thieme-via-medici-logo
  • Menü
  • Anmelden
thieme-via-medici-logo
Navigation
Neurologie

  • Diagnostik
  • Leitsymptome
  • Neurologische Syndrome
  • Erkrankungen des Gehirns und seiner Hüllen
  • Untersuchung und Erkrankungen der Hirnnerven
    • Störungen der Hirnnerven: Überblick K
    • Störungen des Geruchsinns (N. I) K
    • Störungen des Sehnervs (N. II) K
    • Störungen der Augenmuskelnerven (N. III, N. IV und N. VI) K
    • Störungen des Nervus trigeminus (N. V) K
    • Störungen des Nervus facialis (N. VII) K
    • Störungen des Nervus vestibulocochlearis (N. VIII): Überblick K
      1. Steckbrief
      2. Störungen des N. cochlearis
      3. Störungen des N. vestibularis
    • Akuter einseitiger Vestibularisausfall K
    • Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS) K
    • Menière-Krankheit K
    • Störungen des Nervus glossopharyngeus (N. IX) und Nervus vagus (N. X) K
    • Störungen des Nervus accessorius (N. XI) und des Nervus hypoglossus (N. XII) K
    • Kombinierte Hirnnervenläsionen K
  • Erkrankungen des Rückenmarks
  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems
  • Myopathien und Erkrankungen der muskulären Endplatte
  • Schmerzerkrankungen
  • Sonstiges

Störungen des Nervus vestibulocochlearis (N. VIII): Überblick

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 7 min
  • alles schließen

Steckbrief

Läsionen des (rein sensorischen) N. vestibulocochlearis (N. VIII) äußern sich mit Beeinträchtigungen des Gleichgewichts und/oder des Hörvermögens. Mögliche Ursachen sind reine Nervenläsionen, Hirntumoren, Infektionen und otologische Grunderkrankungen. Die Krankheitsbilder werden ausführlich in der HNO behandelt.

Kochleäre Störungen

Hörstörungen, die durch Läsionen, Tumoren oder Entzündungen im Bereich des N. cochlearis ausgelöst werden, äußern sich meist in Form von Schwerhörigkeit oder Tinnitus. Bei einer Läsion des kochleären Anteils des N. VIII resultiert eine Innenohrschwerhörigkeit (Schallempfindungsstörung), die von Störungen der Schallleitung (→ HNO) abzugrenzen ist.

Vestibuläre Störungen

Bei einer Läsion des vestibulären Anteils (N. vestibularis) resultieren Gleichgewichtsstörungen und Schwindel, ggf. auch Nystagmus. Die möglichen Diagnosen sind vielfältig, wobei der akute einseitige Vestibularisausfall und der benigne paroxysmaler Lagerungsschwindel in den nachfolgenden Lernmodulen detaillierter besprochen werden.

Zentral-vestibuläre Störungen können durch eine vertebrobasiliäre Insuffizienz, Kleinhirninfarkt der A. cerebelli posterior inferior, multiple Sklerose, Migräne oder Kleinhirn-Brückenwinkel-Tumoren verursacht werden.

Vestibulocochleäre Störungen

Sind beide Anteile des N. vestibulocochlearis betroffen, treten sowohl Gleichgewichts- als auch Hörstörungen auf.

Dazu gehört z.B. die Menière-Krankheit, bei der plötzliche Drehschwindelattacken, Tinnitus und Schallempfindungsschwerhörigkeit vorliegen. Herpes zoster oticus ist ein weiteres Beispiel für eine Vestibulokochlearisaffektion, wobei v.a. die Ohrenschmerzen sowie das charakteristische Ekzem am Außenohr diagnostisch wegweisend sind. Auch beim beidseitigen peripheren Vestibularisausfall kann neben Gleichgewichtsstörungen und Schwindelgefühl eine Schwerhörigkeit auftreten.

Bei anderen Ursachen peripher-vestibulärer Störungen sind die neurologische Symptomatik und otologische Grunderkrankungen z.T. ebenfalls eng miteinander verknüpft. Als mögliche Diagnosen kommen hier u.a. Vestibularisparoxysmie, Barotrauma, Tullio-Phänomen, Perilymphfisteln und eine Mittelohrentzündungen mit Labyrinthbeteiligung infrage.

