Definitionen
Epileptischer Anfall
Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.
Fokale Anfälle (veraltet: partielle Anfälle) gehen von einem kleinen Bereich des Gehirns aus. Unterschieden werden fokale Anfälle mit erhaltenem und solche mit eingeschränktem Bewusstsein. Fokale Anfälle können sekundär generalisieren, nach aktueller Nomenklatur „von fokal zu bilateral tonisch-klonisch“ verlaufen.
Das IMPP fragt in den älteren Prüfungen unter anderem auch nach einem partiellen Anfall. Hier ist ein fokaler Anfall gemeint – der Begriff ist jedoch mittlerweile veraltet.
Generalisierte Anfälle sind nicht auf einen bestimmten Bereich des Gehirns beschränkt. In der Regel besteht eine deutliche Bewusstseinsstörung bis zur Bewusstlosigkeit.
Epilepsie
Eine ist eine Erkrankung des Gehirns mit
Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit rezidivierenden, starken, einseitigen, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.
Asthma bronchiale wird definiert als chronische Erkrankung der Atemwege, die mit anfallsartig wiederkehrenden, aber reversiblen Atemwegsobstruktionen und bronchialer Hyperreagibilität einhergeht.
Ein Fieberkrampf ist ein epileptischer Anfall, der in Verbindung mit einer fieberhaften Erkrankung (Körpertemperatur > 38 °C) bei Kindern – meist im Alter zwischen 6 Monaten und 5 Jahren – auftritt und keine zerebrale Ursache hat. Ausschlusskriterien sind vorausgegangene Neugeborenenkrämpfe, afebrile Krampfanfälle oder Krampfanfälle symptomatischen Ursprungs.
Hirntumoren sind primäre oder sekundäre Neubildungen des zentralen Nervensystems.
Das Glioblastomist ein hochmaligner (WHO-Grad IV) neuroepithelialer Tumor mit infauster Prognose. Das Vorhandensein ausgedehnter Nekrosen unterscheidet Glioblastome histologisch von Gliomen des WHO-Grad III.
Zerebrale Metastasen sind Absiedelungen eines soliden Primärtumors in das Gehirn.
Die Sinusthrombose ist eine Thrombose der zerebralen venösen Sinus, die zu einer venösen Abflussstörung führt.
Von Sinusthrombosen werden aufgrund unterschiedlicher Klinik und Prognose Thrombosen der tiefen Hirnvenen abgegrenzt, wobei der pathophysiologische Mechanismus identisch ist.
Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).
Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).
Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.
Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.
Die Urämie bezeichnet die Akkumulation harnpflichtiger Substanzen im Blut.
Porphyrien sind hereditäre oder erworbene Enzymfunktionsstörungen, bei denen sich Zwischenprodukte der Häm-Synthese (Porphyrine) anhäufen, die sich in verschiedenen Organen (v.a. Haut, Leber, Knochenmark) ablagern und dort zu einer Zellschädigung führen. Je nachdem, in welchem Organ die Hämsynthesestörung lokalisiert ist, unterscheidet man zwischen erythropoetischen und hepatischen Porphyrien.
Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).
Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.
Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.
Unter einem Epilepsiesyndrom versteht man typische Befundkonstellationen unter Einbeziehung der Anfallsart, des EEG, der bildgebenden Diagnostik, des Erkrankungsalters und des Verlaufs.
Ein Status epilepticus ist definiert als
-
ein über mehr als 5 min andauernder epileptischer Anfall oder
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mindestens 2 aufeinander folgende epileptische Anfälle ohne zwischenzeitliche Wiedererlangung des vorbestehenden neurologischen Befunds.
Alle Anfallsarten können als Status vorkommen.
Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.
Eine transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine passagere Durchblutungsstörung ohne bildgebendes Korrelat, deren Symptome sich innerhalb von 24 Stunden vollständig zurückbilden.
Eine der häufigsten Epilepsien im Erwachsenenalter ist die Temporallappenepilepsie, die meist auf organische Ursachen, wie z.B. Hippocampus-Sklerose/-Atrophie, Z.n. Ischämie, Blutung, Trauma, zurückgeht.