Allgemeines
Da bei Kindern die Physiologie nicht exakt der des Erwachsenen entspricht, müssen bei der Behandlung grundsätzlich folgende Aspekte beachtet werden:
andere physiologische Normwerte: Je kleiner das Kind, desto höher sind Puls und Atemfrequenz und desto niedriger ist der Blutdruck (Näheres ist Teil der Pädiatrie).
schwieriges Anlegen eines Venenzugangs (insbesondere bei 1–3-Jährigen): Medikamente können rektal oder bukkal appliziert werden. Wenn nötig, einen intraossären Zugang legen.
andere Dosierung von Medikamenten: Da sich wasserlösliche Medikamente im Extrazellulärraum verteilen und bei Kindern der Flüssigkeitsanteil am Gesamtkörpergewicht höher ist als beim Erwachsenen, brauchen Kinder relativ gesehen eine höhere Medikamentendosierung.
Flüssigkeitsverlust führt sehr schnell zu Dehydratation.
Aufgrund des kleinen intravasalen Volumens besteht eine Überwässerungsgefahr bei der Volumentherapie.
Unter einer Fremdkörperaspiration versteht man das Einatmen eines festen oder flüssigen Fremdkörpers in die Atemwege (Larynx, Trachea oder Bronchien). Die extremste Form ist das Bolusgeschehen, bei dem die Atemwege teilweise oder komplett verlegt sind.
Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.
Die inverse Atmung ist eine pathologische Form der Atmung, die durch eine zur physiologischen Atembewegung umgekehrte (inverse) Bewegung von Thorax und Abdomen gekennzeichnet ist.
Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.
Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.
Die akute Epiglottitis ist eine schwere bakteriell bedingte Entzündung des Rachenraums und des Kehlkopfeingangs.
Die Laryngitis subglottica ist eine akute, viral bedingte, stenosierende Verlaufsform der Laryngitis acuta, die v.a. Kleinkinder betrifft und mit einer subglottischen Weichteilschwellung einhergeht.
Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.
Fieberkrämpfe beschreiben bei einer fieberhaften Erkrankung im frühen Kindesalter auftretende epileptische Anfälle.
Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Totenflecke sind rötlich bis blauviolette Flecke, die sich nach dem Kreislaufstillstand in den abhängigen (untenliegenden) Körperpartien ausbilden.
Totenstarre ist die postmortale Erstarrung der glatten und quergestreiften Muskulatur (nach zunächst primärer Erschlaffung der gesamten Muskulatur).
Ein Kriseninterventionsteam (KIT) besteht aus mehreren Mitarbeitenden, die freiwillig und unentgeltlich psychosoziale Akuthilfe für Betroffene, menschlichen Beistand und praktische Unterstützung leisten. Die Teams sind rund um die Uhr verfügbar. Sie handeln kurzfristig, ereignisnah und unbürokratisch. Organisiert werden KITs von den in den Bevölkerungsschutz involvierten Hilfsorganisationen sowie der evangelischen und katholischen Kirche.