Psychosomatische Störungen als Differenzialdiagnosen
Typische neurologische Symptome psychosomatischer Störungen sind Schwindel
Mehr zu den Grundlagen, der Pathogenese und Diagnostik der Psychosomatik findest du in der Psychatrie.
Die einzelnen „neurologischen“ Symptome oder Syndrome lassen sich überwiegend den somatoformen Störungen
Störung | typische Symptome | Ich-Umwelt-Relation |
Affektstörungen (z.B. Depression, Angst) | Schwindel, Schmerzen | subjektiv verzerrt |
Krisensituationen | Tremor | unkoordiniert |
Somatisierung (eines psychischen Konflikts) | Schwindel, Schmerzen, Koordinationsstörungen | schwer gestört |
Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.
Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.
Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln. Der Ruhetremor tritt in vollständiger Entspannung auf, der Haltetremor unter Beibehaltung einer bestimmten Position und der Intentionstremor (zerebellärer Tremor, Zieltremor) erst beim Ausführen von Zielbewegungen.
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch „ataxia“ = Unordnung)
Eine Lähmung ist die Unfähigkeit (= Plegie, Paralyse) oder herabgesetzte Fähigkeit (= Parese), einen Muskel oder eine Muskelgruppe willentlich zu kontrahieren. In Abhängigkeit von der betroffenen Körperregion werden folgende Lähmungsformen unterschieden:
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Monoparese/-plegie = Lähmung einer Extremität
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Hemiparese/-plegie = Halbseitenlähmung, Lähmung einer Körperhälfte
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Paraparese/-plegie = Lähmungen unterhalb eines (spinalen) Niveaus unter Aussparung des Kopfes, z.B. beider Beine
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Tetraparese/-plegie = Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.
Eine somatoforme Störung ist eine psychische Erkrankung, die zu anhaltenden oder wiederholt auftretenden körperlichen Symptomen führt, ohne dass eine hierfür ausreichende organische Ursache nachgewiesen werden kann.
Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führt.
Dystonien sind unwillkürliche, langsame und länger dauernde spastische Kontraktionen, die einzelne Muskelgruppen betreffen oder generalisiert auftreten können (evtl. kombiniert mit anderen Bewegungsstörungen).
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom ist ein lokales neuropathisches Schmerzsyndrom einer Extremität mit einem Symptomenkomplex aus motorischen, sensiblen, autonomen und trophischen Störungen, das überwiegend nach (banalen) Verletzungen auftritt, aber nicht auf direkte Traumafolgen zurückgeführt oder dem Innervationsareal eines peripheren Nervs zugeordnet werden kann.