Grundlagen
Die Injektionsnarkotika sind in ihrer chemischen Struktur sehr heterogen und besitzen unterschiedliche Wirkmechanismen. Ihnen gemeinsam ist jedoch ihre ausgeprägte Lipophilie. Diese führt dazu, dass die Wirkstoffe die Blut-Hirn-Schranke sehr leicht überwinden können und rasch im Gehirn anfluten. Die Wirkung tritt nach i.v.-Gabe sofort ein (20–60 s). Die Wirkdauer ist kurz, die Steuerbarkeit gering (Ausnahme:) . Verantwortlich für die kurze Wirkung der Injektionsanästhetika sind . Anfangs reichern sich die Wirkstoffe vorwiegend in Organen mit hoher Durchblutungsrate an, also v.a. im Gehirn, und erreichen im Gehirn rasch die für eine Narkose ausreichend hohen Konzentrationen. Danach nehmen auch die schlechter durchbluteten Gewebe, insbesondere die Muskulatur, die Substanzen auf, wodurch die Plasmakonzentration sinkt und der Wirkstoff aus den zuerst erreichten Geweben wieder ins Blut diffundiert. Die Wirkstoffkonzentration im Gehirn sinkt so schon wenige Minuten nach der Injektion auf subnarkotische Werte. Bei Nachinjektionen bzw. Infusionen ist v.a. die Eliminierungsphase der Injektionsanästhetika von Bedeutung, weil die Rückverteilung aus dem ZNS in die nachfolgenden Kompartimente (Muskel und Fett) aufgrund des bereits gespeicherten Anästhetikums eingeschränkt ist. Folge ist eine Wirkungsverlängerung und Kumulation. Nur und können über einen längeren Zeitraum infundiert werden.
Ein Status epilepticus ist definiert als
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ein über mehr als 5 min andauernder epileptischer Anfall oder
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mindestens 2 aufeinander folgende epileptische Anfälle ohne zwischenzeitliche Wiedererlangung des vorbestehenden neurologischen Befunds.
Alle Anfallsarten können als Status vorkommen.
Porphyrien sind hereditäre oder erworbene Enzymfunktionsstörungen, bei denen sich Zwischenprodukte der Häm-Synthese (Porphyrine) anhäufen, die sich in verschiedenen Organen (v.a. Haut, Leber, Knochenmark) ablagern und dort zu einer Zellschädigung führen. Je nachdem, in welchem Organ die Hämsynthesestörung lokalisiert ist, unterscheidet man zwischen erythropoetischen und hepatischen Porphyrien.
„Herzrhythmusstörung“ ist der Oberbegriff für alle Rhythmusänderungen, die vom normalen, vom Sinusknoten ausgehenden Herzrhythmus abweichen.
Die plötzliche Verengung der Bronchien wird als Bronchospasmus bezeichnet.
Die reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur mit Verengung des Larynx und Verschluss der Stimmritze wird als Laryngospasmus bezeichnet.
Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.
Als Husten bezeichnet man das über den Hustenreflex plötzliche explosionsartige Ausstoßen von Luft aufgrund eines Hustenreizes.
Unter einem Erythem versteht man eine gerötete Haut, die auf einer Gefäßerweiterung beruht. Wenn mehr als 90 % der Hautoberfläche betroffen sind, spricht man von einer Erythrodermie.
Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.
Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.
Beim Herz-Kreislauf-Stillstand sistiert der Spontankreislauf aufgrund kardialer (z.B. Kammerflimmern), zirkulatorischer (z.B. Blutungsschock) oder respiratorischer Ursachen (z.B. Asphyxie bei Kindern). Durch sofortiges Einschreiten ist der Zustand reversibel, unbehandelt führt er jedoch zum Tod.
Die Hepatomegalie ist eine Vergrößerung der Leber, häufig in Kombination mit einer Milzvergrößerung (Hepatosplenomegalie).
Unter Hypovolämie versteht man die Verminderung des im Kreislauf zirkulierenden (intravasalen) Blutvolumens.
Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Eine Halluzination ist eine Sinneswahrnehmung ohne adäquaten Außenreiz, die – bei aufgehobener Realitätskontrolle – für reale Sinneseindrücke gehalten wird.
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).
Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.
Unter Arteriosklerose versteht man degenerative Arterienerkrankungen, die durch eine Gefäßwandverdickung und -verhärtung gekennzeichnet sind. Hierzu zählen die Atherosklerose (häufigste Ursache), die Mediasklerose und die Arteriolosklerose.