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        1. Steckbrief
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Carbapeneme und Monobactame

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Carbapeneme (Imipenem, Meropenem und Ertapenem) wie auch das Monobactam Aztreonam gehören zu den β-Lactam-Antibiotika. Sind Penicilline und Cephalosporine unwirksam, werden Carbapeneme und Monobactame als Reserveantibiotika verabreicht. Beide Gruppen wirken stark bakterizid auf proliferierende Keime.

Carbapeneme

Die antibakterielle Wirkung wird durch Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese vermittelt. Das Wirkspektrum ist sehr breit und umfasst grampositive und gramnegative Erreger (u.a. Pseudomonas aeruginosa, ESBL-produzierende E. coli und Klebsiellen) wie auch viele Anaerobier. Indikationen sind u.a. schwere Infektionen, Mischinfektionen, teilweise auch Infektionen bei zystischer Fibrose, bakterielle Meningitis und Prophylaxe postoperativer Infektionen. Unerwünschte Wirkungen sind z.B. allergische Reaktionen und gastrointestinale Störungen. Kontraindikationen sind beispielsweise Epilepsie, eine Überempfindlichkeit gegen andere β-Lactam-Antibiotika und teilweise auch Niereninsuffizienz. Es gibt einige Wechselwirkungen u.a. mit Valproinsäure, Ciclosporin, Ganciclovir und auch Probenecid.

Monobactame

Auch die Wirkung der Monobactame erfolgt über die Inhibition der Zellwandsynthese der Bakterien. Das Wirkspektrum umfasst ausschließlich gramnegative aerobe Stäbchen (darunter Pseudomonas aeruginosa, Meningokokken und E. coli). Indikation ist die suppressive Behandlung chronischer Lungeninfekte durch Pseudomonas aeruginosa bei Patienten mit zytischer Fibrose. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen Husten, Bronchospasmen und Exantheme. Eine Kreuzreaktivität mit anderen β-Lactam-Antibiotika ist selten. Kontraindikation ist z.B. eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff und andere β-Lactam-Antibiotika.

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Wirkmechanismus der Carbapeneme und Monobactame

Mittels eines Phospholipidcarriers werden die Peptidoglykangrundbausteine der Mureinschicht aus dem Bakterium heraus zur Zellwand transportiert und dort miteinander u.a. durch die Transpeptidase miteinander verknüpft. Die Wirkstoffe inhibieren die Transpeptidasen und hemmen so die Zellwandsynthese.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
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    Carbapeneme

    Wirkstoffe und Handelsnamen
    • Imipenem/Cilastatin (Zienam®)

    • Meropenem (Meronem®)

    • Ertapenem (Invanz®).

    Die Carbapeneme zählen zu den β-Lactam-Antibiotika, d.h., sie enthalten einen für die antibakterielle Wirkung verantwortlichen β-Lactam-Ring. Sie leiten sich von Thienamycin ab, einem Produkt des Bakteriums(!) Streptomyces cattleya.

    Image description
    Strukturformel von Imipenem

    Rot hervorgehoben ist das Grundgerüst der β-Lactam-Antibiotika. Das Grundgerüst der Carbapeneme ähnelt dem der Penicilline, doch ist das Schwefelatom im Thiazolring der Penicilline durch ein Kohlenstoffatom ersetzt. Außerdem trägt der Ring einen längeren Substituenten. Der viergliedrige β-Lactam-Ring kann zwischen dem N-Atom und der Carbonylgruppe von bakteriellen β-Lactamasen gespalten und inaktiviert werden.

    (Quelle: Graefe, Lutz, Bönisch, Duale Reihe Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Wirkungen

    Carbapeneme hemmen die Synthese der bakteriellen Zellwand, indem sie den letzten Schritt der Peptidoglykansynthese durch Bindung an die Transpeptidase verhindern und wirken so stark .

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Pseudomembranöse Kolitis

    Die pseudomembranöse Kolitis bezeichnet eine schwere Verlaufsform der Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile, welche nach Antibiotikatherapie entsteht und durch eine Entzündungsreaktion der Darmschleimhaut mit Fibrinauflagerungen (Pseudomembranen) gekennzeichnet ist.

    Parästhesie

    Eine Parästhesie ist eine spontan oder bei leichter Berührung auftretende sensible Empfindung, die in der Regel als unangenehm wahrgenommen wird (z.B. Kribbeln, Brennen, Kältegefühl).

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Bronchospasmus

    Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.

    Hämoptyse

    Die Hämoptyse bezeichnet das Ausspucken bzw. Aushusten von kleineren Blutmengen bzw. von blutig tingiertem Sputum.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Arthralgie

    Unter Arthralgie versteht man einen Gelenkschmerz ohne (!) entzündliche Veränderungen – und damit auch ohne typische Entzündungszeichen wie Schwellung oder Rötung des Gelenks.

    Fieber

    Unter Fieber versteht man eine Erhöhung der Körperkerntemperatur auf Werte > 38,0°C, die durch eine veränderte hypothalamische Wärmeregulation hervorgerufen wird (Sollwertverstellung). Bei einer Temperatur von 37,1–37,9°C spricht man von subfebrilen Temperaturen.

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      zuletzt bearbeitet: 16.12.2022
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