Neuraminidase-Hemmstoffe
Wirkungen
Die virale Neuraminidase ist unerlässlich für die Freisetzung neu gebildeter Virionen. Es spaltet Sialinsäurereste von Glykoproteinen ab, sodass die Viruspartikel nicht an der Zelloberfläche haften bleiben. Während Oseltamivir ein Prodrug ist, das nach Resorption in die Wirkform Oseltamivir-Carboxylat umgewandelt wird, ist Zanamivir strukturell eng mit Sialinsäure verwandt. Beide hemmen selektiv die Neuraminidase, indem sie an ihr aktives Zentrum binden. Die neugebildeten Viren bleiben haften, die Viren können nicht freigesetzt werden und die Ausbreitung wird gehemmt.

Wirkungsweise von Neuraminidase-Hemmern
Das mit der Sialinsäure eng verwandte Zanamivir bindet an das aktive Zentrum der Neuraminidase. Oseltamivir muss erst durch Esterasen in die aktive Form gespalten werden.
(aus Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)Indikationen
Influenza ist eine durch Influenzaviren ausgelöste, weltweit vorkommende Infektionserkrankung, die v.a. die Atemwege betrifft.