Definition
Tremor
Bei einem Tremor handelt es sich um unwillkürliche Bewegungen mit rhythmischen Kontraktionen entgegengesetzt wirkender Muskeln.
Epidemiologie
Der Tremor ist eine der häufigsten Bewegungsstörungen in der Neurologie. Die Prävalenz nimmt mit dem Alter zu, dabei liegt sie bei bis zu 18%.
Es können verschiedene Tremorformen unterschieden werden, wobei der physiologische Tremor keinen Krankheitswert hat. Die häufigste Form ist der verstärkte physiologische Tremor
Der physiologische Tremor kann durch verschiedene Ursachen, z.B. die Einnahme von Medikamenten, verstärkt werden. Der verstärkte physiologische Tremor ist dabei meist reversibel.
Der essenzielle Tremor ist ein beidseitiger Aktionstremor der oberen Extremitäten. Es können zusätzlich weitere Körperteile betroffen sein. Typisch ist eine Besserung der Symptome durch Alkohol.
Tremor, der meist im Rahmen der Parkinson-Krankheit auftritt. Meist bestehen ein Ruhetremor oder Halte- und Ruhetremor der Hände, der durch körperliche oder kognitive Anstrengung verstärkt wird.
Ist die Ursache der Schädigung der Substantia nigra, die zum Parkinson-Syndrom führt, bekannt und nicht genetisch (vaskuläre, entzündliche, toxische oder traumatische Schädigung), spricht man von einem sekundären oder symptomatischen (sekundären) Parkinson-Syndrom.
Der primär orthostatische Tremor ist eine seltene Tremorform, bei der im Stand ein hochfrequenter (13–18 Hz) Beintremor auftritt. Dieser führt zu einer Standunsicherheit.
Fokale Tremores sind auf eine Körperregion beschränkt. Sie treten unabhängig von einer Tätigkeit auf.
Aufgaben- und positionsspezifische Tremores treten nur bei bestimmten Tätigkeiten auf. Auch bestimmte Bewegungen oder Positionen können einen Tremor auslösen.
Der Begriff „idiopathisches Parkinson-Syndrom“ wird häufig synonym zu „Parkinson-Krankheit“ verwendet. Aufgrund zunehmender Kenntnis über genetisch bedingte Varianten, sollte besser der Begriff „idiopathische (= sporadische) Parkinson-Krankheit“ für Fälle ohne identifizierbare Ursache verwendet werden.
Unter atypischen Parkinson-Syndromen werden Erkrankungen verstanden, bei denen zusätzlich zu den typischen Parkinson-Symptomen frühzeitig weitere charakteristische Ausfälle bestehen (= Parkinson-plus-Syndrome). Hierzu zählen die Lewy-Körperchen-Demenz, die progressive supranukleäre Blickparese (PSP), die Multisystematrophie (MSA) sowie die kortikobasale Degeneration (CBD).
Die Hyperthyreose ist ein Überfunktionszustand der Schilddrüse mit vermehrter Hormonproduktion, der zu einem pathologisch gesteigerten Stoffwechsel im gesamten Organismus führt.
Der dystone Tremor betrifft Körperteile mit einer Dystonie.
Dystonien sind unwillkürliche, langsame und länger dauernde spastische Kontraktionen, die einzelne Muskelgruppen betreffen oder generalisiert auftreten können (evtl. kombiniert mit anderen Bewegungsstörungen).
Bei der Parkinson-Krankheit (PK) handelt es sich um eine neurodegenerative Erkrankung, die (meist) mit Bildung von Lewy-Körperchen einhergeht und zu einem Parkinson-Syndrom führt. Auch Frühformen der Erkrankung, in denen (noch) kein komplett ausgebildetes Parkinson-Syndrom besteht, werden in diesen Begriff eingeschlossen. Es kann eine (häufiger vorkommende) sporadische (= idiopathische) von einer (selteneren) erblichen (= hereditären) Form unterschieden werden.
Als Nystagmus bezeichnet man unwillkürliche, periodisch-rhythmische Augenbewegungen.
Eine Ataxie bezeichnet eine Störung der motorischen Koordination, also eine Störung der zeitlichen und räumlichen Abstimmung zielgerichteter Willkürbewegungen. Differenziert werden hierbei:
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Dyssynergie: gestörte Zusammenarbeit einzelner Muskeln
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Dysmetrie: gestörte Abmessung von Zielbewegungen
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Dysdiadochokinese: gestörte Abfolge rascher antagonistischer Bewegungen.
(griechisch „ataxia“ = Unordnung)
Die Hauptmerkmale einer Depression sind eine Veränderung der Affektivität, des Antriebs, sowie ein Freud- und Interessenverlust. Je nach Ausprägung der Symptomatik wird zwischen leichten, mittelgradigen und schweren depressiven Episoden unterschieden. Dauert eine depressive Episode länger als 2 Jahre, liegt eine chronische Depression vor.
Vermindertes Gesamt-Kalzium im Serum. Bei einer Hypokalzämie liegt das Serumkalzium < 2,2 mmol/l bzw. ionisiertes Kalzium < 1,1 mmol/l.
Erniedrigte Kalium-Konzentration im Blut. Von Hypokaliämie spricht man bei einem Serumkalium < 3,6 mmol/l.
Beim Hypoparathyreoidismus handelt es sich um eine Unterfunktion der Nebenschilddrüsen mit einer Mangelsekretion von Parathormon.
Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.
Der Morbus Wilson ist eine autosomal-rezessiv vererbte Störung des Kupferstoffwechsels, bei der sich aufgrund eines Defekts des Kupferregulators ATP7B das Kupfer im Trans-Golgi-Netzwerk und den zytoplasmatischen Vesikeln ansammelt. Dadurch kommt es zur Störung des Kupfertransports. Das Kupfer akkumuliert in verschiedenen Organen und führt so zu Organschäden.
Die Elektromyografie ist eine invasive Untersuchung der elektrischen Muskelaktivität mittels konzentrischer Nadelelektroden.
Als Rigor wird ein erhöhter Muskeltonus der axialen Muskulatur und der Extremitäten infolge einer Störung des extrapyramidalmotorischen Systems bezeichnet.
Unter Myopathien werden heterogene, entzündliche oder degenerative Erkrankungen der Muskulatur zusammengefasst, die systemartig einzelne Muskelgruppen oder die gesamte Muskulatur betreffen.
Die Spinalkanalstenose ist eine radiologisch-morphologische Beschreibung für eine signifikante Einengung des Spinalkanals, die im Verlauf häufig mit klinischen Beschwerden durch Schädigung der Spinalnervenwurzeln und ggf. des Rückenmarks durch fortschreitende degenerative Veränderungen an den Wirbelsäulensegmenten einhergeht.
Anfallssuppressive Medikamente verhindern (idealerweise) das Auftreten von Anfällen.
Die Physiotherapie (Krankengymnastik) umfasst übergreifend die äußerliche Anwendung von Heilmitteln mit aktiven und passiven Formen der Bewegungstherapie zur Prävention, Behandlung und Rehabilitation von Krankheiten und krankheitsbedingten Funktionsstörungen sowie zur allgemeinen Gesundheits- und Leistungsförderung.