Wirkstoffe und Handelsnamen
Trizyklische Antidepressiva können nach ihrem Wirkprofil in 3 Gruppen eingeteilt werden:
Wirkung
Prinzipiell wirken alle trizyklischen Antidepressiva stimmungsaufhellend (thymoleptisch). Je nach Substanz finden sich mehr antriebssteigernde (thymeretisch) oder antriebeshemmende (sedierende) Eigenschaften. Da ihre stimmungsaufhellende, antidepressive Wirkung, wie die aller Antidepressiva, erst spät einsetzt, kann sie nicht allein auf der Erhöhung der Monoaminkonzentration im synaptischen Spalt beruhen, die schon am 1. Einnahmetag beobachtet werden kann. Vielmehr geht man davon aus, dass durch die erhöhten Monoaminkonzentrationen neuroplastische Veränderungen angestoßen werden (z.B. Änderung der Rezeptordichte und neuroplastische Veränderungen), die erst nach einer gewissen Latenzzeit in Erscheinung treten. Diese Latenzzeit gilt jedoch für alle Antidepressiva unabhängig von ihrem Wirkmechanismus.
Obstipation beschreibt eine zu seltene Stuhlentleerung (< 3-mal/Woche), die meist zusätzlich erschwert ist (harte Stühle, Defäktionsschwierigkeiten).
„Herzrhythmusstörungen“ ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.
Epilepsien (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy): Erkrankung des Gehirns mit
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mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von 24 Stunden auftreten.
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Oder einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen.
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Oder Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
Das manische Syndrom bezeichnet eine anhaltend und situationsinadäquat gehobene, aber auch reizbare Stimmung. Das Aktivitätsniveau ist gesteigert. Subjektives Krankheitsgefühl oder -einsicht, unabhängig von der Genese (primär = psychogen vs. sekundär = organisch), fehlen meistens.
Unter einem Glaukom versteht man eine Schädigung des Sehnervs an der Papille durch eine chronische oder akute Erhöhung des intraokulären Drucks, die zu Gesichtsfeldausfällen führt. Ursache ist meist eine Abflussbehinderung des Kammerwassers, selten eine erhöhte Kammerwasserproduktion.