Herzerkrankungen
Epidemiologie
0,2–1% der Schwangeren leiden an Herzerkrankungen, ca. 60% davon an angeborenen Herzfehlern.
Ätiopathogenese
Die Zunahme des zirkulierenden Blutvolumens und des Herzminutenvolumens sowie die Abnahme des peripheren Widerstandes in der Schwangerschaft führen zu einer Demaskierung bisher kompensierter Herzerkrankungen oder zu einer zunehmenden Symptomatik.
Herzklappenfehler nach rheumatischer Endokarditis
Die Symptomatik der Herzklappenfehler und der rheumatischen Endokarditis zeigt sich in zunehmender Dyspnoe, Husten, Arrythmie, Venenstauung am Hals und Ödemen. Häufig geht es der Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft noch gut und eine Dekompensation erfolgt erst in der 2. Schwangerschaftshälfte.
Die Therapie erfolgt in der Zusammenarbeit mit Kardiologen und sollte sich an den Grundsätzen der orientieren. Zu beachten ist die Kontraindikation für ACE-Hemmer und die meisten Diuretika in der Schwangerschaft. Bettruhe und Stützstrümpfe kommen unterstützend zum Einsatz.
Bei der Endokarditis handelt sich um eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokard). Sie kann infektiös oder immunologisch bedingt sein.
Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine chronische, autoimmun bedingte Entzündung der Schilddrüse mit Zerstörung des Gewebes und konsekutiver Hypothyreose.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
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mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten, oder
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einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall), verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen, oder
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Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)
Ein Status epilepticus ist definiert als
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mindestens 2 aufeinander folgende epileptische Anfälle ohne zwischenzeitliche Wiedererlangung des vorbestehenden neurologischen Befunds.
Alle Anfallsarten können als Status vorkommen.
Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.
Eine dissoziative Störung ist eine Störung, bei der die Betroffenen aufgrund eines psychischen Konflikts körperliche, oft neurologische Ausfälle haben. Die seelischen Funktionen werden dabei von den körperlichen Funktionen teilweise oder vollständig entkoppelt.
Das Zervixkarzinom ist ein maligner Tumor, der vom Epithel der Cervix uteri ausgeht.
Das Mammakarzinom ist eine von den Brustdrüsen oder den Milchgängen ausgehende maligne Neoplasie der Brust.
Bei einer Leukämie handelt es sich um eine autonome, klonale und maligne Proliferation von Leukozyten oder unreifen Vorläuferzellen, die i.d.R. mit einer peripheren Leukozytose (Leukämie = weißes Blut) einhergeht. Durch die unkontrollierte Proliferation werden das normale Knochenmarkgewebe und die reguläre Hämatopoese verdrängt (Folge: Anämie, Infektanfälligkeit und Blutungsneigung). Zudem werden die pathologischen Leukozyten sowie unreifen Vorläuferzellen in großer Menge ins Blut ausgeschwemmt und verändern u.a. die Viskosität des Blutes (Leukostasesyndrom bei sehr hohen Zellzahlen möglich).
Eine Appendizitis ist die Entzündung der Appendix vermiformis (Wurmfortsatz).
Unter einer Cholezystitis versteht man eine akute bzw. chronische Entzündung der Gallenblase.
Bei der Ovarialtorsion handelt es sich um eine Drehung des Ovars um seinen Gefäßstiel, z.B. bei Tumor oder Zyste, mit konsekutiver Störung der venösen und/oder arteriellen Versorgung.