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Fruchtwasserembolie

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 6 min
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Steckbrief

Bei der Fruchtwasserembolie – einer schwerwiegenden Komplikation, die meistens sub partu auftritt – tritt Fruchtwasser (inklusive fetaler Zellen) in den mütterlichen Kreislauf über.

Die Erkrankung verläuft biphasisch. Zum einen werden durch das Fruchtwasser die Lungengefäße verlegt. Es resultiert eine pulmonale Hypertonie, eine Rechtsherzbelastung und Hypoxie. Auf der anderen Seite wird durch den Tissue factor des Fruchtwassers die Gerinnungskaskade aktiviert. Als Folge tritt eine Verbrauchskoagulopathie, eine massive Fibrinolyse und eine disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) auf.

Typische Symptome der Fruchtwasserembolie sind Tachykardie, Hypotonie, Dyspnoe, Husten, Zyanose und ausgeprägte Blutungen. Ist der kindliche Zustand ebenfalls beeinträchtigt, kann sich dies als fetale Bradykardie äußern.

Die Diagnose wird anhand der Klinik, der laborchemischen Werte (Gerinnung, BGA) und ggf. apparativer Untersuchungen (EKG, Röntgen-Thorax) gestellt. Die Fruchtwasserembolie muss von einer Lungenarterienembolie, einem akuten Myokardinfarkt und einer peripartalen Myokarditis differenziert werden.

Therapeutisch gilt es, den Kreislauf der Mutter zu stabilisieren. Eine intensivmedizinische Überwachung ist indiziert. Tritt die Fruchtwasserembolie sub partu auf, ist die Geburt schnellstmöglich zu beenden.

Image description
Vorgehen bei Verdacht auf Fruchtwasserembolie

Bei Verdacht auf eine Fruchtwasserembolie sollte wie in der Abbildung beschrieben vorgegangen werden. Cave: Keinen zentralen Venenkatheter in V. subclavia legen – Gefahr eines Hämatothorax!

(Quelle: Rath, Geburtshilfe und Perinatalmedizin, Thieme, 2010)
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    Definition

    Definition:
    Fruchtwasserembolie (FWE)

    Bei der Fruchtwasserembolie (FWE) tritt Fruchtwasser in den mütterlichen Blutkreislauf über.

    Epidemiologie

    In Europa beträgt die Inzidenz für eine Fruchtwasserembolie 1:60 000 Geburten. 70% der Fälle treten während der Geburt oder nach dem Blasensprung auf. 19% der Fälle treten nach Sectio auf und weitere 11% in den erste 24 Stunden nach Entbindung

    Ätiologie

    Bei der Fruchtwasserembolie kommt es zu einem Übertritt von Fruchtwasser (inklusive Zelldebris, Mekonium, Urin) in den mütterlichen Kreislauf. Das Fruchtwasser gelangt über endozervikale Läsionen, Uterusverletzungen oder über die Plazentahaftstelle in den mütterlichen Kreislauf. Ursachen für diese begünstigenden Läsionen sind Uterusrupturen, , starke Wehen und eine vorzeitige Plazentalösung.

    Uterusruptur

    Bei der Uterusruptur kommt es zur teilweisen oder kompletten Zerreißung der Uteruswand, wobei alle Wandschichten einschließlich der Serosa betroffen sein können.

    Vorzeitige Plazentalösung

    Bei der vorzeitigen Plazentalösung kommt es zu einer partiellen oder vollständigen Ablösung der Plazenta vor der Geburt des Kindes.

    Cor pulmonale

    Beim Cor pulmonale handelt es sich um eine Rechtsherzbelastung durch eine Widerstandserhöhung im kleinen Kreislauf.

    Ursache des akuten Cor pulmonale ist meist eine Lungenembolie.

    Das chronische Cor pulmonale ist gekennzeichnet durch Hypertrophie und/oder Dilatation des rechten Ventrikels als Folge einer Struktur-, Funktions- oder Zirkulationsstörung der Lunge (nicht Folge einer linksventrikulären oder angeborenen Herzerkrankung).

    Anaphylaktische Reaktion

    Als anaphylaktische Reaktion bezeichnet man eine durch IgE-Antikörper vermittelte Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ I), die nach einer Sensibilisierungsphase bei erneutem Kontakt mit dem spezifischen Allergen auftritt. Dabei kommt es zu einer massiven systemischen Ausschüttung von Histamin und weiteren Mediatoren.

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Zyanose

    Als Zyanose bezeichnet man eine bläuliche Verfärbung der Haut und der Schleimhäute als Korrelat einer unzureichenden Sauerstoffsättigung des Blutes (Hypoxämie).

    Lungenödem

    Ein Lungenödem ist eine pathologisch erhöhte Flüssigkeitsansammlung im Interstitium der Lunge (interstitielles Lungenödem) und/oder im Alveolarraum (alveoläres Lungenödem) mit der Folge eines eingeschränkten Gasaustausches.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Asystolie

    Unter einer Asystolie versteht man das Fehlen/Ausbleiben der elektrischen (→ Nulllinie im EKG) und in der Folge auch mechanischen Herzaktivität, was wiederum einen Kreislaufstillstand nach sich zieht.

    Lungenembolie

    Eine Lungenembolie bezeichnet den Verschluss von Lungenarterien(-ästen) durch Einschwemmung embolischen Materials, das in den meisten Fällen aus einem Thrombus der tiefen Bein- oder Beckenvenen stammt (selten: Fett, Luft oder Fremdkörper).

    Anaphylaktischer Schock

    Der anaphylaktische Schock ist eine schwerwiegende IgE-vermittelte allergische Überempfindlichkeitsreaktion vom Soforttyp (Typ 1 nach Coombs & Gell, Grad III entsprechend).

    Präeklampsie

    Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).

    Eklampsie

    Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.

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      zuletzt bearbeitet: 10.03.2023
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 19.07.2022
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