Indikation und Allgemeines zur ART
Die antiretrovirale Therapie (ART, früher auch HAART oder cART genannt) war nach vorheriger Leitlinie bei symptomatischen sowie bei asymptomatischen Patienten mit CD4+-T-Zell-Anzahl <200/µl unabhängig von der Viruslast indiziert. Für den Bereich 350–500/µl sollte zusätzlich die HIV-RNA bestimmt werden, bei >50000 RNA-Kopien/ml war eine ART indiziert.
Aufgrund neuerer Erfahrungen sollte heutzutage eine ART sofort nach einer möglichen Infektion mit HIV beginnen. Der HIV-Replikationszyklus bietet verschiedene Ansatzpunkte für eine virostatische Therapie. Über spezielle Haftstrukturen der Oberfläche gelangt das Virus zu den Zielzellen. Für die Penetration benutzt es ein virales , das das Verschmelzen von Virushülle und Wirtszellplasma einleitet. Des Weiteren gehört das HI-Virus zur Familie der Retroviren – das RNA-Genom muss in der Wirtszelle in DNA umgeschrieben werden. Hierfür wird eine viruseigene eingesetzt. Die gebildete Doppelstrang-DNA wird sodann in das Genom der Wirtszelle eingebaut, wofür die benötigt wird. Während der Translation werden zusammenhängende gebildet. Für den Wiederaufbau und das „Assembly“ muss diese Vorläuferprotein-Kette mit der virus-codierten geschnitten werden. Erst so können die einzelnen Struktur- und Funktionsproteine wieder verpackt und sezerniert werden.