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          1. Steckbrief
          2. Definition und Einteilung
          3. Epidemiologie
          4. Risikofaktoren
          5. Ätiologie
          6. Lungenreifung (RDS-Prophylaxe)
          7. Geburtsplanung
          8. Wahl des Geburtsmodus
          9. Komplikationen
          10. Prävention
          11. IMPP-Fakten im Überblick
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    • Wochenbett und Stillen

Frühgeburt

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 23 min
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Steckbrief

Etwa 8–9% aller Kinder werden in Deutschland vor der 37+0 SWW geboren und sind damit als Frühgeburten zu bezeichnen.

Die Ätiologie der Frühgeburtlichkeit ist vielfältig und umfasst sowohl mütterliche als auch kindliche Pathologien. Infektionen, Erhöhung des intraabdominalen Druckes (z.B. bei Mehrlingen), Gestosen uvm. spielen eine wichtige Rolle. Die heute als Triple I bezeichnete intrauterine Inflammation und/oder Infektion (ehemals Amnioninfektionsyndrom) ist häufig Ursache einer Frühgeburtlichkeit. Sie bewirken oft vorzeitige Wehen oder einen frühen vorzeitigen Blasensprung. Die Diagnostik und Therapie sind abhängig von der Ätiologie und dem Gestationsalter. Bei der Zervixinsuffizienz, den vorzeitigen Wehen und dem frühen vorzeitigen Blasensprung ist eine Prolongation der Schwangerschaft durch körperliche Schonung, Zerklage oder Tokolyse angebracht.

Wichtig ist bei Frühgeburtsbestrebungen eine Verlegung „in utero“ in ein Perinatalzentrum. Eine postpartale Verlegung des Frühgeborenen ist ungleich risikoreicher und zu vermeiden.

Die Grenze zur Lebensfähigkeit liegt in Deutschland bei SSW 24+0, selten wird bei noch jüngeren Kindern eine lebenserhaltende Therapie eingeleitet. Je niedriger das Gestationsalter, desto mehr gilt: Jeder Tag in utero zählt! Daher wird versucht, die Schwangerschaft, wenn möglich, zu prolongieren, ab SSW 34+0 haben die Kinder eine so gute Prognose, dass die Nebenwirkungen der Frühgeburtstherapie eine weitere Prolongation nicht mehr rechtfertigen. Eine beginnende Geburt wird nicht mehr aufgehalten.

Die perinatale Morbidität und Mortalität sind in Deutschland zu 70% auf Frühgeburten zurückzuführen. Zur Verbesserung des Outcomes kann man mit Betamethason eine Lungenreifung durchführen, dies soll die Surfactantbildung des Fötus induzieren und ein Atemnotsyndrom des Frühgeborenen vermindern.

Außer bei sehr frühen Frühgeburten ist ein Spontanpartus anzustreben, sofern die zugrundeliegende Pathologie und die Kindslage dies zulassen. Wichtig ist dabei zu wissen, dass Frühgeborene empfindlicher auf Asphyxie und intrapartalen Druck reagieren. Die Sectioindikation wird großzügiger als bei Termingeborenen gestellt.

Zur Prävention der Frühgeburt sind eine gut durchgeführte Mutterschaftsvorsorge und eine adäquate Therapie der bestehenden Pathologie von Nöten.

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Frühgeborenes im Inkubator

Frühes Frühgeborenes (Geburtsgewicht 810 g), hier am 8. (links) und 20. Tag (rechts) postnatal im Inkubator.

(Quelle: Weyerstahl, Stauber, Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme, 2013)
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    Definition und Einteilung

    Definition:
    Frühgeburt

    Von einer Frühgeburt spricht man bei einer Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche (Gestationsalter < 259 Tage).

    Frühgeburtlichkeit und Schwangerschaftsdauer
    SchwangerschaftsdauerFrühgeburt

    SSW 32+0–SSW 37+0

    Frühgeburt

    SSW 28+0–SSW 32+0

    frühe Frühgeburt

    SSW 25+0–SSW 27+6

    sehr frühe Frühgeburt

    ab SSW 24+0

    Frühgeburt an der Grenze zur Lebensfähigkeit

    Epidemiologie

    In Deutschland kommen etwa 8–9% aller Kinder als Frühgeborene zur Welt.

    Risikofaktoren

    Plazentainsuffizienz

    Die Plazentainsuffizienz ist eine Funktionsstörung der Plazenta, bei der die plazentaren Austauschmechanismen nicht mehr ausreichend sind für die Versorgung des Kindes. Man unterscheidet die akute von der chronischen Plazentainsuffizienz.

    Lungenreifung

    Unter einer Lungenreifung versteht man die Gabe von Glucocorticoiden zur Prophylaxe des Respiratory-Distress-Syndroms (RDS) des Frühgeborenen zwischen Ende der 24. und 34 SSW, sie dient der Steigerung der intraalveolären Surfactant-Synthese zur Vermeidung eines Surfactant-Mangel-Syndroms.

    Vena-cava-Kompressionssyndrom

    Das Vena-cava-Kompressionssyndrom ist eine Sekunden bis Minuten dauernde Schocksymptomatik in der Schwangerschaft infolge Kompression der Vena cava durch den Uterus und daraus resultierender Abnahme des venösen Rückstroms zum Herzen.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Geburtsstillstand

    Ein Geburtsstillstand ist ein Ausbleiben des Geburtsfortschritts von mindestens 2 Stunden in der Eröffnungsphase und einer Stunde in der Austreibungsphase.

    Atonische Nachblutung

    Eine atonische Nachblutung liegt vor, wenn der Blutverlust nach vaginaler Geburt mehr als 500 ml bzw. nach Sectio mehr als 1000 ml beträgt. Die Ursache hierfür ist eine inadäquate Uteruskontraktion.

    Periduralanästhesie

    Bei der Periduralanästhesie erfolgt die Injektion eines Lokalanästhetikums – einmalig oder über einen einliegenden Katheter kontinuierlich – in den Periduralraum (= Epiduralraum). Dadurch wird eine temporäre segmentale Blockade – abhängig von der Punktionshöhe – der thorakalen, lumbalen oder sakralen Spinalnervensegmente ausgelöst. Je nach Konzentration der Lokalanästhetika erfolgt eine sympathische, sensorische oder motorische Blockade.

    Pneumothorax

    Der Pneumothorax ist eine Luftansammlung im Pleuraraum zwischen Pleura visceralis und Pleura parietalis.

    Periventrikuläre Leukomalazie (PVL)

    Bei einer periventrikulären Leukomalazie handelt sich um eine ischämiebedingte Nekrose mit zystischer Umwandlung der weißen Substanz lateral der Seitenventrikel, die meist bei Frühgeborenen auftritt.

    Nekrotisierende Enterokolitis (NEK)

    Die nekrotisierende Enterokolitis (NEK) ist eine fortschreitende Entzündung der Darmwand, die v. a. bei Frühgeborenen auftritt und zu Darmperforationen, Peritonitis und Sepsis führen kann.

    Bronchopulmonale Dysplasie (BPD)

    Die bronchopulmonale Dysplasie (BPD) ist eine chronische Lungenerkrankung von Frühgeborenen mit proliferativ veränderten Alveolen und Bronchiolen sowie charakteristischen radiologisch erkennbaren Veränderungen. Es ist eine Sauerstofftherapie oder maschinelle Beatmung mit FiO2 > 30% über den 28. Lebenstag bzw. die 36. SSW hinaus notwendig.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

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      zuletzt bearbeitet: 08.12.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 16.07.2022
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