thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Pharmakologie

  • Arzneistoffliste des IMPP K
  • Allgemeine Pharmakologie
  • Sympathisches Nervensystem
  • Parasympathisches Nervensystem
  • Motorisches und sensibles Nervensystem
  • Gefäßsystem
  • Herz
  • Atmungssystem
  • Flüssigkeitshaushalt
  • Blut und blutbildendes System
  • Gewebshormone
  • Magen-Darm-Funktion
  • Analgetika
  • Zentrales Nervensystem
    • Anästhetika
      • Inhalationsanästhetika K
        1. Steckbrief
        2. Grundlagen der Narkose
        3. Charakteristika der Inhalationsanästhetika
        4. IMPP-Fakten im Überblick
      • Injektionsanästhetika K
    • Hypnotika, Sedativa und Tranquilizer
    • Neuroleptika
    • Antidepressiva
    • Anti-Parkinson-Mittel K
    • Antikonvulsiva (Antiepileptika): Überblick K
    • Antikonvulsiva K
    • Antidementiva K
    • Zentral wirkende Substanzen mit und ohne Suchtpotenzial (Drogen) K
    • Wirkstoffe für die Alkoholentzugstherapie K
  • Harnsäurestoffwechsel, Fettstoffwechsel, Knochenstoffwechsel
  • Hormonelles System
  • Antibiotika
  • Antimykotika
  • Antiprotozoika, Anthelmintika
  • Virostatika
  • Tumortherapeutika
  • Immunsystem

Inhalationsanästhetika

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 22 min
  • alles schließen

Steckbrief

Synonym: Inhalationsnarkotika, volatile Anästhetika

Unter dem Begriff Inhalationsanästhetika fasst man verschiedene Substanzen zusammen, die, wenn sie eingeatmet werden, eine hypnotische Wirkung besitzen.

Zu den Wirkstoffen gehören:

  • Dampfnarkotika (sehr flüchtige Kohlenwasserstoffe, die mithilfe eines Verneblers in die Gasphase überführt werden): z.B. Isofluran, Desfluran und Sevofluran

  • Gasnarkotika: Distickstoffmonoxid (Distickstoffoxid, Lachgas, Stickoxidul, N2O), das Edelgas Xenon.

Die Wirkung der Inhalationsanästhetika geht auf ihre lipophilen Eigenschaften zurück. Sie überwinden die Blut-Hirn-Schranke, treten u.a. mit ligandengesteuerten Ionenkanälen in Wechselwirkung und verstärken so z.B. die Wirkung der hemmenden Transmitter γ-Aminobuttersäure (GABA) und Glycin, wodurch die neuronale Erregbarkeit verringert wird. Distickstoffmonoxid hemmt dagegen u.a. den erregenden Transmitter Glutamat durch Wechselwirkung mit dem NMDA-(N-Methyl-D-Aspartat-)Rezeptor. Auf diese Weise reduzieren die Substanzen direkt oder indirekt die neuronale Aktivität in verschiedenen Regionen des ZNS, was einen Bewusstseinsverlust, sowie eine Reduktion des Muskeltonus zur Folge hat.

Indikation für die Anwendung von Inhalationsanästhetika ist die Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie. Die heute auf dem Markt befindlichen Wirkstoffe zeichnen sich durch eine gute Steuerbarkeit aus. Die verabreichte Konzentration richtet sich u.a. nach dem MAC-Wert. Die Wirkstoffe unterscheiden sich u.a. in der Geschwindigkeit ihres An- und Abflutens und ihrem Geruch. Einige besitzen zusätzlich eine muskelrelaxierende Wirkung oder beeinflussen kardiovaskuläre, respiratorische, renale und hepatische Funktionen.

Zu den unerwünschten Wirkungen zählen z.B.:

  • positive oder negative Chronotropie

  • Blutdruckabfall

  • Atemdepression

  • Verringerung der Nierendurchblutung

  • maligne Hyperthermie.

Kontraindikationen sind z.B.:

  • Veranlagung zur malignen Hyperthermie

  • Überempflindlichkeit gegen halogenierte Inhalationsanästhetika

  • Distickstoffmonoxid: z.B. pathologische Luftansammlungen in abgeschlossenen Hohlräumen des Körpers, Tauchgänge in den letzten 24 h, schwerer Vitamin-B12-Mangel.

Wechselwirkungen sind z.B.:

  • Prämedikation mit Opioidanalgetika

  • Comedikation mit Wirkstoffen, die ebenfalls den NMDA-Rezeptor blockieren.

