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      1. Steckbrief
      2. Definition
      3. Einteilung
      4. Epidemiologie
      5. Ätiologie
      6. Pathogenese
      7. Symptomatik
      8. Komplikationen
      9. Diagnostik
      10. Differenzialdiagnosen
      11. Therapie
      12. Prognose
      13. IMPP-Fakten im Überblick
    • Polytrauma K
    • Intoxikationen

Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 60 min
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Steckbrief

Das Schädel-Hirn-Trauma (SHT), d.h. die traumatische Verletzung des Gehirns und der umgebenden Strukturen, ist die häufigste unfallbedingte Todesursache bei Unter-45-Jährigen. Bei Überlebenden eines schweren SHT bleiben oftmals langanhaltende oder gar lebenslang andauernde Schäden zurück, aber auch in solchen Fällen ist eine vollständige Erholung möglich.

Vor allem Säuglinge und Kleinkinder sind im Rahmen von Unfällen häufig von SHT betroffen, da der in Relation zum Körper große Kopf besonders exponiert ist.

Die präklinische Versorgung eines Patienten mit SHT wird in der Notfallmedizin beschrieben. Alle grundlegenden Informationen und die weitere innerklinische Versorgung der Patienten findest du im aktuell geöffneten Modul.

Führendes Symptom nach einem SHT ist die Bewusstseinsstörung. Weitere, häufig vorkommende Symptome sind Kopfschmerzen, Übelkeit/Erbrechen, Schwindel und Amnesie.

Primäre Hirnverletzungen, die im Augenblick des Traumas entstehen, können therapeutisch nicht oder kaum beeinflusst werden. Im Fokus der diagnostischen und therapeutischen Bestrebungen nach einem SHT liegt deshalb die Verhinderung bzw. zumindest Abmilderung von sekundären Läsionen des ZNS (z.B. Hirnödem oder Einklemmungssyndrome) sowie von entsprechenden Spätschäden (z.B. Hydrozephalus oder postkontusionelles Syndrom).

Zentrale diagnostische Maßnahmen sind die ausführliche Anamnese und die klinisch-neurologische Untersuchung, bildgebendes Verfahren der Wahl ist die native CCT.

Die Behandlung von SHT-Patienten kann in leichten Fällen ambulant erfolgen. Bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren sowie nach mittelschweren oder schweren Traumata ist jedoch eine stationäre, ggf. intensivmedizinische Versorgung erforderlich. Raumfordernde intrakranielle Verletzungen und Verletzungen größerer Blutgefäße müssen notfallmäßig operativ versorgt werden, Frakturen und andere Läsionen werden im weiteren Verlauf behandelt.

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    Definition

    Definition:
    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Einteilung

    In Abhängigkeit davon, ob die harte Hirnhaut (Dura mater) mitverletzt ist, wird differenziert zwischen einem geschlossenen/gedeckten und einem offenen SHT:

    • geschlossenes Schädel-Hirn-Trauma: Dura intakt

    • offenes Schädel-Hirn-Trauma: Eröffnung des Subduralraums durch Einriss der Dura.

    Merke:

    Auch bei begleitender und kann ein SHT geschlossen sein, wenn die Dura intakt ist.

    Polytrauma

    Als Polytrauma bezeichnet man mindestens 2 schwere, gleichzeitig entstandene Verletzungen mehrerer Körperregionen oder Organe, von denen eine oder die Kombination aller Einzelverletzungen lebensbedrohlich ist.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Verletzung durch stumpfe Gewalt

    Verletzungen durch stumpfe Gewalt sind solche, die bei einem flächigen oder kantigen Kontakt mit verschiedenen Gegenständen und Oberflächen verursacht werden.

    Scharfe Gewalt

    Unter scharfer Gewalt versteht man die Einwirkung von scharfen oder spitzen Werkzeugen wie Messern, Scheren, Nadeln, Glassplittern, Wurfsternen.

