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      1. Steckbrief
      2. Fremdkörperaspiration
      3. Epiglottitis und Laryngitis subglottica
      4. Fieberkrampf
      5. Anscheinend lebensbedrohliches Ereignis und plötzlicher Kindstod
    • Traumatologische Notfälle
    • Intoxikationen

Pädiatrische Notfälle

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 16 min
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Steckbrief

Pädiatrische Notfälle stellen eine besondere Herausforderung für den Notarzt dar, da oft nicht nur die Kinder versorgt, sondern auch die Eltern beruhigt werden müssen. Bei den meisten nicht-traumatologischen lebensbedrohlichen Notfällen handelt es sich um respiratorische Notfälle.

In diesem Modul liegt bei der Beschreibung der Krankheitsbilder

  • Fremdkörperaspiration

  • Epiglottitis und Laryngitis subglottica

  • Fieberkrampf

  • anscheinend lebensbedrohliches Ereignis (Brief Resolved Unexplained Event [BRUE], früher: Apparent Life-Threatening Event [ALTE]) und plötzlicher Kindstod (Sudden Infant Death Syndrome [SIDS])

der Fokus jeweils auf der präklinischen, notfallmedizinischen Versorgung der Patienten, weiterführende Informationen findest du in den jeweils verlinkten Abschnitten der Pädiatrie und HNO.

Die Fremdkörperaspiration tritt v.a. bei Kindern zwischen 6 Monaten und 4 Jahren auf und zeichnet sich durch plötzliche Atemnot, Husten und Würgen sowie inspiratorischen Stridor aus. Während des Transports in die Klinik kann versucht werden den Fremdkörper durch Rückenschläge oder Thorax- bzw. Oberbauchkompression zu mobilisieren. Bei vitaler Bedrohung sind eine endotracheale Intubation bzw. ggf. eine kardiopulmonale Reanimation durchzuführen. Der komplette präklinische Handlungsalgorithmus bei Vorliegen einer Fremdkörperaspiration wird – auch unter Berücksichtigung der Besonderheiten bei Kindern – im Abschnitt „Freimachen der Atemwege“ beschrieben. Alle grundlegenden Informationen sowie die innerklinische (Weiter-)Versorgung bei Fremdkörperaspiration findest du in der Pädiatrie.

Bei der Epiglottitis und der Laryngitis subglottica handelt es sich um Notfälle, bei denen eine akute ödematöse Verlegung des Larynxeingangs das Kind bedroht (im Falle der Epiglottitis ggf. lebensbedrohlich!). Die Epiglottitis imponiert mit Halsschmerzen, Schluckstörungen, Speichelfluss und inspiratorischem Stridor, die Laryngitis subglottica mit bellendem Husten, Heiserkeit sowie ebenfalls inspiratorischem Stridor. Therapeutisch werden Glukokortikoide verabreicht, Adrenalin zum Inhalieren vernebelt und das Kind zur Weiterversorgung in die Klinik gebracht (bei Epiglottitis aufgrund der Lebensgefahr unverzüglich!). Alle Grundlagen zur Epiglottitis und Laryngitis subglottica sowie deren klinische Diagnostik und Behandlung werden in der HNO beschrieben.

Der Fieberkrampf ist ein nicht-respiratorischer Notfall, der recht häufig vorkommt: Bis zu 5 % aller Kinder zwischen 6 Monaten und 6 Jahren sind betroffen. Das fiebernde und krampfende Kind wird mit Antipyretika und Antikonvulsiva therapiert. Zwar ist der Krampfanfall in der Regel nicht lebensbedrohlich, jedoch sollte das Kind (v.a. nach erstmaligem Vorkommen) zur Überwachung und weiteren Abklärung in die Klinik gebracht werden. Die Beschreibung der dort erfolgenden Diagnostikmaßnahmen findest du zusammen mit allen grundlegenden Informationen zum Fieberkrampf in der Pädiatrie.

Das anscheinend lebensbedrohliche Ereignis und der plötzliche Kindstod (SIDS) sind Ausschlussdiagnosen bei einem vital bedrohlichen Atemstillstand bzw. einem Atemstillstand mit Todesfolge. Die Therapie besteht in der kardiopulmonalen Reanimation bzw. der psychologischen bzw. seelsorgerischen Betreuung der Eltern.

