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      • Östrogenrezeptor-Antagonisten, SERM und Aromatasehemmer K
        1. Steckbrief
        2. Östrogenrezeptor-Antagonisten
        3. Selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM)
        4. Aromatasehemmer
        5. IMPP-Fakten im Überblick
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Östrogenrezeptor-Antagonisten, SERM und Aromatasehemmer

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 14 min
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Steckbrief

Östrogene stimulieren das Wachstum bestimmter Tumoren wie vieler Mammakarzinome, indem sie über die Bindung an intrazelluläre Östrogenrezeptoren die Bildung von Wachstumsfaktoren induzieren. Daher hat man Wirkstoffe entwickelt, die nicht direkt zytostatisch wirken, sondern die Hormonwirkung auf das Tumorwachstum unterbinden, ohne die anderen physiologischen Wirkungen der Östrogene zu unterdrücken. Es lassen sich 3 Formen antiöstrogener Wirkprinzipien unterscheiden:

Östrogenrezeptor-Antagonisten (z.B. Fulvestrant): Sie wirken als kompetitive Hemmstoffe an Östrogenrezeptoren (ER) und haben ausschließlich eine antiöstrogene Wirkung. Indikation ist das östrogenrezeptorpositive Mammakarzinom bei postmenopausalen Frauen. Zu den unerwünschten Wirkungen zählen typische postmenopausale Beschwerden, venöse Thrombembolien, Übelkeit und Kopfschmerzen. Kontraindiziert sind sie z.B. bei schweren Leberfunktionsstörungen.

Selektive Östrogenrezeptormodulatoren (SERM) (z.B. Tamoxifen, Clomifen, Raloxifen): Sie wirken, indem sie gewebespezifisch die Wechselwirkung des Ligand-Östrogenrezeptor-Komplexes mit der DNA und Coregulatoren der Transkription modulieren und so die Expression bestimmter östrogenabhängiger Gene beeinflussen. Dadurch ergeben sich in einigen Geweben ER-agonistische in anderen Geweben ER-antagonistische Wirkungen. Indikation ist auch hier z.B. das östrogenrezeptorpositive Mammakarzinom oder auch Fertilitätsstörungen. Unerwünschte Wirkungen sind z.B. Sehstörungen, Endometriumproliferation und venöse Thrombosen. Kontraindikationen sind z.B. ovarielle Tumoren, Hypophysentumoren, Endometriose und Leberfunktionsstörungen. Tamoxifen weist zahlreiche Wechselwirkungen auf, z.B. mit CYP3A4-Induktoren und CYP2D6-Inhibitoren.

Aromatasehemmer (z.B. Exemestan, Anastrozol, Letrozol): Sie wirken, indem sie die Synthese von Östrogenen durch Hemmung der Aromatase hemmen. Indikation ist ein metastasiertes, östrogenrezeptorpositives Mammakarzinom bei postmenopausalen Frauen. Unerwünschte Wirkungen sind z.B. klimakteriumartige Beschwerden (z.B. Hitzewallungen, Osteoporose), Arthralgien und Myalgien. Kontraindiziert sind sie u.a. bei prämenopausalen Frauen. Wechselwirkungen gibt es z.B. mit CYP3A4-Induktoren.

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    Östrogenrezeptor-Antagonisten

    Wirkstoff
    • Fulvestrant.

    Gelegentlich wird auch Clomifen, das hier bei dem SERM besprochen wird, zu den Östrogenrezeptor-Antagonisten gezählt.

    Image description
    Strukturformel von Fulvestrant

    Fulvestrant ist ein Östradiolderivat.

    (Quelle: Lüllmann, Mohr, Wehling et al., Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2016)
    Wirkungen

    Fulvestrant wirkt ausschließlich als kompetitiver Hemmstoff an den Östrogenrezeptoren (ER), es besitzt also keine agonistische Wirkung. Es bindet mit sehr hoher Affinität, unterbindet die Rezeptordimerisierung und damit auch die Translokation in den Zellkern. Zudem stimuliert es den Abbau des Ligand-Rezeptor-Komplexes im Zytosol. Als reines Antiöstrogen hemmt es sehr effektiv die östradiolinduzierte Proliferation des Endometriums und von ER-positiven Karzinomzellen in der Brustdrüse.

    Pharmakokinetik

    Der Metabolismus ist nicht vollständig geklärt. Die Metaboliten sind entweder weniger oder gleich stark wirksam wie Fulvestrant. Fulvestrant wird in hohem Maß an Plasmaproteine gebunden. Eliminiert wird der Wirkstoff v.a. in metabolisierter Form und zwar hauptsächlich über die Fäzes.

    Mammakarzinom

    Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.

    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Diarrhö

    Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75 % Wasser) auftreten.

    Osteoporose

    Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.

    Endometriumkarzinom

    Das Endometriumkarzinom ist ein maligner, epithelialer Tumor des Endometriums.

    Katarakt

    Eine Katarakt ist eine Trübung der Linse, die zur Beeinträchtigung der Sicht führt.

    Anämie

    Definitionsgemäß spricht man von einer Anämie, wenn der Hämoglobingehalt (Hb), der Hämatokrit (Hct, Hkt oder HK) oder die Erythrozytenzahl erniedrigt sind:

    • Hb < 12,0 g/dl (Frau) bzw. Hb < 14,0 g/dl (Mann)

    • Hkt < 37% (Frau) bzw. Hkt < 41% (Mann)

    • Erythrozytenzahl: < 4,1 Mio./µl (Frau) bzw. < 4,5 Mio./µl (Mann).

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Myalgie

    Der Begriff Myalgie bezeichnet Muskelschmerzen.

    Hyperkalzämie

    Erhöhter Gesamt-Calcium-Spiegel im Serum. Von Hyperkalzämie spricht man bei einem Serumkalzium > 2,7 mmol/l bzw. ionisiertem Kalzium > 1,3 mmol/l.

    Alopezie

    Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie.

    Obstipation

    Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.

    Flush (Flush-Symptom)

    Eine plötzlich auftretende Rötung der Haut im Gesicht und am Oberkörper wird als Flush bezeichnet. Der Flush gehört zu den vasomotorischen Erythemen.

    Endometriose

    Endometriose ist eine chronisch rezidivierende, hormonabhängige Erkrankung, die durch herdförmige Ansammlungen von Endometriumschleimhaut außerhalb der physiologischen Lokalisation (= ektop) verursacht wird.

    Je nach Lokalisation wird zwischen Endometriosis genitalis interna (Uterus, Tuben) bzw. externa (Ovar, Vulva, etc.) oder Endometriosis extragenitalis (Darm, Peritoneum, etc.) unterschieden.

    Arthralgie

    Unter Arthralgie versteht man einen Gelenkschmerz ohne (!) entzündliche Veränderungen – und damit auch ohne typische Entzündungszeichen wie Schwellung oder Rötung des Gelenks.

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      zuletzt bearbeitet: 30.01.2023
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