Grundlagen der antibakteriellen Chemotherapie
Die Besiedlung der Haut und Schleimhautoberfläche mit Bakterien ist physiologisch und für die Funktion dieser Organe essenziell. Bei einer bakteriellen Infektion gelingt es pathogenen (krankheitsauslösenden) Bakterien jedoch, in den Körper einzudringen, sich zu vermehren und den Organismus zu schädigen. Dazu müssen die Mikroorganismen die angeborene Immunabwehr aus physikalischen (Haut, Schleimhaut), chemischen (z.B. Fett- und Milchsäuren, Magensäure) und mikrobiologischen Barrieren (kommensale Mikroorganismen) und aus frühen, unspezifischen Abwehrreaktionen wie auch die erworbene Immunantwort überwinden. Mehr dazu und zur Pathogenese findest du in der allgemeinen Infektionslehre.
Antibiotika zählen zu den Antiinfektiva (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten). Durch ihren Einsatz lassen sich für den Wirtsorganismus gefährliche Bakterien abtöten oder in ihrer Vermehrung hemmen.
Bei der Endokarditis handelt sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard). Sie kann infektiös oder immunologisch bedingt sein.
Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist eine Immunreaktion auf die Erstgabe eines Antibiotikums, z.B. bei Syphilis, Borreliose, Leptospirose. Durch den massiven Erregerzerfall werden bakterielle Endotoxine und Entzündungsmediatoren freigesetzt. Klinisch dominieren Fieber, Schüttelfrost, Arthralgien, Myalgien und Schocksymptome.