    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Synkope

    Bei einer Synkope handelt es sich um eine Form des transienten Bewusstseinsverlusts, die auf einer vorübergehenden Minderperfusion des Gehirns beruht, charakteristischerweise plötzlich auftritt, von kurzer Dauer ist und eine spontane, vollständige Erholung zeigt.

    Kontusion

    „Kontusion“ bedeutet Prellung/Quetschung (lat. contusio = Prellung): Durch direkte, stumpfe Gewalteinwirkung von außen werden Gewebebereiche, Körperteile oder Organe geschädigt. Dabei wirkende Druck- und Scherkräfte führen zur Zerreißung von Gewebestrukturen, es kann zur Entstehung von Ödemen und Hämatomen kommen. Typische Beispiele sind Kontusionsherde bei einem Schädel-Hirn-Trauma oder Prellungsverletzungen von Extremitäten oder Gelenken.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Subduralhämatom (SDH)

    Subduralhämatome entstehen durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegen zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
    Im nativen CCT erscheinen sie typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind eine absolute Notfallindikation.

    Epiduralhämatom (EDH)

    Ein Epiduralhämatom ist eine akute, meist traumatische intrakranielle, extrazerebrale Blutung zwischen Lamina interna der Schädelkalotte und Dura mater, die durch die Verletzung eines arteriellen Gefäßes entsteht (z.B. A. meningea media). Ein EDH zeigt sich in der nativen CCT als hyperdense, bikonvexe (linsenförmige) Struktur ohne Überschreitung der Nahtgrenze und ist eine absolute Notfallindikation.

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Dissektion

    Unter einer Dissektion versteht man die Aufspaltung der Wandschichten eines Gefäßes in Längsrichtung.

    Zerebrales Aneurysma

    Ein zerebrales Aneurysma ist eine umschriebene Ausweitung bzw. Aussackung eines intrakraniellen arteriellen Blutgefäßes infolge angeborener oder erworbener Wandveränderung.

    Zerebrale arteriovenöse Fisteln

    Zerebrale AV-Fisteln sind spezielle Formen erworbener abnormer Shuntverbindungen zwischen arteriellen und venösen Blutleitern des Gehirns. Sie bestehen aus zuführenden Arterien, Nidus (Kurzschlüsse und Shuntbereich infolge fehlender Differenzierung des Kapillarnetzes) und drainierenden Venen.

    Liquorrhö

    Bei einer Liquorrhö kommt es zum Austritt von Liquor aus der Nase (Rhinoliquorrhö) oder den Ohren (Otoliquorrhö).

    Pneumozephalus

    Vorhandensein von Gasen (i.d.R. Luft) innerhalb der Schädelhöhle, z.B. als Hinweis auf ein offenes Schädel-Hirn-Trauma, nach neurochirurgischen oder HNO-ärztlichen Eingriffen oder nach Spinalanästhesie. Wenn ein Ventilmechanismus vorliegt, der die Luft zwar eindringen, aber nicht wieder entweichen lässt, kann sich ein Spannungspneumozephalus mit entsprechendem intrakraniellen Druckanstieg entwickeln (vgl. Entstehungsmechanismus eines Spannungspneumothorax).

    Hirnabszess

    Der Hirnabszess ist eine erregerbedingte umschriebene Entzündung von Hirngewebe mit Eiterbildung, bei der es im Spätstadium zur Bildung einer Kapsel aus Granulationsgewebe kommt.

    Bakterielle Meningitis

    Bei einer bakteriellen Meningitis handelt es sich um eine bakterielle Infektion der Meningen. Bei zusätzlichen zerebralen Symptomen wird von einer Meningo-Enzephalitis gesprochen.

    Metabolische Azidose

    Eine metabolische Azidose entsteht durch eine pH-Erniedrigung (Abfall des pH-Wertes < 7,36) aufgrund metabolischer Störungen.

