Konvektion und Verdunstung von Wasser der Körperoberfläche (Schweißabsonderung) abgeben.

    Merke:

    Bei Umgebungstemperaturen von > 37 °C ist die Erzeugung von Verdunstungskälte durch die Sekretion von Schweiß die einzige Möglichkeit des Körpers, die Körpertemperatur zu senken.

    Werden diese Regelmechanismen gestört, so kann es zur Ausbildung eines kommen, bei dem – hervorgerufen durch eine erhöhte Körpertemperatur – der wird, was wiederum zur Wärmeproduktion beiträgt. Durch die Steigerung des Stoffwechsels fallen vermehrt anaerobe Metaboliten an, welche zusätzlich zu einer führen können.

    Azidose

    Unter einer Azidose versteht man den Abfall des pH-Wertes < 7,36. Unterschieden wird zwischen einer respiratorischen und metabolischen Azidose.

    Hyperthermie

    Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.

    Hypovolämie

    Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.

    Fieber

    Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Werte > 38,0°C, die durch eine veränderte hypothalamische Wärmeregulation hervorgerufen wird (Sollwertverstellung). Bei einer Temperatur von 37,1–37,9°C spricht man von subfebrilen Temperaturen.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Meningismus

    Als Meningismus bezeichnet man eine Überempfindlichkeit der Meningen gegen Dehnung, die zu einer reflektorischen Anspannung der Nackenmuskulatur führt („ Nackensteifigkeit “) und meist mit Schmerzen verbunden ist.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Arterielle Hypotonie

    Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg mit entsprechender klinischer Symptomatik.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Akutes Leberversagen

    Das akute Leberversagen ist ein akuter Ausfall der Leberfunktion (bei Erwachsenen verbunden mit einer hepatischen Enzephalopathie) bei vorher lebergesunden Patienten.

    Akute Niereninsuffizienz (ANI)

    nach Schweregrad: Unter einer ANI versteht man, bei Klassifikation nach dem Schweregrad, eine akut einsetzende, potenziell reversible Abnahme der Nierenfunktion, gekennzeichnet durch eine verminderte glomeruläre Filtrationsrate und den Anstieg der Nierenretentionswerte (Kreatinin, Harnstoff). Leitsymptom ist die Oligurie oder Anurie.

    nach KDIGO: Nach der heute gebräuchlichsten Definition nach Kidney Disease Improving Global Outcomes (KDIGO) handelt es sich um eine ANI bzw. AKI (acute kidney injury), wenn das Serumkreatinin um ≥ 0,3 mg/dl (in 48 h) ansteigt oder auf das 1,5-Fache des Ausgangswerts innerhalb der letzten 7 d ansteigt oder wenn das Urinvolumen < 0,5 ml/kg KG/h für 6–12 h ist.

    SIRS (systemic inflammatory response syndrome)

    Das SIRS ist eine inflammatorische systemische Abwehrreaktion des Organismus (→ Symptomkomplex, keine Diagnose!) unterschiedlicher Genese, die mit mindestens 2 der folgenden Symptome einhergeht:

    • Körpertemperatur: Fieber (≥ 38°C) oder Hypothermie (≤ 36°C) → bestätigt durch eine rektale, intravasale oder intravesikale Messung

    • Herzfrequenz: Tachykardie → Herzfrequenz ≥ 90/min

    • Atmung: Tachypnoe (Frequenz ≥ 20/min) oder Hyperventilation (paCO2 ≤ 4,3 kPa bzw. ≤ 33 mmHg)

    • Leukozytenzahl: Leukozytose (≥ 12.000/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000/mm3) oder ≥ 10 % unreife Neutrophile im Differenzialblutbild.

    (Gemäß der 3. Internationalen Konsensuskonferenz 2016 wird empfohlen, die SIRS-Kriterien nicht mehr zur Diagnose einer Sepsis anzuwenden.)

    Kollaps

    Bei einem Kollaps (= plötzliches Zusammensinken, „Orthostase“) kommt es zu einer akuten Kreislaufinsuffizienz infolge verminderten venösen Blutrückstroms zum Herzen mit vorübergehendem Blutdruckabfall und Bewusstseinsstörungen (z.B. Schwarzwerden vor den Augen).

    Dehydratation

    Unter Dehydratation versteht man verminderte Flüssigkeit im Extrazellulärraum.

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      zuletzt bearbeitet: 20.07.2022
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