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      1. Steckbrief
      2. Charakteristika der Wirkstoffe
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Aminoglykosid-Antibiotika

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Die Wirkstoffe (Amikacin, Tobramycin, Gentamicin, Kanamycin, Framycetin, Neomycin, Paromomycin) hemmen die Proteinbiosynthese und wirken bakterizid auf proliferierende und ruhende Erreger. Zum relativ breiten Wirkspektrum zählen v.a. gramnegative Stäbchen wie Enterobakterien (E. coli, Klebsiellen, Proteus vulgaris) und Pseudomonas aeruginosa. Auch grampositve Bakterien wie Staphylokokken können empfindlich sein. Indiziert sind Aminoglykoside bei schweren Infektionen wie Pneumonie und Peritonitis wie auch Knocheninfektionen und Infektionen des Auges. Verabreicht werden sie systemisch (Kurzinfusion) oder auch lokal. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen eine ausgeprägte Nephro- und Ototoxizität, neurotoxische Wirkungen und Leberfunktionsstörungen. Kontraindiziert sind Aminoglykoside z.B. bei schwerer Niereninsuffizienz, Innenohrschäden oder Myasthenia gravis. Wechselwirkungen bestehen z.B. mit nicht depolarisierenden Muskelrelaxanzien wie auch Wirkstoffen, die die nephro- und/oder ototoxischen Effekte verstärken (z.B. Schleifendiuretika). Antidot bei einer neuromuskulären Blockade ist z.B. Calciumchlorid.

Image description
Wirkmechanismus der Aminoglykosid-Antibiotika

Aminoglykosid-Antibiotika hemmen die bakterielle Proteinsynthese, indem sie an die bakteriellen Ribosomen binden und Fehler beim Ablesen der mRNA hervorrufen. Es werden fehlerhafte Proteine gebildet, die nach ihrem Einbau in die Zellmembran die Integrität der Membran stören.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
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    Charakteristika der Wirkstoffe

    Wirkstoffe
    • Amikacin

    • Tobramycin

    • Gentamicin.

    nur topisch angewendet:

    • Kanamycin

    • Framycetin

    • Neomycin

    • Paromomycin.

    Das erste klinisch eingesetzte Aminoglykosid-Antibiotikum war Streptomycin. Aufgrund zahlreicher Resistenzen wird es heute fast nur noch in der Tuberkulosetherapie eingesetzt und bei den Antituberkulotika besprochen.

    Bei den Wirkstoffen handelt sich um natürliche Substanzen, die aus den Kulturfiltraten entweder von Streptomyces- (Endung: -mycin) oder Micromonospora-Spezies (Endung: -micin) gewonnen werden. Chemisch betrachtet sind Aminoglykoside hydrophile und basische Substanzen, die i.d.R. aus meist 3 glykosidisch miteinander verknüpften Aminozuckern bestehen. Nur Streptomycin (hier im Bild) und Framycetin enthalten einen Nicht-Amino-Zucker.

    Strukturformeln von Gentamicin, Tobramycin und Amikacin

    Wird von Amikacin die α-Hydroxy-γ-aminobutyramidseitenkette entfernt, liegt Kanamycin vor.

    Image description
    Strukturformel von Streptomycin

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist. Man unterscheidet ambulant erworbene Pneumonie (engl. CAP: community-acquired pneumonia), nosokomial erworbene Pneumonie (engl. HAP: hospital-acquired pneumonia) und die Pneumonie bei Immunsupprimierten.

    Peritonitis

    Eine Peritonitis ist eine diffuse oder lokalisierte Entzündung des Bauchfells.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Pest

    Die Pest ist eine Infektion mit dem Erreger Yersinia pestis. Sie kann als Beulenpest, septikämische Pest oder Lungenpest auftreten.

    Tularämie

    Die Tularämie ist eine bakterielle Zoonose, die durch Kontakt mit infizierten Wildtieren (Nagetieren und Hasenartigen) oder kontaminierten Nahrungsmitteln oder Ektoparasiten auf den Menschen übertragen werden kann. Der Erreger ist das Bakterium Francisella tularensis.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

    Konjunktivitis

    Eine Konjunktivitis ist eine Entzündung der Bindehaut.

    Proteinurie

    Eine Proteinurie ist eine vermehrte Ausscheidung von Eiweiß im Harn (> 150 mg/d) mit oder ohne Krankheitswert. Typischerweise schäumt proteinreicher Harn.

    Hämaturie

    Eine Hämaturie ist eine Erhöhung der Erythrozytenausscheidung im Harn über die Norm. Sind die Erythrozyten nur mikroskopisch zu erkennen (>2 Erys/Gesichtsfeld bei 400-facher Vergrößerung), liegt eine Mikrohämaturie vor. Von einer Makrohämaturie spricht man, wenn das Blut im Harn mit bloßem Auge sichtbar ist.

    Tinnitus

    Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Nystagmus

    Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.

    Myasthenia gravis

    Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit belastungsabhängiger Skelettmuskelschwäche durch eine Autoantikörper-bedingte Blockierung und Zerstörung postsynaptischer nikotinerger Acetylcholinrezeptoren der neuromuskulären Endplatte.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Urtikaria

    Die Urtikaria ist eine heterogene Gruppe von Erkrankungen mit Ausbildung von Urticae (Quaddeln), Erythem und Juckreiz. Charakteristisch ist die Flüchtigkeit der Urticae (Bestanddauer bis 24 h).

    Thrombozytopenie

    Die Thrombozytopenie bezeichnet ein Absinken der Thrombozytenzahl auf < 150 000 Zellen/μl.

    Leukopenie

    Die Leukopenie bezeichnet eine Verringerung der Leukozytenzahl. Ursachen können ein vermehrter Leukozytenabbau in der Milz, eine Leberzirrhose oder immunologische Vorgänge sein.

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      zuletzt bearbeitet: 12.12.2022
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