Grundlagen der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen
Definition
Hypertonie in der Schwangerschaft
In der Schwangerschaft spricht man ab einem Blutdruck von ≥ 140/90 mmHg von einer Hypertonie. Ein systolischer Anstieg um ≥ 30mmHg und ein diastolischer Anstieg um ≥ 15mmHg gelten ebenfalls als Hypertonie.
Einteilung
Das IMPP stellt häufig Fragen zu hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft.
Die Gestationshypertonie, Präeklampsie und das HELLP-Syndrom werden oft zusammenfassend als hypertensive Schwangerschaftserkrankungen bezeichnet und zählen zu den sog. Spätgestosen. Sie treten also im Unterschied zu den Frühgestosen eher in der 2. Hälfte der Schwangerschaft auf.
Gestationsproteinurie: Proteinurie ≥ 300 mg/d bzw. Protein-Kreatinen-Quotient ≥ 30 mg/mmol, erstmals in der Schwangerschaft aufgetreten vorbestehende renale Ursache
Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin
Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.
Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.
Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).
Eine Blasenmole ist eine ödematöse Veränderung der Chorionzotten. Durch eine pathologisch erhöhte Proliferation des Trophoblasten erscheint die Plazenta mit traubengroßen, flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Bei einer partiellen Blasenmole ist, neben dem Trophoblasten, eine embryonale Anlage vorhanden; bei einer kompletten Blasenmole fehlt die embryonale Anlage gänzlich.
Bei der chronischen Plazentainsuffizienz handelt es sich um eine chronische Mangelversorgung des Kindes, die sich über Wochen bis Monate entwickelt und zu Entwicklungsstörungen des Kindes führt.
Unter einer Oligurie versteht man die Reduktion des Urinvolumens auf weniger als 500 ml/d.
Eine Eklampsie ist ein generalisierter tonisch-klonischer Krampfanfall als Komplikation einer Präeklampsie.
Das Murphy-Zeichen ist ein Hinweis auf eine Entzündung der Gallenblase. Der Untersucher drückt beide Hände unter den rechten Rippenbogen des Patienten und bittet ihn, schnell einzuatmen. Bei einer Cholezystitis bricht der Patient die Inspiration schmerzbedingt ruckartig ab.
Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit
-
mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder
-
einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60%) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder
-
Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.
(ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)
Die disseminierte intravasale Gerinnung (DIC) ist eine erworbene Gerinnungsstörung, die durch eine intravasale, disseminierte Mikrothrombosierung und eine Blutungsneigung (hämorrhagische Diathese) charakterisiert ist.