Weitere häufige pädiatrisch-notfallmedizinische Einsatzindikationen sind Unfälle, in die Kinder verwickelt sind: Hier sind v.a. Verbrennungen, Ertrinkungs- und Verkehrsunfälle sowie Stürze zu nennen. Die beiden letztgenannten Unfallarten werden unter notfallmedizinischen Aspekten bei den entsprechenden Verletzungsformen (Schädel-Hirn-, Wirbelsäulen-, Thorax-, Bauch- sowie Becken- und Extremitätentraumata) abgehandelt.

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    Allgemeines

    Da bei Kindern die Physiologie nicht exakt der des Erwachsenen entspricht, müssen bei der Behandlung grundsätzlich folgende Aspekte beachtet werden:

    • andere physiologische Normwerte: Je kleiner das Kind, desto höher sind Puls und Atemfrequenz und desto niedriger ist der Blutdruck (Näheres ist Teil der Pädiatrie).

    • schwieriges Anlegen eines Venenzugangs (insbesondere bei 1–3-Jährigen): Medikamente können rektal oder bukkal appliziert werden. Wenn nötig, einen intraossären Zugang legen.

    • andere Dosierung von Medikamenten: Da sich wasserlösliche Medikamente im Extrazellulärraum verteilen und bei Kindern der Flüssigkeitsanteil am Gesamtkörpergewicht höher ist als beim Erwachsenen, brauchen Kinder relativ gesehen eine höhere Medikamentendosierung.

    • Flüssigkeitsverlust führt sehr schnell zu Dehydratation.

    • Aufgrund des kleinen intravasalen Volumens besteht eine Überwässerungsgefahr bei der Volumentherapie.

    Fremdkörperaspiration

    Unter einer Fremdkörperaspiration versteht man das Einatmen eines festen oder flüssigen Fremdkörpers in die Atemwege (Larynx, Trachea oder Bronchien). Die extremste Form ist das Bolusgeschehen, bei dem die Atemwege teilweise oder komplett verlegt sind.

    Stridor

    Der Stridor ist ein inspiratorisches oder exspiratorisches Pfeifen oder Giemen, das schon auf Entfernung wahrgenommen werden kann.

    Inverse Atmung

    Die inverse Atmung ist eine pathologische Form der Atmung, die durch eine zur physiologischen Atembewegung umgekehrte (inverse) Bewegung von Thorax und Abdomen gekennzeichnet ist.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Koma

    Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.

    Akute Epiglottitis

    Die akute Epiglottitis ist eine schwere bakteriell bedingte Entzündung des Rachenraums und des Kehlkopfeingangs.

    Laryngitis subglottica

    Die Laryngitis subglottica ist eine akute, viral bedingte, stenosierende Verlaufsform der Laryngitis acuta, die v.a. Kleinkinder betrifft und mit einer subglottischen Weichteilschwellung einhergeht.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Fieberkrampf

    Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall, der in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung (Körpertemperatur > 38 °C) bei Kindern – meist im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – auftritt und keine zerebrale Ursache hat. Ausschlusskriterien sind vorausgegangene Neugeborenenkrämpfe, afebrile Krampfanfälle oder Krampfanfälle symptomatischen Ursprungs.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Totenflecke

    Totenflecke sind rötlich bis blauviolette Flecke, die sich nach dem Kreislaufstillstand in den abhängigen (untenliegenden) Körperpartien ausbilden.

    Totenstarre

    Totenstarre ist die postmortale Erstarrung der glatten und quergestreiften Muskulatur (nach zunächst primärer Erschlaffung der gesamten Muskulatur).

    Kriseninterventionsteam (KIT)

    Ein Kriseninterventionsteam (KIT) besteht aus mehreren Mitarbeiter*innen, die freiwillig und unentgeltlich psychosoziale Akuthilfe für Betroffene, menschlichen Beistand und praktische Unterstützung leisten. Die Teams sind rund um die Uhr verfügbar. Sie handeln kurzfristig, ereignisnah und unbürokratisch. Organisiert werden KITs von den in den Bevölkerungsschutz involvierten Hilfsorganisationen sowie der evangelischen und katholischen Kirche.

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      zuletzt bearbeitet: 24.06.2022
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