Symptomatik
Ein Wirbelsäulentrauma ohne Rückenmarkbeteiligung zeichnet sich durch unspezifische Symptome wie Rückenschmerzen (können auch fehlen!) und Hämatome aus. Im traumatisierten Bereich der Wirbelsäule kann eine knöcherne Fehlstellung (z.B. Stufenbildung) bzw. Instabilität auftreten, muskulär bildet sich dort ggf. eine Verspannung (→ Hartspann). Die Patienten nehmen häufig eine Schonhaltung ein.
Die Grundlagen der Wirbelsäulenverletzungen ohne Rückenmarkbeteiligung (Ursachen, Einteilung und weitere Details zur Symptomatik) werden in der Unfallchirurgie ausführlich beschrieben.
Bei Schädigung des Rückenmarks
Ein Rückenmarktrauma ist eine traumatisch hervorgerufene Verletzung des Rückenmarks. In der Folge treten ein komplettes oder inkomplettes Querschnittsyndrom mit Lähmungen, Sensibilitätsstörungen und autonomen Funktionsstörungen sowie einer Blasen-Mastdarm-Störung entsprechend dem Läsionsort auf.
Eine Anästhesie bezeichnet den Ausfall des Berührungsempfindens einer Körperregion.
Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).
Eine Plegie ist eine vollständige Lähmung eines Skelettmuskels oder einer Muskelgruppe (Kraftgrad 0).
Von einem spinalen Schock spricht man bei einer akuten Unterbrechung aller Rückenmarkbahnen mit motorischen, sensiblen und autonomen Funktionsausfällen kaudal der Läsion (akutes Querschnittsyndrom).
Die paradoxe Atmung ist eine Atemstörung, bei der – vergleichbar zur inversen Atmung jedoch auf Basis anderer Ursachen – eine zur physiologischen Atembewegung umgekehrte (hier: paradoxe) Bewegung von Thorax und Abdomen auftritt.
Priapismus ist eine schmerzhafte Dauererektion über mehrere Stunden ohne Lustgefühl.
Ein hypovolämischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des intravasalen Volumens auf dem Boden eines relevanten Flüssigkeitsverlusts (→ hypovolämischer Schock im engeren Sinne) oder einer akuten Blutung (→ hämorrhagischer Schock) bei traumatischer oder nicht-traumatischer Genese.
Eine schwere Schädigung des zentralen Nervensystems führt zu einer sympathischen und parasympathischen Regulationsstörung von Gefäßtonus und Herzaktion. Generalisierte Vasodilatation und relative Hypovolämie bedingen einen distributiven Schock, der wegen fehlender Gegenregulation mit einer Bradykardie imponiert.