    Sinustachykardie

    Die normale Sinusfrequenz in Ruhe variiert zwischen 60 und 100 Schläge pro Minute. Treten Frequenzen über 100/min bei regelrechtem Sinusrhythmus auf, spricht man von einer Sinustachykardie.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Hyperthermie

    Eine Hyperthermie ist eine Erhöhung der Körperkerntemperatur, die durch ein Missverhältnis zwischen Wärmezufuhr/-bildung und -abgabe ohne Verstellung des Sollwerts im Hypothalamus entsteht.

    Arterielle Hypotonie

    Eine arterielle Hypotonie ist eine Verminderung des Blutdrucks auf systolisch < 100 mmHg und diastolisch < 60 mmHg mit entsprechender klinischer Symptomatik.

    Sinusbradykardie

    Eine Sinusbradykardie ist die Verlangsamung der Herzfrequenz auf < 60 Schläge/min bei regelmäßigem Herzschlag und normaler Morphologie der P-Wellen.

    Hypothermie

    Als Hypothermie bezeichnet man das Absinken der Körperkerntemperatur unter 36°C.

    Hämorrhagischer Schock

    Ein hämorrhagischer Schock ist ein Schock infolge einer kritischen Verminderung des Blutvolumens.

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Hyponatriämie

    Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).

    Areflexie

    Bei einer Areflexie sind die Muskeleigenreflexe lokal oder ubiquitär erloschen.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Lähmung

    Eine Lähmung ist die Unfähigkeit (= Plegie, Paralyse) oder herabgesetzte Fähigkeit (= Parese), einen Muskel oder eine Muskelgruppe willentlich zu kontrahieren. In Abhängigkeit von der betroffenen Körperregion werden folgende Formen unterschieden:

    • Monoparese/-plegie = Lähmung einer Extremität

    • Hemiparese/-plegie = Halbseitenlähmung, Lähmung einer Körperhälfte

    • Paraparese/-plegie = Lähmungen unterhalb eines (spinalen) Niveaus unter Aussparung des Kopfes, z.B. beider Beine

    • Tetraparese/-plegie = Lähmung aller Extremitäten unter Aussparung des Kopfes.

    Amnesie

    Bei der Amnesie handelt es sich um eine zeitlich und inhaltlich begrenzte Erinnerungslücke nach einem schädigenden Ereignis.

    Koma

    Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Anisokorie

    Bei einer Anisokorie finden sich ungleich große Pupillen. Dies ist immer Zeichen einer gestörten Efferenz, z.B. bei Horner-Syndrom, Okolumotoriusparese oder Pupillotonie.

    Hirnstammsyndrom

    Der Hirnstamm besteht aus der Medulla oblongata, dem Pons und dem Mesenzephalon. Je nach Schädigungsort und -ausmaß entstehen bestimmte Ausfallsmuster, die als Hirnstammsyndrome zusammengefasst werden.

    Mydriasis

    Die Mydriasis ist eine Erweiterung der Pupille auf mehr als 5 mm im Durchmesser. Bei Dunkelheit ermöglicht sie einen höheren Lichteinfall (physiologisch). Des Weiteren tritt sie physiologisch bei Jugendlichen sowie Schmerzen auf. Bei pathologischem Auftreten findet sich oft die Kombination mit einer reduzierten oder fehlenden Lichtreaktion.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Organische Persönlichkeitsstörung

    Eine organische Persönlichkeitsstörung ist eine auffällige Verhaltensveränderung der Persönlichkeit als Folge einer Hirnschädigung, die besonders tiefgreifend die Äußerung von Affekten, Bedürfnissen und Impulsen betrifft. Auch die kognitiven Fähigkeiten können beeinträchtigt sein.

    Kolliquationsnekrose

    Die Kolliquationsnekrose ist eine Form der Nekrose mit Verflüssigung des zugrunde gegangenen Gewebes. Diese Form tritt zum einen bei Verätzungen mit Laugen auf. Zum anderen bilden sich Kolliquationsnekrosen in Geweben mit einer hohen Anzahl an Proteasen (z.B. Pankreas, Abszesse) sowie in proteinarmen, lipidreichen Organen (z.B. ZNS).

