Grundlagen der antibakteriellen Chemotherapie
Die Besiedlung der Haut und Schleimhautoberfläche mit Bakterien ist physiologisch und für die Funktion dieser Organe essenziell. Bei einer bakteriellen Infektion gelingt es pathogenen (krankheitsauslösenden) Bakterien jedoch, in den Körper einzudringen, sich zu vermehren und den Organismus zu schädigen. Dazu müssen die Mikroorganismen die angeborene Immunabwehr aus physikalischen (Haut, Schleimhaut), chemischen (z.B. Fett- und Milchsäuren, Magensäure) und mikrobiologischen Barrieren (kommensale Mikroorganismen) und aus frühen, unspezifischen Abwehrreaktionen wie auch die erworbene Immunantwort überwinden. Mehr dazu und zur Pathogenese findest du in der allgemeinen Infektionslehre.
zählen zu den Antiinfektiva (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionskrankheiten). Durch ihren Einsatz lassen sich für den Wirtsorganismus gefährliche Bakterien abtöten oder in ihrer Vermehrung hemmen.

Aufbau der Zellwand grampositiver Bakterien
Charakteristisch sind die Dicke der Mureinschicht, die im Murein verankerten Proteine und Teichonsäuren und die mit einem lipophilen Anker in der Membran befestigte Lipoteichonsäure (nicht maßstabsgetreu).
(Quelle: Kayser et al., Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie, Thieme 2014)
Aufbau der Zellwand gramnegativer Bakterien
Charakteristisch sind die dünne Mureinschicht sowie die mit dem Murein über Proteine (OmpA, Murein-Lipoprotein) verbundene äußere Membran. In dieser sind zahlreiche Proteine lokalisiert. Die äußere Schicht dieser Membran setzt sich aus eng aneinanderliegenden Lipopolysaccharid-Komplexen zusammen.
(Quelle: Kayser et al., Taschenlehrbuch Medizinische Mikrobiologie, Thieme 2014)Osteomyelitis (oder auch Osteitis) ist eine Infektion des Knochens mitsamt seinen Bestandteilen, also Periost, Kortikalis und Mark.
Die pseudomembranöse Kolitis bezeichnet eine schwere Verlaufsform der Infektion mit dem Bakterium Clostridium difficile, welche nach Antibiotikatherapie entsteht und durch eine Entzündungsreaktion der Darmschleimhaut mit Fibrinauflagerungen (Pseudomembranen) gekennzeichnet ist.
Die Jarisch-Herxheimer-Reaktion ist eine Immunreaktion auf die Erstgabe eines Antibiotikums, z.B. bei Syphilis, Borreliose, Leptospirose. Durch den massiven Erregerzerfall werden bakterielle Endotoxine und Entzündungsmediatoren freigesetzt. Klinisch dominieren Fieber, Schüttelfrost, Arthralgien, Myalgien und Schocksymptome.