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1. Semester Klinik

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          1. Steckbrief
          2. Definition
          3. Epidemiologie
          4. Ätiopathogenese
          5. Symptomatik
          6. Komplikationen
          7. Diagnostik
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Gestationsdiabetes

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 15 min
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Steckbrief

Synonyme: Schwangerschaftsdiabetes, Diabetes Typ 4, Typ-4-Diabetes

Etwa 6–7 % aller Schwangeren erkranken in Deutschland an einem Gestationsdiabetes. Dabei handelt es sich um die Erstmanifestation einer Glucosetoleranzstörung in der Schwangerschaft. Durch hormonelle Veränderungen kommt es in der 2. Hälfte der Schwangerschaft zu einer physiologischen peripheren Insulinresistenz. Trifft diese auf den Boden eines bisher kompensierten relativen Insulinmangels (im Sinne eines Prä-Typ-2-Diabetes), entsteht ein Gestationsdiabetes. Die Risikofaktoren für Gestationsdiabetes entsprechen so weitestgehend denen des Typ-2-Diabetes.

Besteht ein Gestationsdiabetes, ist die Schwangerschaft für Mutter und Kind durch eine Vielzahl an Komplikationen gefährdet. So erhöht sich für die Mutter unter anderem die Infektionsgefahr, das Risiko für Geburtskomplikationen und die Gefahr an Präeklampsien oder später an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Das Kind entwickelt eine diabetische Fetopathie. Hierbei bewirkt das hohe Glucoseangebot eine Makrosomie bei gleichzeitig funktioneller Unreife des Neugeborenen (Atemstörungen, Hypoglykämien). Es besteht erhöhte Gefahr für Frühgeburten und Asphyxien durch Geburtskomplikationen.

Abzugrenzen ist immer ein schon präkonzeptionell entstandener Diabetes. Ist dieser im 1. Trimenon unbehandelt, kommt es zur Embryopathia diabetica mit zum Teil schweren Fehlbildungen.

Diagnostisch fallen die Kinder im Sonogramm durch ein Polyhydramnion, Makrosomie und evtl. Fehlbildungen auf. Auf einen Gestationsdiabetes wird nach den Mutterschaftsrichtlinien in SSW 25–28 mit dem Glucose-Challenge-Test (GCT) gescreent. Der orale Glucose-Toleranz-Test (oGTT) dient der Diagnosestellung.

Die Therapie besteht in einer Lifestylemodifikation mit Ernährungsumstellung und Bewegungsprogramm. Blutzucker-Selbstmessungen zeigen den Therapieerfolg an. Zeigen diese Maßnahmen keine Wirkung, steht Humaninsulin zur Verfügung.

Postpartal kommt es meist innerhalb weniger Wochen zur Normalisierung der Blutglucose, etwa 35–60 % der Erkrankten entwickeln innerhalb der nächsten 10 Jahre einen Typ-2-Diabetes.

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    Definition

    Definition:
    Gestationsdiabetes

    Ein Gestationsdiabetes ist die Erstmanifestation einer gestörten Glucosetoleranz in der Schwangerschaft.

    Epidemiologie

    Ca. 6–7 % aller Schwangeren sind betroffen. Die Glucosetoleranzstörung manifestiert sich meist im 2. oder 3. Trimenon.

    Die Prävalenz des Gestationsdiabetes steigt seit einigen Jahren stetig an.

    Ätiopathogenese

    Lerntipp:

    Die pathogenetischen Mechanismen und Risikofaktoren entsprechen im Wesentlichen denen des Typ-2-Diabetes.

    Risikofaktoren

    • Alter der Patientin > 35 Jahre

    • Diabetes mellitus in der Familienanamnese

    • Übergewicht der Patientin (BMI > 27 kg/m vor der Schwangerschaft)

    Hyperglykämie

    Bei der Hyperglykämie handelt es sich um einen Anstieg des Blutglukosewerts über den Normalbereich (> 140 mg/dl bzw. > 7,8 mmol/l).

