Episiotomie
Synonym: Dammschnitt
Definition
Episiotomie
Das Einschneiden des Dammes während der Geburt zur Erweiterung des Weichteilkanals wird als Episiotomie bezeichnet.
Einteilung und Indikationen
Die Episiotomie ist die häufigste geburtshilfliche Operation.
Zeitlich unterscheidet man eine frühzeitige Episiotomie, welche bereits vor dem Durschneiden des Kopfes gesetzt wurde, von einer rechtzeitigen Episiotomie während des Durchschneidens des Kopfes.
Die wichtigste Indikation für eine Episiotomie ist die Notwendigkeit einer Beschleunigung der Geburt. Sie verkürzt den Geburtsweg und vermindert den Druck auf den kindlichen Kopf. Indiziert ist sie daher z.B. bei Früh- und Mehrlingsgeburten sowie bei Vakuumextraktion.
Auch bei einer Schulterdystokie
Auch ein drohender Dammriss ist, solange keine Verletzung des Darms befürchtet wird, keine zwingende Indikation zur Episiotomie, da die eines sorgfältig versorgten Dammrisses und einer Episiotomie sind.
Die Schulterdystokie ist eine Einstellungsanomalie, bei der infolge einer fehlenden Rotation eine oder beide Schultern des Kindes nach Geburt des Kopfes im mütterlichen Becken hängen bleiben. Es kommt zum Geburtsstillstand.
Die Beckenendlage beschreibt die Längslage des Kindes, bei der nicht der Kopf, sondern der Steiß oder Teile der unteren Extremität vorangehen.
Dyspareunie ist eine funktionelle Sexualstörung, die sich durch Missempfindungen und Schmerzen im Bereich des Scheideneingangs (Ostium vaginae, Introitus) und der Vagina beim Geschlechtsverkehr äußert.
Ein Geburtsstillstand ist ein Ausbleiben des Geburtsfortschritts von mindestens 2 Stunden in der Eröffnungsphase und einer Stunde in der Austreibungsphase.
Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.
Ein Aneurysma ist eine segmentale, irreversible Ausweitung der Arterienwand auf das mehr als 1,5-Fache des normalen Lumens.
Die ausbleibende Beugung des kindlichen Kopfes auf die kindliche Brust nennt man Deflexionslage. Abhängig vom Streckungsgrad unterscheidet man Vorderhaupts-, Stirn- und Gesichtslage.
Die Osteogenesis imperfecta ist eine heterogene Gruppe von genetisch bedingten Skelettdysplasien, die mit vermehrter Knochenbrüchigkeit und Kleinwuchs einhergeht.
Die Querlage (QL) ist eine Lageanomalie, bei der das Kind quer im Uterus liegt, d.h. mit dem Kopf auf der einen und mit dem Steiß auf der anderen Darmbeinschaufel. Kommt es zum Vorfall eines kindlichen Armes, wird dies als verschleppte Querlage bezeichnet.
Die Placenta praevia ist eine atypische Lokalisation der Plazenta am Isthmus uteri oder an der Cervix uteri, unter Umständen mit teilweiser oder vollständiger Bedeckung des inneren Muttermunds.
Bei der Uterusruptur kommt es zur teilweisen oder kompletten Zerreißung der Uteruswand, wobei alle Wandschichten einschließlich der Serosa betroffen sein können.
Bei einem Nabelschnurvorfall gelangen nach dem Blasensprung Teile der Nabelschnur zwischen den vorangehenden Kindsteil und die Beckenwand.
Das Vena-cava-Kompressionssyndrom ist eine Sekunden bis Minuten dauernde Schocksymptomatik in der Schwangerschaft infolge einer Kompression der Vena cava durch den Uterus und daraus resultierender Abnahme des venösen Rückstroms zum Herzen.
Beim Oligohydramnion liegt die Fruchtwassermenge deutlich unter der Norm, z.B. < 400 ml in der 36. SSW.