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        1. Steckbrief
        2. Definition
        3. Epidemiologie
        4. Ätiopathogenese
        5. Klassifikation
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Vaskuläre Demenz

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  • Lesezeit: 9 min
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Steckbrief

Synonyme: VaD, subkortikale vaskuläre Demenz, subkortikale arteriosklerotische Enzephalopathie (SAE), Morbus Binswanger, Multiinfarktdemenz

Vaskuläre Demenzen (VaD) sind sehr häufig. Der wichtigste prädisponierende Faktor ist die arterielle Hypertonie. Ursächlich führen Mikro- und makrovaskuläre Hirnschäden zu einer vaskulären Demenz. Die häufigsten Ursachen sind Marklagerschäden und Lakunen. Aber auch multiple und strategische Infarkte sind als Auslöser der vaskulären Demenz von Bedeutung.

Typische Symptome der VaD sind neuropsychologische Störungen sowie motorische und sprachliche Einschränkungen. Diagnostisch sind (Fremd-)Anamnese, körperliche Untersuchung, einschließlich neuropsychologischer Testung sowie bildgebende Verfahren von Bedeutung. Da derzeit noch keine wirksame antidementive Therapie verfügbar ist, steht die Behandlung von kardiovaskulären Risikofaktoren bzw. deren Prävention und die symptomatische Therapie im Vordergrund.

Image description
MRT bei subkortikaler arteriosklerotischer Enzephalopathie

Das MRT (FLAIR, transversale Schichtung) zeigt beidseits im subkortikalen Marklager ausgeprägte, konfluierende Signalanhebungen. Diese entsprechen vaskulären Läsionen.

(Quelle: Forsting, Jansen, MRT des Zentralnervensystems, Stuttgart, 2014)
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    Definition

    Definition:
    Vaskuläre Demenz

    Die vaskuläre Demenz ist eine kognitive Beeinträchtigung aufgrund einer vaskulären Schädigung des Gehirns.

    Epidemiologie

    Vaskuläre Erkrankungen sind in den Industrienationen weit verbreitet, daher sind vaskuläre Ereignisse eine wichtige Ursache für eine dementielle Entwicklung. Ab dem 65. Lebensjahr liegt die Prävalenz der vaskulären Demenz (in Europa) bei ca. 1600/100 000 Einwohner. Dabei verdoppelt sich die Inzidenz alle 4,3 Lebensjahre.

    Ätiopathogenese

    für die Entwicklung einer vaskulären Demenz sind Hirnschädigungen auf makro- oder mikrovaskulärer Ebene, meist und Lakunen auf dem Boden einer . Die häufigste Grunderkrankung ist die (Risikofaktor: ).

    Prävalenz

    Die Prävalenz bezeichnet die Häufigkeit einer Krankheit bezogen auf die Anzahl der untersuchten Personen.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

    CADASIL

    Das Akronym CADASIL (= cerebral autosomal dominant arteriopathy with subcortical infarcts and leukencephalopathy) steht für eine zerebrale, autosomal-dominant vererbte Arteriopathie mit subkortikalen Infarkten und Leukenzephalopathie. Es handelt sich um eine generalisierte, nicht arteriosklerotische, nicht kongophile Gefäßerkrankung, die ausschließlich im zentralen Nervensystem zu rezidivierenden Ischämien führt.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Koronare Herzerkrankung (KHK)

    Als koronare Herzerkrankung werden die Folgen einer atherosklerotisch bedingten Stenose der Koronargefäße bezeichnet, die durch ein Missverhältnis zwischen O2-Bedarf und -Angebot der Herzmuskulatur zur Myokardischämie führen.

    Vorhofflimmern (VHF)

    Vorhofflimmern ist eine supraventrikuläre Arrhythmie mit unkoordinierter atrialer Erregung und daraus resultierender mechanischer Dysfunktion der Vorhöfe. Es gibt symptomatische und asymptomatische Formen. Gefordert wird eine Dokumentation mittels Oberflächen-EKG (mind. 30 Sekunden in einer 1-Kanal-Aufzeichnung oder vollständiges 12-Kanal-EKG).

