Grundlagen
Der Hypothalamus erhält Informationen von übergeordneten Hirnzentren wie Cortex, limbisches System und Thalamus. Diese Informationen beeinflussen u.a. die Aktivität von neurosekretorischen Zellen des Hypothalamus. Diese bilden die beiden Effektorhormone (direkt auf das Zielgewebe wirkende Hormone) Oxytocin
Folgende Hormone des Hypothalamus gelangen dagegen über das Pfortadersystem zum Hypophysenvorderlappen (HVL, Adenohypophyse):
Releasing-Hormone (tabellarische Übersicht mit Wirkung):
GnRH: Gonadotropin-Releasing-Hormon, Gonadoliberin
GHRH: Growth-Hormone-Releasing-Hormon, Somatoliberin, Somatorelin
: Thyreotropin-Releasing-Hormon, Thyreoliberin, Protirelin

Neuroendokriner Regelkreis als Beispiel eines komplexen Regelkreises
In diesem komplexen Regelkreis des Hypothalamus-Hypophysen-Systems arbeiten Nerven- und Hormonsystem eng zusammen, um die unterschiedlichen Körperfunktionen zu regulieren. Bindeglied zwischen beiden Systemen ist der Hypothalamus. Die hypothalamischen Effektorhormone werden von der Neurohypophyse gespeichert und bei Bedarf freigesetzt. Die hypothalamischen Releasing- und Inhibiting-Hormone gelangen in die Adenohypophyse, welche glandotrope Hormone sezerniert und weitere Effektorhormone produziert.
Die Freisetzung von Hormonen wird über Regelkreise streng reguliert. Effektorhormone der peripheren Hormondrüsen wirken über eine lange Rückkopplungsschleife auf den Hypothalamus, die Adenohypophyse wie auch auf übergeordnete Zentren im Gehirn. Glandotrope Hormone wirken über eine kurze Rückkopplungsschleife auf den Hypothalamus. Auch die von den Effektorhormonen ausgelösten Stoffwechselreaktionen haben einen Einfluss und können Informationen an höhere Zentren im Gehirn liefern.
Das Prostatakarzinom ist ein maligner Tumor der Prostata, in > 95% der Fälle epithelialen Ursprungs.
Folgende Begriffe werden im klinischen Alltag verwendet, um verschiedene Formen des Prostatakarzinoms zu unterscheiden:
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manifestes Prostatakarzinom: signifikantes, behandlungsbedürftiges und ggf. symptomatisches Prostatakarzinom
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inzidentelles Prostatakarzinom: zufällig im Rahmen einer transurethralen Elektroresektion der Prostata entdecktes Prostatakarzinom
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latentes Prostatakarzinom: nicht-signifikantes, nicht-behandlungsbedürftiges Prostatakarzinom (des alten Mannes), i.d.R. autoptische Diagnosestellung
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okkultes Prostatakarzinom: symptomatische Tumormetastasen bei unauffälligem Tastbefund der Prostata.
Hypogonadismus bezeichnet eine Unterfunktion der Gonaden.
Endometriose ist eine chronisch rezidivierende, hormonabhängige Erkrankung, die durch herdförmige Ansammlungen von Endometriumschleimhaut außerhalb der physiologischen Lokalisation (= ektop) verursacht wird.
Je nach Lokalisation wird zwischen Endometriosis genitalis interna (Uterus, Tuben) bzw. externa (Ovar, Vulva, etc.) oder Endometriosis extragenitalis (Darm, Peritoneum, etc.) unterschieden.
Leiomyome des Uterus (Uterus myomatosus) sind gutartige, mesenchymale Tumoren, die von der glatten Muskulatur des Uterus ausgehen.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Eine vorzeitige Pubertätsentwicklung liegt vor bei Auftreten erster Pubertätszeichen vor dem 8. Geburtstag bei Mädchen bzw. vor dem 9. Geburtstag bei Jungen.
Eine übermäßige, abnorm gesteigerte Schweißbildung nennt man Hyperhidrose.
Verlust an sexueller Lust bzw. sexuelle Inappetenz.
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Die Osteoporose ist ein generalisierter pathologischer Schwund an Knochenmasse mit gestörter Mikroarchitektur und verminderter Dichte und Qualität des Knochens, wodurch es häufig zu Frakturen kommt.
Das ovarielle Überstimulationssyndrom ist eine durch multiple Ovarialzysten bedingte Reizung des Peritoneums auf dem Boden einer hormonellen Ovulationsinduktion (Gonadotropine, hCG, GnRH-Analoga, Clomifen).
Pruritus (Juckreiz) ist eine von der Haut oder Schleimhaut ausgehende subjektive Missempfindung, verbunden mit dem Verlangen zu Reiben oder Kratzen. Er kann lokalisiert oder generalisiert auftreten sowie mit oder ohne Hautveränderungen einhergehen.
Die Gynäkomastie ist eine ein- oder beidseitige Vergrößerung (Hypertrophie) des Brustdrüsengewebes beim Mann. Bei einer reinen Vermehrung von Fettgewebe spricht man von Lipomastie (sog. Pseudogynäkomastie).
Die Akromegalie bezeichnet ein Phänomen, das durch einen Tumor der Hypophyse übermäßig produziertes Wachstumshormon, in Erscheinung tritt und sich durch das Leitsymptom der Vergrößerung der Akren (Gesicht: prominente Supraorbitalwülste, Nase, Kinn; Hände: dickere Finger, Ring passt nicht mehr; Füße: größere Schuhnummer erforderlich) auszeichnet.
