Grundlagen der Narkose
Eine Narkose lässt sich beschreiben als ein medikamentös ausgelöster, reversibler Zustand eines Menschen oder eines Tieres, in dem bei Bewusstseinsverlust operative Eingriffe ohne Schmerzempfindung und ohne vegetative oder muskuläre Abwehrreaktionen ausgeführt werden können.
Die 4 Stadien der Narkose nach Guedel gehen dynamisch ineinander über: Analgesiestadium, Exzitationsstadium, Toleranzstadium, Asphyxiestadium.
Dabei wird nach dem Toleranzstadium erneut ein Exzitationsstadium durchlaufen. Beobachtet wurde diese Abfolge der Narkosestadien bei der Verwendung von Diethylether (Äther). Bei den modernen Narkotika erfolgt die Einleitung so rasch, dass sich die Stadien klinisch nicht mehr voneinander unterscheiden lassen.
Narkotika wirken nicht nur auf Nervenzellen des Zentralnervensystems (ZNS), sondern auf alle Körperzellen. Die Körperzellen reagieren jedoch weniger empfindlich als die Hirnzellen auf das Narkotikum – ein wichtiges Kriterium dafür, ob sich eine Substanz als Narkotikum anwenden lässt oder nicht. Damit die wichtige Regulationsfähigkeit der vegetativen Zentren auch während der Narkose erhalten bleibt, ist die Reihenfolge, in der die Regionen des ZNS ansprechen, von zentraler Bedeutung: Zunächst reagieren das Großhirn und das Rückenmark und erst bei höheren Dosierungen die vegetativen Zentren im Hirnstamm.
Die maligne Hyperthermie ist eine genetisch bedingte, meist mit Narkosen assoziierte und pharmakologisch getriggerte Störung der myoplasmatischen Kalziumhomöostase, die zu einer hyperkatabolen Stoffwechselentgleisung mit einem Anstieg der Körperkerntemperatur führt und eine hohe Letalität aufweist (unbehandelt ca. 70–80%).
Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.
Unter Ileus versteht man einen mechanisch oder funktionell bedingten Darmverschluss mit kompletter Unterbrechung der normalen Darmpassage. Je nach Lage des Verschlusses spricht man von einem hohen (Duodenum, Jejunum oder Ileum) oder einem tiefen (Dickdarm) Ileus.