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        1. Steckbrief
        2. Definitionen
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Epilepsie und epileptische Anfälle

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 24 min
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Steckbrief

Bei einer Epilepsie bzw. bei einem epileptischen Anfall ist das komplette Gehirn oder einzelne Hirnareale „überaktiv“, was zu einem Anfall führen kann. Bei sog. generalisierten Anfällen ist das gesamte Gehirn betroffen. Bei großen Anfällen (Grand-Mal-Anfällen) kommt es zu generalisierten tonisch-klonischen Zuckungen und einer Bewusstseinsstörung. Bei sog. fokalen Anfällen sind nur einzelne Hirnareale betroffen. Die individuellen Symptome hängen davon ab, für welche Funktion dieses Hirnareal verantwortlich ist:

  • Zucken des Arms = motorischer Anfall

  • Gefühlsstörung = sensorischer Anfall oder

  • Sehstörung = visueller Anfall.

Ungewöhnliche Sinneseindrücke sind möglich (sog. Aura). Bei einfach fokalen Anfällen ist das Bewusstsein erhalten, bei komplex fokalen Anfällen kommt es zu einer Beeinträchtigung des Bewusstseins. Fokale Anfälle können in einen generalisierten Anfall übergehen.

Epilepsien und epileptische Anfälle können in jedem Alter auftreten. Es gibt bestimmte typische Symptom- und Befundkonstellationen, die man dann als Epilepsiesyndrome bezeichnet (z.B. das West-Syndrom bei Säuglingen).

Die möglichen Ursachen sind vielfältig und reichen von organischen Störungen über genetische und metabolische Ursachen bis „Unbekannt“. Typische Auslöser eines epileptischen Anfalls sind z.B. Schlafentzug, Hypoglykämie und Flackerlicht.

Jeder Anfall muss diagnostisch abgeklärt werden, um mögliche Ursachen zu ermitteln und ggf. kausal therapieren zu können. Wesentliche diagnostische Methoden im Rahmen der Epilepsiediagnostik sind die Bildgebung mittels MRT sowie das EEG, welches typische Potenziale zeigen kann und ggf. auch eine Lokalisierung eines sog. epileptogenen Fokus ermöglicht.

Die Diagnosestellung einer Epilepsie hat eine hohe (soziale) Bedeutung für den Patienten, sodass sie sehr sorgfältig erfolgen muss. Sie hat weitreichende Konsequenzen für die Berufswahl, das Führen eines Kraftfahrzeugs, für bestimmte Sportarten, die Möglichkeit für Reisen etc.

Therapeutisch spielen vor allem antikonvulsive Medikamente eine Rolle. Prinzipiell stehen auch operative Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Indikationsstellung erfolgt individuell.

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    Definitionen

    Definition:
    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Fokale Anfälle gehen von einem kleinen Bereich des Gehirns aus. Unterschieden werden fokale Anfälle mit erhaltenem und solche mit eingeschränktem Bewusstsein. Fokale Anfälle können sekundär generalisieren, nach aktueller Nomenklatur „von fokal zu bilateral tonisch-klonisch“ verlaufen.

    Synonym: partieller Anfall

    Lerntipp:

    Das IMPP fragt in den älteren Prüfungen unter anderem auch nach einem partiellen Anfall. Hier ist ein fokaler Anfall gemeint – der Begriff ist jedoch mittlerweile veraltet.

    Generalisierte Anfälle sind nicht auf einen bestimmten Bereich des Gehirns beschränkt. In der Regel besteht eine deutliche Bewusstseinsstörung bis zur Bewusstlosigkeit.

    Definition:
    Epilepsie
    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Asthma bronchiale

    Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.

    Fieberkrampf

    Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall, der in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung (Körpertemperatur > 38 °C) bei Kindern – meist im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – auftritt und keine zerebrale Ursache hat. Ausschlusskriterien sind vorausgegangene Neugeborenenkrämpfe, afebrile Krampfanfälle oder Krampfanfälle symptomatischen Ursprungs.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Hirntumoren

    Hirntumoren sind primäre oder sekundäre Neubildungen des zentralen Nervensystems.

    Hyponatriämie

    Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Glioblastom

    Das Glioblastomist ein hochmaligner (WHO-Grad IV) neuroepithelialer Tumor mit infauster Prognose. Das Vorhandensein ausgedehnter Nekrosen unterscheidet Glioblastome histologisch von Gliomen des WHO-Grad III.

    Zerebrale Metastasen

    Zerebrale Metastasen sind Absiedelungen eines soliden Primärtumors in das Gehirn.

    Sinusthrombose

    Die Sinusthrombose ist eine Thrombose der zerebralen venösen Sinus, die zu einer venösen Abflussstörung führt.

    Von Sinusthrombosen werden aufgrund unterschiedlicher Klinik und Prognose Thrombosen der tiefen Hirnvenen abgegrenzt, wobei der pathophysiologische Mechanismus identisch ist.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Enzephalitis

    Eine Enzephalitis ist eine Entzündung des Hirngewebes, die sich mit mit meningitischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber und Verwirrtheit sowie zusätzlich mit epileptischen Anfällen und Wesensänderung äußert.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Urämie

    Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.

    Porphyrie

    Porphyrien sind hereditäre oder erworbene Enzymfunktionsstörungen, bei denen sich Zwischenprodukte der Häm-Synthese (Porphyrine) anhäufen, die sich in verschiedenen Organen (v.a. Haut, Leber, Knochenmark) ablagern und dort zu einer Zellschädigung führen. Je nachdem, in welchem Organ die Hämsynthesestörung lokalisiert ist, unterscheidet man zwischen erythropoetischen und hepatischen Porphyrien.

    Epilepsiesyndrom

    Unter einem Epilepsiesyndrom versteht man typische Befundkonstellationen unter Einbeziehung der Anfallsart, des EEG, der bildgebenden Diagnostik, des Erkrankungsalters und des Verlaufs.

    Status epilepticus

    Ein Status epilepticus ist definiert als

    • ein über mehr als 5 min andauernder epileptischer Anfall oder

    • mindestens 2 aufeinander folgende epileptische Anfälle ohne zwischenzeitliche Wiedererlangung des vorbestehenden neurologischen Befunds.

    Alle Anfallsarten können als Status vorkommen.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Transitorische ischämische Attacke (TIA)

    Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.

    Temporallappenepilepsie (TLE)

    Eine der häufigsten Epilepsien im Erwachsenenalter ist die Temporallappenepilepsie, die meist auf organische Ursachen, wie z.B. Hippocampus-Sklerose/-Atrophie, Z.n. Ischämie, Blutung, Trauma, zurückgeht.

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      zuletzt bearbeitet: 13.01.2023
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 17.01.2023
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