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          1. Steckbrief
          2. Zerebrale Amyloidangiopathie (CAA)
          3. Fibromuskuläre Dysplasie
          4. CADASIL
          5. Moyamoya-Angiopathie
          6. Hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie
          7. Sneddon-Syndrom
          8. Reversibles zerebrales Vasokonstriktionssyndrom (RCVS)
          9. IMPP-Fakten im Überblick
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Nicht-entzündliche Erkrankungen zerebraler Arterien

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 24 min
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Steckbrief

Die nicht-entzündlichen Arteriopathien umfassen ein heterogenes Spektrum überwiegend seltener und ätiologisch weitgehend ungeklärter Gefäßerkrankungen. Eine Ausnahme bildet hier die häufig auftretende zerebrale Amyloidangiopathie.

Außer der fibromuskulären Dysplasie manifestieren sich alle hier besprochenen Arteriopathien fast ausschließlich an den Gefäßen des zentralen Nervensystems. Die seltene hereditäre CADASIL führt dabei trotz generalisierter Gefäßveränderungen nur zu zerebralen und spinalen Symptomen.

Während die hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie und das Sneddon-Syndrom primär klinisch diagnostiziert werden, ist für die Diagnosesicherung der Moyamoya-Angiopathie, der CADASIL (cerebral autosomal dominant arteriopathy with subcortical infarcts and leukencephalopathy) und des reversiblen zerebralen Vasokonstriktionssyndroms eine Gefäßdarstellung unabdingbar. Die Kenntnis eines regelrechten angiografischen Befundes ist deshalb Voraussetzung für die Diagnostik.

Image description
Darstellung der arteriellen Hirngefäße

Normalbefund der hirnzuführenden bzw. intrakraniellen Arterien in der TOF-Angiografie der MRT.

(Quelle: Berlit, Grams, Bildgebende Diagnostik in Neurologie und Neurochirurgie, Thieme, 2016)
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    Zerebrale Amyloidangiopathie (CAA)

    Synonym: kongophile Angiopathie, CAA = cerebral amyloid angiopathy

    Definition:
    Zerebrale Amyloidangiopathie (CAA)

    Die zerebrale Amyloidangiopathie ist eine Erkrankung zerebraler Gefäße mit Ablagerung von Amyloid in den Gefäßwänden, bei der es zu rezidivierenden „atypischen“ Hirnblutungen und im Verlauf zu einer Demenz kommt.

    Epidemiologie

    Die zerebrale Amyloidangiopathie ist bei etwa 30% der nicht dementen (älteren) Menschen sowie bei 60% der an einer Demenz erkrankten Personen nachweisbar (postmortale Befunde). Bei Vorliegen einer Alzheimer-Demenz findet sich sogar in >90% eine zerebrale Amyloidangiopathie.

    Sie ist die häufigste Ursache intrazerebraler Lobärblutungen bei älteren Patienten und insgesamt für 5–20% aller spontanen Hirnblutungen verantwortlich. Beide Geschlechter sind gleich häufig betroffen.

    Eine Assoziation mit systemischen Amyloidosen ist nicht vorhanden.

    Demenz

    Unter einer Demenz versteht man einen fortschreitenden Abbau erworbener intellektueller und kognitiver Fähigkeiten mit Beeinträchtigung im Alltag und einer Dauer ≥ 6 Monaten. Es kommt dabei zu einer progredienten Atrophie von kortikalem und/oder subkortikalem Hirnparenchym.

    Alzheimer-Demenz

    Die Alzheimer-Demenz (AD) ist pathologisch durch Ablagerungen von senilen Plaques und Alzheimer-Fibrillen gekennzeichnet. Betroffene zeigen einen langsam progredienten Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Gedächtnisleistungen sowie damit einhergehende Persönlichkeitsveränderungen, die zu einer Beeinträchtigung der Aktivitäten des alltäglichen Lebens führen.

    Die Alzheimer-Demenz ist nach dem Erstbeschreiber der Amyloidplaques, Alois Alzheimer, benannt.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Zerebrales Aneurysma

    Ein zerebrales Aneurysma ist eine umschriebene Ausweitung bzw. Aussackung eines intrakraniellen arteriellen Blutgefäßes infolge angeborener oder erworbener Wandveränderung.