    Hypophysenvorderlappeninsuffizienz

    Eine Hypophysenvorderlappeninsuffizienz entsteht durch einen partiellen oder totalen (Morbus Simmonds) Funktionsverlust des Hypophysenvorderlappens (HVL).

    Diabetes insipidus

    Ein Diabetes insipidus entsteht durch ADH-Mangel (zentraler Diabetes insipidus) oder ADH-Rezeptorresistenz (renaler Diabetes insipidus) und resultiert in einer herabgesetzten Fähigkeit zur Harnkonzentrierung in der Niere.

    Hydrozephalus

    Bei einem Hydrozephalus liegt eine Erweiterung der inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume vor.

    Hydrocephalus malresorptivus

    Als Hydrocephalus malresorptivus bezeichnet man die Erweiterung der Ventrikel mit Erhöhung des Hirndrucks durch Störungen der Liquorresorption infolge von Verklebungen.

    Normaldruckhydrozephalus (NPH)

    Der Normaldruckhydrozephalus ist ein kommunizierender Hydrozephalus mit Dilatation der Ventrikel durch Störung der Liquordynamik. Die typische Klinik („Hakim-Trias“) besteht aus einer Gangstörung, Demenz und Harninkontinenz.

    Meningismus

    Als Meningismus bezeichnet man eine Überempfindlichkeit der Meningen gegen Dehnung, die zu einer reflektorischen Anspannung der Nackenmuskulatur führt („ Nackensteifigkeit “) und meist mit Schmerzen verbunden ist.

    Prädiktiver Wert

    Der positive prädiktive Wert (PPW) gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der eine positiv getestete Person auch tatsächlich erkrankt ist (Anteil der Richtigpositiven an allen Testpositiven).

    Equation

    Der negative prädiktive Wert (NPW) gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der eine negativ getestete Person auch tatsächlich nicht erkrankt ist (Anteil der Richtignegativen an den Testnegativen). Der positive und der negative Vorhersagewert sind abhängig von der Prävalenz.

    Equation
    Erbrechen

    Beim Erbrechen kommt es zu einer retrograden Entleerung von Magen-Darm-Inhalt durch den Mund. Im Unterschied zur Regurgitation erfolgt Erbrechen durch Aktivierung des Brechzentrums.

    Intoxikation

    Als Intoxikation bezeichnet man die Aufnahme schädlich wirkender Substanzen (Gifte) in den menschlichen Körper (z.B. oral, inhalativ, intravenös, perkutan oder transdermal), die zu Störungen des Allgemeinbefindens und der Vitalfunktion führen.

    Schock

    Als Schock bezeichnet man ein akutes bis subakutes, fortschreitendes, generalisiertes Kreislaufversagen mit konsekutivem Missverhältnis zwischen Sauerstoffangebot und Sauerstoffbedarf auf Zellebene und lebensbedrohlicher Gefährdung der Vitalfunktionen.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Endotracheale Intubation

    Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.

    Hypertensive Krise

    Ein kritisch erhöhter arterieller Blutdruck (RR ≥ 180/110 mmHg) ohne Hinweis auf akute hypertensive Organschädigungen wird als hypertensive Krise bzw. Entgleisung bezeichnet (in Abgrenzung zum hypertensiven Notfall, bei dem diese klinischen Hinweise auf Organschädigungen vorliegen).

    Analgesie

    Bei einer Analgesie fehlt das Schmerzempfinden im betroffenen Areal.

    Analgosedierung

    Eine kombinierte Gabe von Sedativa und Analgetika, mit der eine möglichst schmerz-, angst- und stressfreie intensivmedizinische Behandlung und die Toleranz einer invasiven Beatmung ermöglicht werden soll, wird als Analgosedierung bezeichnet.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

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      zuletzt bearbeitet: 27.12.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 27.12.2022
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