    Abbrechen Speichern

    Störungen des N. cochlearis

    Anatomie

    Der kochleäre Anteil des VIII. Hirnnervs beginnt zunächst bei den Haarsinneszellen im Corti-Organ und dem Ganglion spirale cochleare, deren Fasern sich zum N. cochlearis zusammenlagern. Zusammen mit dem N. vestibularis und dem N. facialis mit N. intermedius läuft er dann durch ein Knochenfenster im Felsenbein (Meatus acusticus internus) und tritt beim Kleinhirnbrückenwinkel als N. vestibulocochlearis in den Hirnstamm ein. Die zwei Faseranteile des N. cochlearis (Ncll. cochleares anterior et posterior) ziehen über unterschiedliche Umschaltungen (u.a. über Lemniscus lateralis, Colliculus inferior, Corpus geniculatum mediale) als Hörstrahlung (Radiatio acustica) in die primäre Hörrinde der Gyri temporales transversi.

    Detailliert findest du den und den in der Anatomie. Durch ihre bilateralen weitverzweigten Projektion führen der Hörbahn (Nuclei cochleares) selten zu klinisch relevanten Hörstörungen.

    Image description
    Weber-Versuch

    Eine angeschlagene Stimmgabel wird auf die Mittellinie des Schädels aufgesetzt.
    Links: Symmetrisches Gehör: Der Ton wird beidseits gleich laut wahrgenommen.
    Mitte: Schallleitungsschwerhörigkeit: Lateralisation in das kranke (rechte) Ohr.
    Rechts: sensorineuraler Hörverlust: Lateralisation in das besser hörende (linke) Ohr.

    (Quelle: Behrbohm, Kaschke, Nawka, Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme, 2012)
    Image description
    Test nach Rinne

    Prinzip des Tests nach Rinne: Zur Bestimmung der Luft- und Knochenleitung im gleichen Ohr werden die mit der Stimmgabel erzeugten Hörschwellen verglichen.
    Links: Rinne positiv: keine Schallleitungsstörung, die Luftleitung wird lauter oder länger als die Knochenleitung wahrgenommen.
    Mitte: Rinne negativ: Lauter oder länger wahrgenommene Knochenleitung spricht für eine Schallleitungsstörung.
    Rechts: Rinne positiv: Bei Schallempfindungsschwerhörigkeit werden Luft- und Knochenleitung kürzer wahrgenommen als im normalhöhrenden Ohr, über Luftleitung wird aber länger als über Knochenleitung gehört

    (Quelle: Behrbohm, Kaschke, Nawka, Kurzlehrbuch Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Thieme, 2012)
    Tinnitus

    Als Tinnitus wird eine auditorische Empfindungsstörung bezeichnet, die Ausdruck einer veränderten Hörwahrnehmung ist. Es kommen reine Töne, unterschiedliche Frequenzen oder Geräusche vor.

    Mumps

    Mumps ist eine durch das Mumpsvirus ausgelöste akute systemische Erkrankung, die typischerweise die Speicheldrüsen, aber auch das Pankreas, das Zentralnervensystem und die Keimdrüsen befällt.

    Herpes zoster

    Herpes zoster ist eine Erkrankung, die vor allem bei eingeschränkter Immunabwehr auftritt. Sie wird durch Reaktivierung von Herpes-zoster-Viren verursacht, die nach der Primärinfektion (Varizellen) intrazellulär persistierten.

    Nystagmus

    Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.

    Benigner paroxysmaler Lagerungsschwindel (BPLS)

    Der benigne paroxysmale Lagerungsschwindel (BPLS) ist ein episodischer, lagerungsabhängiger Schwindel mit rezidivierenden, kurzen Drehschwindelattacken sowie häufig mit Übelkeit, Erbrechen und Oszillopsien.

    Akuter einseitiger Vestibularisausfall

    Der akute einseitige Vestibularisausfall (Neuritis vestibularis) ist ein plötzlicher, einseitiger Ausfall des Vestibularapparats mit Nausea, Drehschwindel, Fallneigung und Spontannystagmus.

    Labyrinthitis

    Bei der Labyrinthitis handelt es sich um eine seröse oder eitrige Entzündungsreaktion in den Flüssigkeitsräumen und Membranen der Hörschnecke und des Gleichgewichtsorgans.

    Otosklerose

    Die Otosklerose ist eine von der knöchernen Labyrinthkapsel ausgehende Erkrankung mit herdförmigen Knochenumbauprozessen, die zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit führen.

    Menière-Krankheit

    Die Menière-Krankheit ist eine meist einseitige Erkrankung des Vestibulokochlearsystems, die anfallsweise auftritt und mit typischer Trias aus (Dreh-)Schwindelattacken, Tinnitus und fluktuierender Schwerhörigkeit einhergeht.

