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        2. Charakteristika der Cephalosporine
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Cephalosporine

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 26 min
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Steckbrief

Cephalosporine gehören zu den β-Lactam-Antibiotika und hemmen die bakterielle Zellwandsynthese. Sie wirken bakterizid auf proliferierende Keime. Die Wirkstoffe unterscheiden sich in ihrer Applikationsform (parenteral vs. oral) und in ihrem Wirkspektrum und werden in insgesamt 8 Gruppen eingeteilt.

parenteral applizierbar:

  • Gruppe 1 (Cefazolin): Wirkspektrum → hauptsächlich gegen grampositive Kokken inkl. β-Lactamase-Bildnern

  • Gruppe 2 (Cefuroxim): Wirkspektrum → wie Gruppe 1, aber stärkere Wirksamkeit im gramnegativen Bereich

  • Gruppe 3a (Cefotaxim, Ceftriaxon): Wirkspektrum → sehr gute Wirksamkeit im gramnegativen Bereich (nicht gegen Pseudomonas aeruginosa); schwache Wirkung im grampositiven Bereich im Vergleich zu Gruppe 1 und 2

  • Gruppe 3b (Ceftazidim): Wirkspektrum → wie Gruppe 3a, aber auch gegen Pseudomonas aeruginosa

  • Gruppe 4 (Cefepim): Wirkspektrum → wie Gruppe 3b, aber bessere Wirksamkeit auch im grampositiven Bereich (Staphylokokken)

  • Gruppe 5 (Ceftarolin, Ceftobiprolmedocaril, Ceftolozan): Wirkspektrum → neuere Breitbandcephalosporine mit Wirksamkeit im grampositiven und -negativen Bereich inkl. MRSA.

oral applizierbar:

  • Gruppe 1 (Cefaclor, Cefadroxil, Cefalexin): Wirkspektrum → schwächer wirksam als die parenteral applizierbaren; gute Wirksamkeit gegen grampositive Erreger

  • Gruppe 2 (Cefuroximaxetil): Wirkspektrum → gegen Staphylo- und Streptokokken sowie gramnegative Stäbchen

  • Gruppe 3 (Cefixim, Cefpodoximproxetil): Wirkspektrum → v.a. gegen gramnegative Erreger (eingeschränkt gegen grampositive); Cefpodoxim mit gewisser Wirkung gegen Staphylokokken.

Indikationen sind z.B. Staphylokokkeninfektionen, ambulant erworbene Infektionen, Borreliose oder auch lebensbedrohliche Pneumonien. Cephalosporine sind keine Routineantibiotika, sondern nur bei Versagen von Penicillinen und nach Prüfung der Empfindlichkeit indiziert. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen immunallergische Reaktionen und gastrointestinale Störungen. Kontraindikation ist z.B. eine Allergie gegen Cephalosporine oder auch andere β-Lactam-Antibiotika. Es gibt Wechselwirkungen beispielsweise mit Antikoagulanzien, Urikosurika oder auch bakteriostatischen Antibiotika.

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Wirkmechanismus der Cephalosporine

Mittels eines Phospholipidcarriers werden die Peptidoglykangrundbausteine der Mureinschicht aus dem Bakterium heraus zur Zellwand transportiert und dort miteinander u.a. durch die Transpeptidase miteinander verknüpft. Cephalosporine binden an Transpeptidasen und hemmen so die Zellwandsynthese.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
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    Charakteristika der Cephalosporine

    Wirkstoffe und Handelsnamen

    parenteral applizierbar:

    • Gruppe 1: Cefazolin (Cefazolin Hikma®)

    • Gruppe 2: Cefuroxim (Cefurax®, Cefurox®, Elobact®)

    • Gruppe 3a: Cefotaxim (Claforan®), Ceftriaxon (Rocephin®)

    • Gruppe 3b: Ceftazidim (Ceftazidim Kabi®)

    • Gruppe 4: Cefepim (Maxipime®)

    • Gruppe 5: Ceftarolinfosamil (Zinforo®), Ceftobiprolmedocaril (Zevtera®).

    oral applizierbar:

    • Gruppe 1: Cefaclor (CEC®, Panoral®), Cefadroxil (Grüncef®), Cefalexin (Cephalexin®)

    • Gruppe 2: Cefuroximaxetil (Zinnat®)

    • Gruppe 3: Cefixim (Cefixim®), Cefpodoximproxetil (Orelox®).

    Cephalosporine gehören zu den β-Lactam-Antibiotika, d.h., sie enthalten einen für die antibakterielle Wirkung verantwortlichen, viergliedrigen β-Lactam-Ring. Der Name der Wirkstoffgruppe leitet sich von dem Schimmelpilz Acremonium chrysogenum (früher: Cephalosporium acremonium) ab, in dem der Wirkstoff Cephalosporin C erstmals entdeckt wurde. Aus Cephalosporin C entsteht durch Hydrolyse 7-Aminocephalosporansäure – die Ausgangssubstanz für die halbsynthetische Herstellung von wirksameren Cephalosporinen. Cephalosporin C besitzt selbst nur eine schwache pharmakologische Wirkung.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Gonorrhö

    Gonorrhö ist eine durch Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) verursachte, vorwiegend sexuell übertragene Infektionserkrankung.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Peritonitis

    Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Lyme-Borreliose

    Die Lyme-Borrelieose ist eine von Zecken übertragene Infektion mit Borrelien, die mit unterschiedlicher Latenz zu verschieden schwer verlaufenden Erkrankungen der Haut, des Nervensystems und der Gelenke führen kann.

    Pyelonephritis

    Die Pyelonephritis ist eine meist bakteriell bedingte Entzündung von Nierenbeckenkelchsystem und Niereninterstitium, die akut oder chronisch verlaufen kann.

    Mastitis puerperalis

    Die Mastitis puerperalis ist eine akute Brustdrüsenentzündung, die meist in der 2. Woche nach der Geburt auftritt.

    Anaphylaktischer Schock

    Der anaphylaktische Schock ist eine schwerwiegende IgE-vermittelte allergische Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ 1 nach Coombs & Gell, Grad III entsprechend).

    Pseudomembranöse Kolitis

    Die pseudomembranöse Kolitis bezeichnet eine schwere Verlaufsform der Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile, welche nach Antibiotikatherapie entsteht und durch eine Entzündungsreaktion der Darmschleimhaut mit Fibrinauflagerungen (Pseudomembranen) gekennzeichnet ist.

    Leukopenie

    Die Leukopenie bezeichnet eine Verringerung der Leukozytenzahl. Ursachen können ein vermehrter Leukozytenabbau in der Milz, eine Leberzirrhose oder immunologische Vorgänge sein.

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Cholestase

    Als Cholestase bezeichnet man jede Störung der Gallebildung, der Gallesekretion oder des Galleabflusses. Durch die unterschiedlichen Ursachen kommt es zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen über den Darm mit konsekutivem Übergang der Substanzen in die Blutbahn und Ausscheidung über den Urin.

    Hepatitis

    Hepatitis ist eine Entzündung des Lebergewebes, die akut oder chronisch verlaufen kann.

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      zuletzt bearbeitet: 08.06.2022
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