    Geburtsverletzungen

    Geburtsverletzungen umfassen Risse des weiblichen Genitaltraktes und Dammes, die Inversio uteri und das supra- bzw. infralevatorielle Hämatom, die unter der Geburt eines Kindes entstehen.

    Metabolisches Syndrom

    Das metabolische Syndrom beschreibt das gleichzeitige Auftreten verschiedener Risikofaktoren, die das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und Diabetes mellitus Typ 2 sehr stark erhöhen. Das Syndrom ist uneinheitlich definiert. Mehrheitlich umfasst es:

    • Adipositas/ Übergewicht

    • arterielle Hypertonie

    • Dyslipoproteinämie

    • Glucosetoleranzstörung.

    Die International Diabetes Federation (IDF) definiert das metabolische Syndrom wie folgt:

    • stammbetonte Adipositas (Taillenumfang in Europa: Männer ≥ 94 cm, Frauen ≥ 80 cm)

    • plus ≥ 2 der folgenden Kriterien:

      • Triglyzeride ≥ 150 mg/dl bzw. ≥ 1,7 mmol/l (oder spezifische Behandlung)

      • HDL < 40 mg/dl bzw. 1,03 mmol/l (Männer) und < 50 mg/dl bzw. 1,29 mmol/l (Frauen) (oder spezifische Behandlung)

      • Blutdruck systolisch ≥ 130 mmHg oder diastolisch ≥ 85 mmHg (oder spezifische Behandlung)

      • Nüchtern-Blutzucker ≥ 100 mg/dl (≥ 5 mmol/l) oder präexistierender Diabetes mellitus Typ 2.

    Postpartale Depression

    Die postpartale Depression ist eine depressive Symptomatik einer Mutter, die innerhalb von acht Wochen nach der Entbindung auftritt und länger als 14 Tage andauert.

    Polyhydramnion

    Von einem Polyhydramnion spricht man, wenn zu viel Fruchtwasser (> 2000 ml in der 36. SSW) in der mütterlichen Fruchtblase vorhanden ist. Mögliche Ursachen können u.a. Fehlbildungen des Kindes (z.B. Ösophagusatresie oder Herzfehler) oder ein Gestationsdiabetes sein.

    Plazentainsuffizienz

    Die Plazentainsuffizienz ist eine Funktionsstörung der Plazenta, bei der die plazentaren Austauschmechanismen nicht mehr ausreichend sind für die Versorgung des Kindes. Man unterscheidet die akute von der chronischen Plazentainsuffizienz.

    Hypoglykämie

    Hypoglykämie bezeichnet das Absinken des kapillaren Blutzuckers in zu niedrige Bereiche, wobei als Grenzwert beim Erwachsenen gewöhnlich < 50 mg/dl (2,77 mmol/l), aber manchmal auch < 70 mg/dl (< 3,9 mmol/l) definiert wird.

    Polyglobulie

    Die Polyglobulie bezeichnet eine pathologische Erhöhung von Erythrozytenzahl, Hämoglobin und Hämatokrit.

    Hypomagnesiämie

    Verminderte Magnesiumkonzentration im Serum. Von Hypomagnesiämie spricht man bei einem Serummagnesium < 0,7 mmol/l.

    Schulterdystokie

    Die Schulterdystokie ist eine Einstellungsanomalie der Schulter infolge einer fehlenden Rotation mit Geburtsstillstand nach Geburt des Kopfes.

    Neuralrohrdefekte

    Neuralrohrdefekte sind Fehlbildungen des zentralen Nervensystems aufgrund einer kranialen oder kaudalen Verschlussstörung des Neuralrohrs in der frühen Embryonalentwicklung (3.−4. SSW).

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Adipositas

    Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.

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      zuletzt bearbeitet: 25.07.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 19.07.2022
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