    Herzinsuffizienz

    Pathophysiologische Definition: Herzinsuffizienz ist die Unfähigkeit des Herzens, die Organe mit genügend Blut und somit auch genügend Sauerstoff zu versorgen. Der Gewebestoffwechsel ist in Ruhe oder bei Belastung nicht mehr sichergestellt.

    Klinische Definition: Bei der Herzinsuffizienz bestehen typische Symptome wie Atemnot, Erschöpfbarkeit, Müdigkeit und Flüssigkeitsretention aufgrund einer kardialen Funktionseinschränkung.

    Nikotinabhängigkeit

    Die Nikotinabhängigkeit ist gekennzeichnet durch das zwanghafte Verhalten, dem Körper die psychoaktive Substanz Nikotin zuzuführen. Dies erfolgt in den meisten Fällen durch das Rauchen von Tabak (Zigaretten, Pfeife), aber auch durch Kau- oder Schnupftabak. Bei Ausbleiben der Zufuhr stellen sich beim Abhängigen unterschiedlich stark ausgeprägte physische und psychische Entzugssymptome ein.

    Adipositas

    Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.

    Hirninfarkt

    Bei einem Hirninfarkt kommt es plötzlich („schlagartig“) zu einem ischämiebedingten neurologischen Defizit, für das sich ein bildgebendes Korrelat findet oder das sich innerhalb von 24 Stunden nicht (oder nur teilweise) zurückbildet.

    Affektstörungen

    Der Begriff der Affektivität umfasst alle Qualitäten des allgemeinen Gefühlserlebens, also die Gefühle an sich, Stimmungen, die Emotionalität und die Befindlichkeit. Affektstörungen sind daher Veränderungen von Stimmungslage (mittelfristig anhaltender Gemütszustand), Affekten (kurz dauernde Gefühlsausbrüche) und Gefühlsleben (einzelne Emotionen).

    Apraxie

    Eine Apraxie ist die Unfähigkeit, willkürlich einzelne Gesten und Handlungen, einschließlich des Gebrauchs von Werkzeugen, oder mehrschrittige Handlungsabläufe korrekt auszuführen.

    Dysarthrie

    Dysarthrie (= Dysarthrophonie): zentrale Sprechstörung infolge zentraler Läsion (z.B. Hirnnervenkerne) mit komplexer Störung der Sprechkoordination (z.B. verwaschener Artikulation).

    Aphasie

    Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache, d.h. der Sprachproduktion und/oder des Sprachverständnisses in Wort und Schrift.

    Neglect

    Ein (Hemi-)Neglect bezeichnet die Nichtbeachtung einer Körper- und Raumseite bei ansonsten ungestörter Sinneswahrnehmung.

    Parese

    Eine Parese ist eine unvollständige Lähmung mit noch vorhandener Muskelaktivität (Kraftgrad 1–4).

    Pathologische Reflexe

    Pathologische Reflexe sind die Folge einer zentralen Enthemmung bei Schädigung des 1. Motoneurons.

    Depression

    Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Treten wiederholt depressive Episoden mit symptomfreiem Intervall dazwischen auf, wird von einer rezidivierenden depressiven Störung gesprochen. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.

    Normaldruckhydrozephalus (NPH)

    Der Normaldruckhydrozephalus ist ein kommunizierender Hydrozephalus mit Dilatation der Ventrikel durch Störung der Liquordynamik. Die typische Klinik („Hakim-Trias“) besteht aus einer Gangstörung, Demenz und Harninkontinenz.

    Arteriosklerose

    Unter Arteriosklerose versteht man degenerative Arterienerkrankungen, die durch eine Gefäßwandverdickung und -verhärtung gekennzeichnet sind. Hierzu zählen die Atherosklerose (häufigste Ursache), die Mediasklerose und die Arteriolosklerose.

    Vaskulitis

    Vaskulitis ist der Sammelbegriff für unterschiedliche Formen von Gefäßentzündungen. Es werden primäre (mit unbekannter Ursache) von sekundären (im Rahmen verschiedener Grunderkrankungen aufretende oder durch spezifische Auslöser bedingte) Vaskulitiden unterschieden.

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      zuletzt bearbeitet: 10.06.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 22.06.2022
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