    Otitis media acuta

    Die Otitis media acuta ist eine akute Entzündung von Tuben- und Mittelohrschleimhaut (meist aufgrund tubogen aszendierender Infektionen), die häufig viral beginnt und durch Superinfektionen kompliziert wird.

    Otitis media chronica

    Die Otitis media chronica ist eine chronische Entzündung des Mittelohrs mit begleitender Trommelfellperforation.

    Barotrauma

    Ein Barotrauma bezeichnet eine Verletzung bzw. Läsion von luft- oder gasgefüllten Hohlräumen und deren Hüllen, die durch eine Veränderung des Umgebungsdrucks (mit fehlendem oder zu langsamem Druckausgleich) hervorgerufen wird. Barotraumata können z.B. im Mittel- und Innenohr, den Nasennebenhöhlen oder der Lunge auftreten.

    Akustikusneurinom

    Das Akustikusneurinom (Synonym: Vestibularisschwannom) ist ein gutartiger Nervenscheidentumor des N. vestibularis (VIII. Hirnnerv). Er kann über den Porus acusticus internus in den Kleinhirnbrückenwinkel und weiter bis zum Hirnstamm vorwachsen. Das Akustikusneurinom ist der häufigste Kleinhirnbrückenwinkeltumor.

    Meningeom

    Meningeome sind überwiegend benigne, langsam und verdrängend wachsende Tumoren, die von den Deckzellen der Arachnoidea ausgehen und sich daher überall dort manifestieren können, wo die Meningen das ZNS auskleiden.

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

      Abbrechen Speichern
      paywall image

      Erfolgreich in jeder Prüfung! Mit via medici, der Lernplattform von Thieme

      Individuelle Lerntiefen mit Speed Mode für jedes Lernmodul
      Kreuze die passenden IMPP-Fragen je Lernmodul
      Vertiefe dein Wissen in über 120 Thieme Lehrbüchern
      Ergänze dein Wissen mit Lernkursen und Lernplänen

      IMPP-Fakten im Überblick

      Voriger Artikel
      Störungen des Nervus facialis (N. VII)
      Nächster Artikel
      Akuter einseitiger Vestibularisausfall

      Störungen des Nervus vestibulocochlearis (N. VIII): Überblick

      Fallbeispiele zum Thema

      Das Thema in der via medici Bibliothek

      Zeige Treffer in „Kurzlehrbuch Neurologie“
      Zeige Treffer in „Neurologisch-topische Diagnostik“
      Zeige Treffer in „Duale Reihe Anamnese und klinische Untersuchung“
      Zeige Treffer in „Checkliste Anamnese und klinische Untersuchung“
      Zeige Treffer in „Checkliste Neurologie“
      Springe in „Kurzlehrbuch Neurologie“ direkt zu:
      Störungen von Gehör und Gleichgewicht, Schwindel

      Störungen von Gehör und Gleichgewicht Schwindel Kurzlehrbuch Neurologie Erkrankungen der Hirnnerven Störungen von Gehör und Gleichgewicht Schwindel Störungen von Gehör und Gleichgewicht Schwindel Key Point Gehör Störungen Nervus vestibulocochlearis Störungen des Gehörs Hörstörungen Läsionen des VIII...

      Erkrankungen der Hirnnerven

      Erkrankungen der Hirnnerven Kurzlehrbuch Neurologie Erkrankungen der Hirnnerven Erkrankungen der Hirnnerven Key Point Hirnnerven haben sensorische sensible motorische und vegetative Funktionen die sich von Nerv zu Nerv unterscheiden Im Folgenden werden Funktionsstörungen oder Ausfälle der Hirnnerven...

      Gleichgewichtsstörungen und Schwindel

      Gleichgewichtsstörungen und Schwindel Kurzlehrbuch Neurologie Erkrankungen der Hirnnerven Störungen von Gehör und Gleichgewicht Schwindel Gleichgewichtsstörungen und Schwindel Gleichgewichtsstörungen und Schwindel Merke Gleichgewichtsregulation Störungen Nervus vestibulocochlearis Störungen der vest...

      Vernetzung mit weiteren Modulen

      zuletzt bearbeitet: 10.06.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 29.03.2022
      Lerntools
      • standard
        kurz gefasst
        standard
        vertieft

      • Navigation
      • Home
      • Datenschutz
      • Verbraucherinformationen
      • Nutzungsbedingungen
      • Kontakt
      • FAQ
      • Impressum
      • Cookie-Einstellungen
      • © 2023 Georg Thieme Verlag KG
      Du hast noch keine Fragen zu diesem Modul falsch beantwortet