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Inhalationstrauma (IHT)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 14 min
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Steckbrief

Synonyme: Rauchgasinhalation/-intoxikation, Brandrauchinhalation/-intoxikation, Brandgasinhalation/-intoxikation

Das Inhalationstrauma wird meist durch Brände in geschlossenen Räumen mit starker Rauchentwicklung verursacht. Es bewirkt eine thermische, chemische und/oder toxische Schädigung des Respirationstraktes mit unterschiedlichen Symptomen:

Initial bestehen oft Husten, Dyspnoe und ein inspiratorischer Stridor. Sekundär kann es zur Entstehung eines toxischen Lungenödems kommen. Zeichen für Kohlenstoffmonoxid- oder Zyanidvergiftungen sind Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen bzw. bei längerer Expositionszeit und höherer Anreicherung im Blut Bewusstseinsstörungen und zerebrale Krampfanfälle bis hin zu Ateminsuffizienz und Herz-Kreislauf-Stillstand. Begleitend liegen häufig Verbrennungen der Körperoberfläche vor, Hinweise auf ein IHT sind hierbei v.a. Verbrennungen des Gesichts, versengte Gesichts- oder Nasenbehaarung sowie Rußspuren an Zähnen, Pharynx und Hypopharynx oder im Sputum.

Die sichere Diagnose eines IHT kann allerdings erst innerklinisch durch eine Blutgasanalyse sowie eine fiberoptische Bronchoskopie gestellt werden.

Therapeutisch kommt präklinisch insbesondere die Sauerstofftherapie zum Einsatz. Die Indikation zur Intubation sollte – unter Ausnahme von respiratorisch suffizienten Schwerbrandverletzen (Hypothermierisiko ↑) – großzügig gestellt werden. Darüber hinaus sind eine Kreislaufstabilisierung mittels Schocktherapie sowie die Behandlung eventueller Vergiftungen durch Antidote indiziert.

Alle betroffenen Patienten sollten zur 24–72-stündigen intensivmedizinischen Überwachung einer Klinik zugeführt werden, optimalerweise einem Zentrum für Schwerbrandverletzte.

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    Allgemeines

    Definition:
    Inhalationstrauma (IHT)

    Das Inhalationstrauma (IHT) bezeichnet die thermische und/oder chemische Verletzung der Atemwege und des Lungengewebes durch Einatmen heißer oder sehr kalter, ätzender oder giftiger Gase oder Aerosole. Im Extremfall kann es zu einer system-toxischen Inhalationsvergiftung kommen.

    Einteilung

    Anhand der ablaufenden pathophysiologischen Prozesse lassen sich 3 Formen des IHT unterscheiden, wobei diese jedoch selten isoliert vorliegen – meist handelt es sich um eine Mischform:

    • physikalisch-thermisches IHT: hitze- (bzw. kälte-)bedingte Schleimhautschädigung, die i.d.R. nur die oberen/mittleren Atemwege betrifft

    • lokal-chemisches IHT: Schädigung der oberen und tiefen Atemwege (inkl. Alveolen) durch Einatmen von Lungenreizstoffen und/oder Rußpartikeln

    • system-toxisches IHT: Sonderform des chemischen IHT, bei der es zu einer systemischen Wirkung von eingeatmeten Gasen und Stoffen (z.B. Kohlenstoffmonoxid oder ) kommt.

    Atelektase

    Eine Atelektase definiert einen Bereich der Lunge, der aufgrund eines Kollapses von Alveolen und kleinen Atemwegen nicht ventiliert wird.

    Barotrauma

    Ein Barotrauma bezeichnet eine Verletzung bzw. Läsion von luft- oder gasgefüllten Hohlräumen und deren Hüllen, die durch eine Veränderung des Umgebungsdrucks (mit fehlendem oder zu langsamem Druckausgleich) hervorgerufen wird. Barotraumata können z.B. im Mittel- und Innenohr, den Nasennebenhöhlen oder der Lunge auftreten.

    Acute Respiratory Distress Syndrome

    Unter dem Acute Respiratory Distress Syndrome versteht man eine akute respiratorische Insuffizienz aufgrund einer Schädigung der alveolokapillären Membran, die zu einem nicht kardialen Lungenödem und im weiteren Verlauf zu einer Lungenfibrose führen kann.

    Stridor

    Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.

    Zyanose

    Als Zyanose bezeichnet man eine bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute als Korrelat einer unzureichenden Sauerstoffsättigung des Blutes (Hypoxämie).

    Laryngospasmus

    Die reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur mit Verengung des Larynx und Verschluss der Stimmritze wird als Laryngospasmus bezeichnet.

    Bronchospasmus

    Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Tachypnoe

    Als Tachypnoe wird eine gesteigerte Atemfrequenz bezeichnet (> 20 Züge/min).

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Herz-Kreislauf-Stillstand

    Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.

    Hypothermie

    Als Hypothermie bezeichnet man das Absinken der Körperkerntemperatur unter 36°C.

    Endotracheale Intubation

    Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Analgosedierung

    Eine kombinierte Gabe von Sedativa und Analgetika, mit der eine möglichst schmerz-, angst- und stressfreie intensivmedizinische Behandlung und die Toleranz einer invasiven Beatmung ermöglicht werden soll, wird als Analgosedierung bezeichnet.

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      zuletzt bearbeitet: 03.06.2022
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