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        1. Steckbrief
        2. Definitionen
        3. Epidemiologie
        4. Ätiologie und Pathogenese
        5. Symptomatik und Einteilung
        6. Notärztliche Diagnostik
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Verbrühung und Verbrennung

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
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Steckbrief

Thermische Verletzungen der Haut zählen zu den schwersten Traumata. Ihre Folgen (u.a. Verbrennungskrankheit, Vernarbungen/Kontrakturen, psychische Traumatisierung) können zu langwierigen, im Extremfall lebenslangen Beeinträchtigungen der Betroffenen führen.

Neben der klassischen Verbrennung durch ein Feuer bzw. eine Flamme und der Verbrühung durch heiße Flüssigkeit oder Dampf gehören auch Kontaktverbrennungen, chemische Verbrennungen, Elektrounfälle, Blitzschlag, Strahlung (z.B. UV-Licht) oder Reibung zu den möglichen Ursachen.

Die Symptomatik reicht von der Hautrötung mit Schmerzen über Blasenbildung und Nekrosen bis hin zum durch Volumenmangel bedingten Schock. Abhängig sind diese Symptome vom Oberflächenausmaß der Verbrennung, welches anhand der Neuner-Regel nach Wallace bestimmt wird, und von der Tiefe der Verbrennung. Letztere lässt sich in 4 Grade einteilen:

  • Grad I: Schädigung der Epidermis

  • Grad II: Schädigung bis zur Dermis

  • Grad III: Schädigung bis zur Subkutis

  • Grad IV: Schädigung bis auf die Knochen, Sehnen und Muskeln.

Image description
Verbrennungsgrade (Querschnitt durch die Haut)

Grad I: Rötung der Haut, Schädigung der oberen Epidermis; Grad IIa: serös-gefüllte Brandblasen, Schädigung von Epidermis und oberer Dermis (= Korium); Grad IIb: rotbraune oder weiße Haut sowie Blasenbildung, Schädigung bis zur tiefen Dermis; Grad III: Nekrosen- und Schorfbildung, Schädigung bis zur Subkutis; Grad IV: schwarze, verkohlte Areale, Schädigung bis zu den Muskeln, Sehnen und Knochen.

(Quelle: Scholz, Sefrin, Böttiger et al., Notfallmedizin, Thieme, 2013)

Die Therapie richtet sich nach dem jeweiligen Verbrennungsgrad. Neben der Kühlung und der Entfernung verbrannter Kleidung haben die Analgesie, die Atemwegssicherung und die Kreislaufstabilisierung oberste Priorität. Die Analgesie erfolgt mittels Esketamin, welches auch zur Stabilisierung des Kreislaufs beiträgt. Die wichtigste kreislaufwirksame Maßnahme ist jedoch die adäquate Volumenersatztherapie. Hierfür kommen insbesondere kristalloide Infusionslösungen zum Einsatz. Die Atemwege sollten in schweren Fällen durch Intubation und Beatmung (mit 100% Sauerstoff und PEEP) gesichert werden. Dies gilt besonders bei begleitendem Inhalationstrauma.

Die Weiterversorgung findet vorerst in der nächsten Klinik mit intensivmedizinischer Betreuung statt. Gegebenenfalls wird der Patient in ein spezielles Verbrennungszentrum weiterverlegt.

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    Definitionen

    Definition:
    Verbrühung

    Eine Verbrühung ist die thermische Schädigung der Haut durch Kontakt mit heißen Flüssigkeiten oder heißem Dampf.

    Definition:
    Verbrennung

    Als Verbrennung bezeichnet man die thermische Schädigung der Haut durch direkte/lokale Hitzeeinwirkung. Es resultieren vorübergehende oder dauerhafte Gewebeschädigungen sowie evtl. systemische Folgeschäden.

    Epidemiologie

    Pro Jahr erleiden in Deutschland etwa 1/50 000 bis 1/60 000 Einwohner eine schwere Verbrennung. Entsprechende Angaben zu geringgradigen Verbrennungen sind unzuverlässig.

    sind mit ca. 70% d.F. deutlich häufiger von Verbrennungen betroffen als Frauen.

    Hypothermie

    Als Hypothermie bezeichnet man das Absinken der Körperkerntemperatur unter 36°C.

    Hypovolämischer Schock

    Ein hypovolämischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des intravasalen Volumens auf dem Boden eines relevanten Flüssigkeitsverlusts (→ hypovolämischer Schock im engeren Sinne) oder einer akuten Blutung (→ hämorrhagischer Schock) bei traumatischer oder nicht-traumatischer Genese.

    Disseminierte intravasale Gerinnung (DIC)

    Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ist eine erworbene Gerinnungsstörung, die durch eine intravasale, disseminierte Mikrothrombosierung und eine Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) charakterisiert ist.

    Multiple Organ Dysfunction Syndrome (MODS)

    Im Rahmen eines Multiple Organ Dysfunction Syndrome (MODS) kommt es zu einer Einschränkung (jedoch nicht zu einem kompletten Ausfall!) mehrerer Organfunktionen (v.a. Lunge, Nieren, Leber), die eine ärztliche Intervention erforderlich machen.

    Distributiver Schock

    Der distributive Schock ist durch eine kritische, relative Hypovolämie gekennzeichnet, die aus der Umverteilung des Blutvolumens bei initial gestörter Gefäßwandspannung und/oder -permeabilität resultiert.

    Septischer Schock

    Ein septischer Schock ist definiert durch

    • die Erfüllung der Sepsis-3-Kriterien und

    • eine persistierende arterielle Hypotonie (trotz adäquater Volumentherapie), die den Einsatz von Vasopressoren erfordert, um einen mittleren arteriellen Druck ≥ 65 mmHg zu erreichen und

    • ein Serum-Laktat > 2 mmol/l bzw. 18 mg/dl.

    Multiorganversagen (MOV)

    Ein Multiorganversagen (MOV) kennzeichnet sich durch einen gleichzeitigen oder rasch aufeinanderfolgenden, reversiblen oder irreversiblen Ausfall von ≥ 2 lebenswichtigen Organfunktionen.

    Hyperthermie

    Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.

    Stridor

    Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.

    Bronchospasmus

    Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.

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      zuletzt bearbeitet: 12.08.2022
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