    Migräne

    Die Migräne ist eine idiopathische Kopfschmerzerkrankung mit starken einseitigen, rezidivierenden, typischerweise Stunden bis Tage anhaltenden, pulsierenden Schmerzen, verbunden mit vegetativen Begleitsymptomen (Übelkeit und Erbrechen) und einer sensorischen Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Geräuschen oder Gerüchen. Eine Migräne kann mit oder ohne Aura auftreten.

    Marfan-Syndrom

    Das Marfan-Syndrom ist eine hereditäre Bindegewebserkrankung, die sich hauptsächlich an Skelett, Augen und kardiovaskulärem System manifestiert.

    Takayasu-Arteriitis (TAK)

    Die Takayasu-Arteriitis ist eine granulomatöse Entzündung des Aortenbogens und seiner großen Äste.

    Präeklampsie

    Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).

    Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit ist eine Durchblutungsstörung durch Stenosierung und Okklusion der großen peripheren arteriellen Gefäße oder der Aorta, die zu einer unzureichenden Durchblutung der Extremitäten führt.

    Karotisdissektion

    Unter einer Karotisdissektion versteht man einen spontan aufgetretenen oder traumatisch bedingten Einriss der Intima der Aa. carotis communis oder interna mit Einblutung zwischen Intima und Media und resultierender Einengung der betroffenen Arterie.

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Multiple Sklerose (MS)

    Die Multiple Sklerose ist eine autoimmun vermittelte, chronisch-entzündliche ZNS-Erkrankung mit multifokalen herdförmigen Entmarkungen (Demyelinisierungen) von Gehirn und Rückenmark sowie Schädigung von Axonen.

    Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML)

    Die Progressive multifokale Leukenzephalopathie (PML) ist eine schwer verlaufende subakute Enzephalitis, verursacht durch eine Reaktivierung einer vorausgegangenen Infektion mit dem JC-Virus. Aufgrund ihrer langen Latenzzeit gehört die PML zu den Slow-Virus-Infektionen.

    MELAS-Syndrom

    Das MELAS-Syndrom ist eine Form der Mitochondriopathie mit Myopathie, Enzephalopathie, Laktatazidose und Schlaganfällen, meist aufgrund maternaler Vererbung. Nach anfänglich normaler Entwicklung kommt es im Kindesalter u.a. zu episodischem Erbrechen, epileptischen Anfällen und neurologischen Ausfällen, später zu Demenz.

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

    Zerebrale arteriovenöse Fisteln

    Zerebrale AV-Fisteln sind spezielle Formen erworbener abnormer Shuntverbindungen zwischen arteriellen und venösen Blutleitern des Gehirns. Sie bestehen aus zuführenden Arterien, Nidus (Kurzschlüsse und Shuntbereich infolge fehlender Differenzierung des Kapillarnetzes) und drainierenden Venen.

    Hirnabszess

    Der Hirnabszess ist eine erregerbedingte umschriebene Entzündung von Hirngewebe mit Eiterbildung, bei der es im Spätstadium zur Bildung einer Kapsel aus Granulationsgewebe kommt.

    Subduralhämatom (SDH)

    Subduralhämatome entstehen durch akute (z.B. bei Schädel-Hirn-Trauma) oder chronische intrakranielle Blutungen aus den Brückenvenen und liegen zwischen Dura mater und Arachnoidea (extrazerebral).
    Im nativen CCT erscheinen sie typischerweise als konkave Struktur (sichelförmig an der Kalotte anliegend, ggf. mit Mittellinenverlagerung) und sind eine absolute Notfallindikation.

    Meningitis

    Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen, Meningismus, hohem Fieber, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Hirnnervenparesen, Photophobie, Erbrechen sowie gestörter Blutdruckregulation.

    Sinusthrombose

    Die Sinusthrombose ist eine Thrombose der zerebralen venösen Sinus, die zu einer venösen Abflussstörung führt.

    Von Sinusthrombosen werden aufgrund unterschiedlicher Klinik und Prognose Thrombosen der tiefen Hirnvenen abgegrenzt, wobei der pathophysiologische Mechanismus identisch ist.

    Fibromuskuläre Dysplasie

    Die fibromuskuläre Dysplasie umfasst eine Gruppe v.a. hereditärer Angiopathien ohne entzündliche oder arteriosklerotische Merkmale, die sich multifokal, dabei hauptsächlich an den hirnversorgenden und den renalen Arterien mit Dissektionen manifestiert.

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      zuletzt bearbeitet: 07.07.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 21.12.2022
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