Image description
Eigenschaften von Inhalationsanästhetika

(Quelle: Lüllmann, Mohr, Hein, Taschenatlas Pharmakologie und Toxikologie, Thieme, 2019)
    Abbrechen Speichern

    Grundlagen der Narkose

    Eine Narkose lässt sich beschreiben als ein medikamentös ausgelöster, reversibler Zustand eines Menschen oder eines Tieres, in dem bei Bewusstseinsverlust operative Eingriffe ohne Schmerzempfindung und ohne vegetative oder muskuläre Abwehrreaktionen ausgeführt werden können.

    Stadien der Narkose

    Die 4 Stadien der Narkose nach Guedel gehen dynamisch ineinander über: Analgesiestadium → Exzitationsstadium → Toleranzstadium → Asphyxiestadium.

    Dabei wird nach dem Toleranzstadium erneut ein Exzitationsstadium durchlaufen. Beobachtet wurde diese Abfolge der Narkosestadien bei der Verwendung von Diethylether (Äther). Bei den modernen Narkotika erfolgt die Einleitung so rasch, dass sich die Stadien klinisch nicht mehr voneinander unterscheiden lassen.

    Spezifität der Wirkung von Narkotika

    Narkotika wirken nicht nur auf Nervenzellen des Zentralnervensystems (ZNS), sondern auf alle Körperzellen. Die Körperzellen reagieren jedoch weniger empfindlich als die Hirnzellen auf das Narkotikum – ein wichtiges Kriterium dafür, ob sich eine Substanz als Narkotikum anwenden lässt oder nicht. Damit die wichtige Regulationsfähigkeit der vegetativen Zentren auch während der Narkose erhalten bleibt, ist die Reihenfolge, in der die Regionen des ZNS ansprechen, von zentraler Bedeutung: Zunächst reagieren das Großhirn und das Rückenmark und erst bei höheren Dosierungen die vegetativen Zentren im Hirnstamm.

    Laryngospasmus

    Die reflektorische Kontraktion der Kehlkopfmuskulatur mit Verengung des Larynx und Verschluss der Stimmritze wird als Laryngospasmus bezeichnet.

    Maligne Hyperthermie

    Die maligne Hyperthermie ist eine genetisch bedingte, meist mit Narkosen assoziierte und pharmakologisch getriggerte Störung der myoplasmatischen Kalziumhomöostase, die zu einer hyperkatabolen Stoffwechselentgleisung mit einem Anstieg der Körperkerntemperatur führt und eine hohe Letalität aufweist (unbehandelt ca. 70–80%).

    Ikterus

    Ikterus bezeichnet eine Gelbfärbung der Skleren, der Haut und der Schleimhäute infolge einer Gewebeeinlagerung von Bilirubin.

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Ileus

    Der Begriff „Ileus“ bezeichnet eine Störung der Darmpassage. Je nach Ursache werden ein mechanischer Ileus (mechanisches Hindernis) und ein paralytischer Ileus (Motilitätsstörung des Darms) unterschieden.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Selektive COX-2-Hemmstoffe (Coxibe)
      Nächster Artikel
      Injektionsanästhetika

      Inhalationsanästhetika

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie“
      Zeige Treffer in „AllEx - Alles fürs Examen“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Chirurgie“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Anästhesie“
      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Chirurgie“
      Springe in „Fallbuch Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie“ direkt zu:
      Fall 65: Anwendung von Inhalationsanästhetika

      Fall 65 Anwendung von Inhalationsanästhetika Fallbuch Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin und Schmerztherapie Fall 65 Anwendung von Inhalationsanästhetika Fall 65 Anwendung von Inhalationsanästhetika Sie sind der zuständige Anästhesist im allgemeinchirurgischen Saal Ihr Patient ist 38 Jahre al...

      Fall 21: Narkoseeinleitung bei einem 5-jährigen Mädchen zur Tonsillektomie

      Fall 21 Narkoseeinleitung bei einem 5 jährigen Mädchen zur Tonsillektomie Fallbuch Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin und Schmerztherapie Fall 21 Narkoseeinleitung bei einem 5 jährigen Mädchen zur Tonsillektomie Fall 21 Narkoseeinleitung bei einem 5 jährigen Mädchen zur Tonsillektomie Im HNO ...

      Fall 24: 14-Jähriger mit intraoperativem Anstieg von Herzfrequenz und paCO2

      Fall 24 14 Jähriger mit intraoperativem Anstieg von Herzfrequenz und paCO Fallbuch Anästhesie Intensivmedizin Notfallmedizin und Schmerztherapie Fall 24 14 Jähriger mit intraoperativem Anstieg von Herzfrequenz und paCO2 2 Fall 24 14 Jähriger mit intraoperativem Anstieg von Herzfrequenz und paCO 2 Vo...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 06.12.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet