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Makrolid- und Ketolid-Antibiotika

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 13 min
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Steckbrief

Die Wirkstoffe (die Makrolide Erythromycin, Clarithromycin, Roxithromycin, Azithromycin, Spiramycin und das Ketolid Telithromycin) hemmen die Proteinsynthese und wirken bakteriostatisch (Makrolide) bzw. bakterizid (Ketolid). Ihr Wirkspektrum ist breit. Es ähnelt dem von Penicillin G, sodass sie als Ersatzantibiotika bei Penicillinallergie dienen können. Der Wirkschwerpunkt liegt auf aeroben grampositiven Bakterien (z.B. Streptokokken), außerdem werden intrazelluläre und zellwandlose Keime und einige gramnegative Bakterien (z.B. Legionellen) erfasst. Makrolide und Ketolide sind indiziert z.B. bei Atemwegsinfektionen. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen gastrointestinale Störungen wie auch ventrikuläre Arrhythmien. Erythromycin steigert die gastrointestinale Motilität. Kontraindiziert sind die Wirkstoffe z.B. bei allergischen Reaktionen wie auch bei einer bestehenden QT-Zeit-Verlängerung. Unter anderem aufgrund der Wechselwirkung mit CYP3A4 gibt es zahlreiche Wechselwirkungen mit Wirkstoffen, die durch das Enzymsystem eliminiert werden, aber auch mit anderen Pharmaka.

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Wirkmechanismus der Makrolide

Makrolide hemmen die bakterielle Proteinsynthese, indem sie an das Ribosom binden und die Translokation des Ribosoms entlang der mRNA blockieren.

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
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    Charakteristika der Wirkstoffe

    Wirkstoffe
    • Erythromycin

    • Clarithromycin

    • Roxithromycin

    • Azithromycin

    • Spiramycin

    • Ketolid: Telithromycin.

    Die „Ursubstanz“ Erythromycin ist ein Stoffwechselprodukt des Bakteriums Streptomyces erythreus. Spiramycin stammt aus Streptomyces ambofaciens. Die neueren Makrolide – Clarithromycin, Roxithromycin und Azithromycin – sind säurefeste synthetische Derivate von Erythromycin. Typisch für die Makrolide ist ein makrozyklischer Lactonring. Das halbsynthetische Erythromycinderivat Telithromycin trägt am C3 des Lactonrings eine Ketogruppe (statt der Zuckerkomponente des Erythromycins) und wird auch als Ketolid bezeichnet.

    Image description
    Strukturformel von Erythromycin

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Image description
    Chemische Modifikation der Erythromycinanaloga

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Wirkungen

    Makrolide und Ketolide binden an die ribosomale 50S-Untereinheit und verhindern so bei der Proteinbiosynthese die Translokation der Ribosomen entlang der mRNA. Die Folge ist eine Wirkung. Telithromycin besitzt eine andere chemische Struktur und hat eine höhere Affinität zum bakteriellen Ribosom. Es wirkt daher und ist zudem weniger stark von Resistenzen betroffen als die anderen Makrolidantibiotika. Es wirkt auch gegen Erreger, die gegen die anderen Makrolide resistent sind.

    Pertussis

    Pertussis ist eine Infektion der Atemwege durch Bordetella pertussis und verläuft in drei typischen Stadien mit einer langen Krankheitsdauer.

    Urethritis

    Eine Urethritis ist eine isolierte Entzündung der Harnröhre. Es wird eine spezifische Urethritis im Rahmen einer Gonorrhö von der unspezifischen, nicht-gonorrhoischen Urethritis unterschieden.

    Zervizitis

    Eine Zervizitis ist eine Entzündung der endozervikalen Schleimhaut.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Meteorismus

    Beim Meteorismus handelt es sich um eine übermäßige Gasansammlung im Gastrointestinaltrakt mit Luftaufstoßen, Blähbauch, Schmerzen und Flatulenz.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Cholestase

    Als Cholestase bezeichnet man jede Störung der Gallebildung, der Gallesekretion oder des Galleabflusses. Durch die unterschiedlichen Ursachen kommt es zu einer verminderten Ausscheidung von Bilirubin, Gallensäuren und anderen Gallenbestandteilen über den Darm mit konsekutivem Übergang der Substanzen in die Blutbahn und Ausscheidung über den Urin.

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Pseudomembranöse Kolitis

    Die pseudomembranöse Kolitis bezeichnet eine schwere Verlaufsform der Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile, welche nach Antibiotikatherapie entsteht und durch eine Entzündungsreaktion der Darmschleimhaut mit Fibrinauflagerungen (Pseudomembranen) gekennzeichnet ist.

    Halluzination

    Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.

    Tinnitus

    Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.

    Exanthem

    Exanthem bezeichnet das plötzliche und gleichzeitige Auftreten von meist monomorphen (gleichartigen) Hautveränderungen, die sich rasch über den Körper ausbreiten. Bei Schleimhautbeteiligung spricht man von Enanthem.

    Myasthenia gravis

    Die Myasthenia gravis ist eine Autoimmunerkrankung mit belastungsabhängiger Skelettmuskelschwäche durch eine Autoantikörper-bedingte Blockierung und Zerstörung postsynaptischer nikotinerger Acetylcholinrezeptoren der neuromuskulären Endplatte.

    Candidose

    Die Candidose ist eine Infektion mit Candida albicans. Physiologisch besiedelt Candida albicans den Nasen- und Rachenraum, bei Immunschwäche kommt es zu Infektion des Mundraumes und Verdauungstraktes, auch das ZNS kann im Verlauf betroffen sein.

    Tachyarrhythmie

    Eine Tachyarrhythmie ist eine tachykarde Herzrhythmusstörung mit einer Herzfrequenz > 100/min. Je nach Ursprung der Störung wird zwischen supraventrikulären (= oberhalb der Bifurkation des His-Bündels) und ventrikulären Tachyarrhythmien unterschieden.

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      zuletzt bearbeitet: 09.02.2022
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