Als Gastritis bezeichnet man eine akute oder chronische Entzündung durch Erreger, Noxen, Stress oder Autoimmunprozesse, die eine oberflächliche Schädigung der Magenschleimhaut hervorruft.
Bei einer Dünndarmfistel handelt es sich um eine pathologische Verbindung zwischen Dünndarmabschnitten oder zwischen dem Dünndarm und umliegenden Strukturen.
Das VIPom ist ein sehr seltener neuroendokriner Tumor des Pankreas, der VIP (vasoaktives intestinales Peptid) produziert.
Der Morbus Cushing ist die ACTH-abhängige, zentrale (hypophysäre) Form des Cushing-Syndroms.
Unter Cholelithiasis versteht man die Bildung von Steinen in der Gallenblase und/oder den Gallenwegen.
Als Obstipation wird eine Stuhlretention bezeichnet. Eine akute Obstipation ist ein einmaliges Ereignis, während eine chronische Obstipation über mindestens 1 Monat besteht.
Die Steatorrhö („Fettstühle“) bezeichnet eine erhöhte Ausscheidung von Fett mit dem Stuhl (> 7 g/d).
Die echte Diarrhö ist definiert durch Stuhlgänge, die zu häufig (> 3 ×/d), in zu großer Menge (> 250 g/d) und mit zu großem Flüssigkeitsanteil (> 75% Wasser) auftreten.
Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Bei der Hypothyreose handelt es sich um eine Unterversorgung des Körpers mit den Schilddrüsenhormonen T3 und T4.
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).
Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Den Zustand der sichtbaren Haarlosigkeit nennt man Alopezie.
Ein Geburtsstillstand ist ein Ausbleiben des Geburtsfortschritts von mindestens 2 Stunden in der Eröffnungsphase und einer Stunde in der Austreibungsphase.
Ein Abort ist das vorzeitige Ende einer Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.
Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).
Bei der Uterusruptur kommt es zur teilweisen oder kompletten Zerreißung der Uteruswand, wobei alle Wandschichten einschließlich der Serosa betroffen sein können.
Verlaufen die Nabelschnurgefäße am unteren Eipol, spricht man von Vasa praevia. Sie sind eine Sonderform der Insertio velamentosa.
Die Beckenendlage beschreibt die Längslage des Kindes, bei der nicht der Kopf, sondern der Steiß oder Teile der unteren Extremität vorangehen.
Bei einem Nabelschnurvorfall gelangen nach dem Blasensprung Teile der Nabelschnur zwischen den vorangehenden Kindsteil und die Beckenwand.
Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.
Die Sectio caesarea ist die Geburt des Kindes über einen abdominal-operativen Zugang mit Eröffnung der Bauchdecke (Laparatomie) und des Uterus (Hysterotomie).
Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln. Der Ruhetremor tritt in vollständiger Entspannung auf, der Haltetremor unter Beibehaltung einer bestimmten Position und der Intentionstremor (zerebellärer Tremor, Zieltremor) erst beim Ausführen von Zielbewegungen.
Bauchschmerzen sind Schmerzen, die im Bauchraum wahrgenommen werden. Neben intraabdominellen Erkrankungen müssen auch extraabdominelle Pathologien mit Schmerzausstrahlung in das Abdomen differenzialdiagnostisch in Erwägung gezogen werden.
Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
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mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder
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einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder
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Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)
Stirbt der Fetus nach SSW 24+0 und vor der Geburt in utero, spricht man vom intrauterinen Fruchttod.
Die Placenta praevia ist eine atypische Lokalisation der Plazenta am Isthmus uteri oder an der Cervix uteri, unter Umständen mit teilweiser oder vollständiger Bedeckung des inneren Muttermunds.
Das Prader-Willi-Syndrom ist eine seltene genetische Erkrankung mit schwerer Muskelhypotonie im Säuglingsalter, beginnender Hyperphagie und Adipositas im Kleinkindalter sowie Kleinwuchs, verzögerter psychomotorischer Entwicklung und Verhaltensauffälligkeiten.
Ein Ödem ist eine pathologische Flüssigkeitsansammlung im Extrazellulärraum (Interstitium).
Unter Arthralgie versteht man einen Gelenkschmerz ohne (!) entzündliche Veränderungen – und damit auch ohne typische Entzündungszeichen wie Schwellung oder Rötung des Gelenks.
Der Begriff Myalgie bezeichnet Muskelschmerzen.
Das Karpaltunnelsyndrom ist das häufigste periphere Nervenkompressionssyndrom, bei dem der N. medianus im Bereich der Handwurzel geschädigt wird, was mit Schmerzen und spezifischen Ausfallerscheinungen einhergeht.
Die Acne vulgaris ist eine Erkrankung der Talgdrüsenfollikel mit nichtentzündlichen (Komedonen) und entzündlichen (Papeln, Pusteln, Knoten) Hautveränderungen, die häufig bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftritt.
Eine Varikozele ist eine pathologische Erweiterung der Venen des Plexus pampiniformis.
Ein Ovarialkarzinom ist ein vom oberflächlichen Keimepithel des Ovars ausgehender, maligner Tumor.
Dysurie bezeichnet ein erschwertes Wasserlassen mit schwachem Strahl und verzögerter Entleerung, das mit Missempfindungen einhergeht.