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Intrazerebrale Blutung (ICB)

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  • Lesezeit: 12 min
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Steckbrief

Synonyme: Hirnblutung, (Hirn-)Parenchymblutung, hämorrhagischer Schlaganfall, zerebrale Hämorrhagie, Enzephalorrhagie

Spontane intrazerebrale Blutungen betreffen vorwiegend ältere Menschen. Sie können nach ihrer Ätiologie und Lokalisation unterschieden werden.

Ätiologisch stehen die arterielle Hypertonie (bzw. die Mikroangiopathie bei chronischer Hypertonie) und strukturelle Gefäß- und Hirnläsionen (bei zerebraler Amyloidangiopathie, Tumoren oder arteriovenösen Malformationen) im Vordergrund.

Die Lokalisation ist wesentlich von der Ursache abhängig: „Typische“ Blutungen bei chronischer arterieller Hypertonie finden sich häufig in den tiefen Hirnstrukturen (Basalganglien, Thalamus, Kleinhirn, Hirnstamm). Lobäre Blutungen werden als „atypisch“ bezeichnet und sind meist mit strukturellen Läsionen, am häufigsten der zerebralen Amyloidangiopathie, assoziiert.

Die Symptomatik entwickelt sich „schlagartig“ und ähnelt fast immer der eines ischämischen Hirninfarkts. Zur Differenzierung sind bildgebende Verfahren erforderlich, die auch der Ursachenfindung dienen.

Die Prognose ist deutlich schlechter als bei ischämischen Schlaganfällen.

Image description
Typische hypertensive Blutung der Stammganglien

In der nativen CCT ist eine große Blutung in typischer Lokalisation in den rechten Stammganglien dargestellt. Die häufigste Ursache ist eine Mikroangiopathie bei arterieller Hypertonie.

(Quelle: Hermann, Steiner, Diener, Vaskuläre Neurologie, Thieme, 2010 )
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    Definition

    Definition:
    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Innerhalb der intrakraniellen Blutungen müssen die intrazerebralen Blutungen von den extrazerebralen Blutungen wie Epidural-, Subdural- und Subarachnoidalblutungen abgegrenzt werden. Je nach Blutungsursache, können diese aber auch simultan auftreten (z.B. hier im Bild).

    Image description
    Hämorrhagische Transformation bei Hirninfarkt

    Die native CCT zeigt 2 Teilinfarkte der rechten Hemisphäre: einen größtenteils hypodensen Infarkt im Bereich der A. cerebri media und einen infolge hämorrhagischer Umwandlung vorwiegend hyperdens imponierenden Posteriorinfarkt.

    (Quelle: Grehl, Reinhardt, Checkliste Neurologie, Thieme, 2012 )
    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Eklampsie

    Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.

    Zerebrales Aneurysma

    Ein zerebrales Aneurysma ist eine umschriebene Ausweitung bzw. Aussackung eines intrakraniellen arteriellen Blutgefäßes infolge angeborener oder erworbener Wandveränderung.

    Thrombotisch-thrombozytopenische Purpura (TTP)

    Die thrombotisch-thrombozytopenische Purpura ist eine Erkrankung der kleinen Blutgefäße. Zusammen mit dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) zählt sie zu den thrombotischen Mikroangiopathien (TMA).

    Glioblastom

    Das Glioblastomist ein hochmaligner (WHO-Grad IV) neuroepithelialer Tumor mit infauster Prognose. Das Vorhandensein ausgedehnter Nekrosen unterscheidet Glioblastome histologisch von Gliomen des WHO-Grad III.

    Lymphom

    Lymphome sind primär monoklonale Neoplasien lymphatischer Zellen, die sich sowohl in den Lymphknoten (= nodale Lymphome) als auch extranodal (z.B. Haut, Niere, Leber) manifestieren können. Im Frühstadium handelt es sich um lokale Erkrankungen, die auf die Lymphknoten beschränkt sind. Im fortgeschrittenen Stadium entwickelt sich durch Dissemination eine maligne Systemerkrankung.

    Chorionkarzinom

    Das Chorionkarzinom ist ein invasiv wachsender, hochmaligner Tumor des Trophoblasten.

    Nierenzellkarzinom

    Das Nierenzellkarzinom ist ein von den Tubuluszellen der Niere ausgehendes Adenokarzinom.

    Meningeom

    Meningeome sind überwiegend benigne, langsam und verdrängend wachsende Tumoren, die von den Deckzellen der Arachnoidea ausgehen und sich daher überall dort manifestieren können, wo die Meningen das ZNS auskleiden.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Hemiparese

    Eine Hemiparese beschreibt die Lähmung einer Körperhälfte.

    Aphasie

    Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache, d.h. der Sprachproduktion und/oder des Sprachverständnisses in Wort und Schrift.

    Neglect

    Ein (Hemi-)Neglect bezeichnet die Nichtbeachtung einer Körper- und Raumseite bei ansonsten ungestörter Sinneswahrnehmung.

    Hemianopsie

    Bei einer Hemianopsie besteht ein halbseitiger Gesichtsfelddefekt.

    Ataxie

    Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:

    • Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln

    • Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen

    • Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.

    (griechisch "ataxia" = Unordnung)

    Nystagmus

    Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.

    Miosis

    Als Miosis wird eine Pupillenverengung auf weniger als 2 mm im Durchmesser bezeichnet. Sie tritt bei Lichteinfall, im Schlaf und unter Narkose sowie bei Säuglingen und älteren Menschen physiologisch auf.

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Hirndrucksyndrom

    Unter einem Hirndrucksyndrom fasst man Symptome erhöhten intrakraniellen Drucks zusammen, die als Folge einer akuten oder chronischen Hirndruckerhöhung auftreten. Sie können als Komplikation zur Einklemmung führen.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

    Meningismus

    Als Meningismus bezeichnet man eine Überempfindlichkeit der Meningen gegen Dehnung, die zu einer reflektorischen Anspannung der Nackenmuskulatur führt („ Nackensteifigkeit “) und meist mit Schmerzen verbunden ist.

    Sinusthrombose

    Die Sinusthrombose ist eine Thrombose der zerebralen venösen Sinus, die zu einer venösen Abflussstörung führt.

    Von Sinusthrombosen werden aufgrund unterschiedlicher Klinik und Prognose Thrombosen der tiefen Hirnvenen abgegrenzt, wobei der pathophysiologische Mechanismus identisch ist.

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      zuletzt bearbeitet: 10.06.2022
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