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Organisation der Notfallmedizin und Ablauf der Rettungskette

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 37 min
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Steckbrief

Die präzise Organisation der präklinischen Notfallmedizin ist unabdinglich für den reibungslosen Ablauf der notfallmedizinischen Versorgung und demzufolge auch für eine optimale Patientenversorgung. In Abhängigkeit von der Organisation der Primärversorgung werden zwei Versorgungskonzepte unterschieden:

  • „Stay and play“

  • „Scoop and run“ (= load and go).

Die präklinische Notfallmedizin weist einige Besonderheiten auf, weshalb das rettungsmedizinische Personal, insbesondere der Notarzt, sowohl die Diagnostik und Therapie potenziell lebensbedrohlicher Krankheitsbilder als auch alle notfallmedizinischen Maßnahmen durch ausreichend klinische Erfahrung sicher beherrschen muss.

Auf einen adäquaten Eigenschutz ist dabei immer zu achten!

Je nach Notruf bzw. Indikationskatalog kommen verschiedene Rettungsmittel mit unterschiedlicher Besatzung zum Einsatz. Bei zeitkritischen Einsätzen oder unwegsamem Gelände kann ein Rettungshubschrauber eingesetzt werden.

Zur Sicherstellung eines reibungslosen Ablaufs sowie einer optimalen Patientenversorgung hat sich mit der Rettungskette ein strukturiertes Verfahren für die erfolgreiche Abarbeitung von Notfällen bewährt.

Image description
Rettungskette

Ablauf der Rettungskette.

(Quelle: Genzwürker, Hinkelbein, Notfallmedizin Kompakt, Thieme, 2011)

Sind viele Menschen gleichzeitig vital bedroht, spricht man von einem Massenanfall von Verletzten (MANV). In diesen Fällen koordiniert der ersteintreffende Notarzt bis zur Ankunft des Leitenden Notarztes (LNA) die Rettungsmaßnahmen und verteilt vorhandene Versorgungskapazitäten entsprechend den Verletzungsmustern der Patienten. Die Einteilung der Patienten in verschiedene Behandlungskategorien wird als Sichtung (Triage) bezeichnet. Die Sichtung ist ein dynamisches Verfahren und sollte in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Krisenintervention im Rahmen einer Notfallsituation erfolgt im Rahmen der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) durch Kriseninterventionsteams (KIT) oder Mitarbeiter(innen) der Notfallseelsorge. Die psychosoziale Notfallversorgung steht allen an einer Notfallsituation beteiligten Personen zur Verfügung. Die Alarmierung erfolgt über die Leitstellen der Rettungsdienste, Feuerwehr oder Polizei, nachdem dies von den Rettungskräften vor Ort initiiert wurde. Ziel der akuten Krisensituation ist es frühzeitig psychosoziale Belastungsfolgen zu erkennen und nach Möglichkeit zu verhindern sowie eine adäquate Unterstzützung und Hilfe zur Verarbeitung der erfahrenen Belastung bereit zu stellen.

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    Organisation

    Die gesetzliche Regelung des Rettungsdienstes obliegt den einzelnen Bundesländern. Diese regeln – als Träger des Rettungsdienstes – den Rettungsdienst im Rettungsdienstgesetz und können die verschiedenen Aufgaben auf Kreise und kreisfreie Städte übertragen. Der Rettungsdienst ist in Rettungsdienstbereiche gegliedert:

    • In der Rettungsleitstelle gehen die Notrufe ein und es erfolgt eine Koordination der entsprechenden Einsätze.

    • Die Rettungswachen sind über den gesamten Rettungsdienstbereich verteilt und die „Heimat“ der Rettungsmittel.

    • Die Notarztstandorte sind ebenfalls über den gesamten Rettungsdienstbereich verteilt, allerdings in geringerer Anzahl als die Rettungswachen.

    Myokardinfarkt

    Beim Myokardinfarkt handelt es sich um eine absolute Ischämie mit Herzmuskelnekrose und Anstieg der Herzenzyme aufgrund eines Koronararterienverschlusses. Unterschieden wird in einen Myokardinfarkt ohne (NSTEMI) und mit (STEMI) ST-Streckenhebung im Ruhe-EKG.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Polytrauma

    Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organe, von denen eine oder die Kombination aller Einzelverletzungen lebensbedrohlich ist.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Aspiration

    Ungewolltes Eindringen von körpereigenem oder -fremdem Material über die Atemwege in die Lunge wird als Aspiration bezeichnet.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Intoxikation

    Als Intoxikation bezeichnet man die Aufnahme schädlich wirkender Substanzen (Gifte) in den menschlichen Körper (z.B. oral, inhalativ, intravenös, perkutan oder transdermal), die zu Störungen des Allgemeinbefindens und der Vitalfunktion führen.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Koma

    Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.

    Akutes Koronarsyndrom (ACS)

    Der Begriff „akutes Koronarsyndrom“ ist ein Sammelbegriff für die instabile Angina pectoris und die beiden Formen des Myokardinfarkts: NSTEMI und STEMI.

    Herzrhythmusstörungen

    „Herzrhythmusstörungen“ (kardiale Arrhythmien) ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.

    Hypertensive Krise

    Ein kritisch erhöhter arterieller Blutdruck (RR ≥ 180/110 mmHg) ohne Hinweis auf akute hypertensive Organschädigungen wird als hypertensive Krise bzw. Entgleisung bezeichnet (in Abgrenzung zum hypertensiven Notfall, bei dem diese klinischen Hinweise auf Organschädigungen vorliegen).

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Kolik

    Bei einer Kolik handelt es sich um bewegungsunabhängige Schmerzen mit meist wellenförmigem Verlauf und wehenartigem Charakter. Ursache ist eine spastische Kontraktion der glatten Muskulatur von Hohlorganen. Je nach Schmerzintensität können begleitend vegetative Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Schweißausbrüche auftreten.

    Thoraxtrauma

    Das Thoraxtrauma ist eine Verletzung des Brustkorbs, darin befindliche Organe sind häufig mitbetroffen. Man unterscheidet stumpfe (geschlossene) von spitzen (offenen, perforierenden, penetrierenden) Traumen.

    Bauchtrauma

    Ein Bauchtrauma ist eine Verletzung des Abdomens und der darin befindlichen Strukturen durch eine Gewalteinwirkung auf den Bauchraum. Man unterscheidet dabei das stumpfe (geschlossene) vom perforierenden (spitzen, penetrierenden, offenen) Bauchtrauma.

    Amputation

    Als Amputation wird die Abtrennung einer Gliedmaße vom Körper bezeichnet.

    Fraktur

    Eine Fraktur ist die vollständige oder unvollständige Kontinuitätstrennung eines Knochengewebes.

    Ösophagus- und Fundusvarizenblutung

    Die Ösophagus- und Fundusvarizenblutung ist eine akute obere Gastrointestinalblutung aus varikös erweiterten Venen des Ösophagus bzw. Magenfundus.

    Verbrennung

    Als Verbrennung bezeichnet man die thermische Schädigung der Haut durch direkte/lokale Hitzeeinwirkung. Es resultieren vorübergehende oder dauerhafte Gewebeschädigungen sowie evtl. systemische Folgeschäden.

    Suizid

    Als Suizid (auch: Selbstmord, Selbsttötung, Freitod) wird die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens bezeichnet.

    Suizid kann aktiv (z.B. tödliche Selbstverletzung, Gifteinnahme) oder passiv (Beenden der Selbstfürsorge) erfolgen.

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      zuletzt bearbeitet: 07.10.2022
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