Übersicht
Herzrhythmusstörungen sind Symptome unterschiedlicher Erkrankungen. Diese können anhand der Ätiologie unterteilt werden in:
kardiovaskuläre Ursachen (z.B. KHK, pulmunale Hypertonie)
nicht kardiale Ursachen (z.B. Störungen des Säure-Basen- und Elektrolythaushalts).
Die Einteilung der Herzrhythmusstörungen erfolgt anhand unterschiedlicher Aspekte. Die für die Notfallmedizin relevantesten sind:
Herzfrequenz: tachykard (>100/min) oder bradykard (<60/min)?
Hämodynamik (stabil/instabil?)
Ursprung der Erregungsbildung (supraventrikulär/ventrikulär?) bzw. Breite des QRS-Komplexes (schmal/breit?), Regelmäßigkeit (regelmäßig/unregelmäßig?).
Weitere Grundlagen, sowie die verschiedenen Ausprägungen der Herzrhythmusstörungen sind Teil der Inneren Medizin.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Die AV-Knoten-Reentry-Tachykardie ist eine paroxysmale supraventrikuläre Tachykardie infolge eines Reentrys im AV-Knoten mit Frequenzen von 150–250/min.
Eine AV-Reentry-Tachykardie entsteht durch eine kreisende Erregung von Vorhöfen und Kammern über akzessorische, parallel zum AV-Knoten verlaufende Leitungsbahnen. Je nach Leitungsrichtung über diese Bahn(en) wird eine orthodrome (antegrade Erregung der Ventrikel über AV-Knoten, retrograde Erregung der Vorhöfe über zusätzliche Bahn/en) und eine antidrome Form (antegrade Erregung der Ventrikel über zusätzliche Bahn/en, retrograde Erregung der Vorhöfe über AV-Knoten) unterschieden.
Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).
Die ventrikuläre Tachykardie ist eine gesteigerte Herzfrequenz > 120/min mit verbreitertem QRS-Komplex (> 0,12 s), deren Ursprung im Kammermyokard liegt und nicht den normalen Weg der Erregungsleitung nimmt.
Die Torsade-de-pointes-Tachykardie ist eine Sonderform der ventrikulären Tachykardie mit periodischem An- und Abschwellen der QRS-Komplexe (typisches spindelförmiges EKG-Muster) bei einer Frequenz von 200–250 Schläge/min.
Das „Sinusknoten-Syndrom“ ist ein Überbegriff für folgende Störungen der Erregungsbildung und -leitung im Sinusknoten:
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intermittierende oder permanente (symptomatische) Sinusbradykardie
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Sinusarrest (Sinusknotenstillstand)
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sinuatrialer Block (SA-Block)
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Bradykardie-Tachykardie-Syndrom.
Ein AV-Block ist eine verzögerte oder ausfallende Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer. Die Störung kann auf Ebene des AV-Knotens (Supra-His-Blockierung), im His-Bündel oder in den Tawara-Schenkeln (Infra-His-Blockierung) lokalisiert sein.
Bei der intraventrikulären Blockade liegt eine verzögerte oder blockierte Erregungsleitung in den Tawara-Schenkeln des Herzens vor. Je nach betroffenem Schenkel handelt es sich um einen Rechts- bzw. Linksschenkelblock. Bei inkompletter Blockierung beträgt die QRS-Komplex-Dauer 0,10–0,11 s, bei kompletter Blockierung ≥ 0,12 s.
Unter der Bezeichnung „Präexzitationssyndrome“ wird eine Gruppe von Herzrhythmusstörungen zusammengefasst, deren gemeinsames Merkmal zusätzliche, parallel zum AV-Knoten verlaufende Leitungsbahnen zwischen Vorhof und Kammer sind. Über diese akzessorischen Bahnen werden die Kammern vorzeitig erregt (Präexzitation). Im ungünstigsten Fall kann sich durch einen Reentry-Mechanismus eine AV-Reentry-Tachykardie (AVRT) entwickeln.
Beim Kammerflimmern bestehen völlig ungeregelte, tachykarde Kammeraktionen mit einer Frequenz von 300–500/min.
Erhöhte Kalium-Konzentration im Blut. Von einer Hyperkaliämie spricht man ab einem Serumkalium > 5,0 mmol/l.