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          1. Steckbrief
          2. Grundlagen der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen
          3. Gestationshypertonie
          4. Präeklampsie
          5. Eklampsie
          6. HELLP-Syndrom
          7. IMPP-Fakten im Überblick
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Präeklampsie, Eklampsie und HELLP-Syndrom

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 31 min
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Steckbrief

Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen (Spätgestosen)

Die Präeklampsie, die Eklampsie, und das HELLP-Syndrom werden zusammen mit der Gestationshypertonie oft als hypertensive Schwangerschaftserkrankungen bezeichnet und zählen zu den Spätgestosen.

6–10% der Schwangeren erkranken an einer der Formen, wobei insbesondere die Präeklampsie und das HELLP-Syndrom unbehandelt zu lebensbedrohlichen Verläufen für Mutter und Kind führen.

Die Ursache der Erkrankungen liegt in einer gestörten Plazentation, wobei insbesondere einer mangelnden Trophoblasteninvasion eine besondere Rolle zugeschrieben wird.

Präeklampsie und Eklampsie

In Folge der gestörten Plazentation steigen die Flusswiderstände der Plazenta und es kommt zu einer Reihe immunologischer und hormoneller Veränderungen bei der Mutter, mit konsekutiver Vasokonstriktion, die sich an nahezu allen Organen und Organsystemen symptomatisch äußern kann.

Die Beeinträchtigung der Niere zeigt sich so zum Beispiel symptomatisch in einer Oligurie und dem Blutdruckanstieg, laborchemisch in der pathologischen Eiweißausscheidung im Urin und der erhöhten Harnsäure. Die Minderperfusion des zentralen Nervensystems äußert sich in Hyperreflexie, Kopfschmerzen, Sehstörungen und zuletzt in der gefürchteten Eklampsie.

Die Perfusionsstörung der Plazenta ist per Dopplersonografie der A. uterina direkt messbar.

Die Eklampsie ist eine der gefürchteten Komplikationen einer hypertensiven Schwangerschaftserkrankung. Sie zu verhindern, ist Ziel der Früherkennung und Überwachung der Präeklampsie. Bei gut durchgeführter Mutterschaftsvorsorge und adäquater Präeklampsietherapie beträgt das Eklampsierisikio < 0,1%.

Vornehmlich Schwangere im 3. Trimenon mit bekannter Präeklampsie erleiden einen tonisch-klonischen Anfall oder ein tiefes Koma. Aber auch asymptomatische Schwangere können eklamptisch werden.

Die Mortalität von Mutter und Kind ist sehr hoch (30–40%), so dass die Schwangerschaft sofort per Notfall-Sectio beendet wird. Die hierfür notwendige Narkose beendet meist die Eklampsie. Zur Prophylaxe bei drohender Eklampsie wird Magnesiumsulfat eingesetzt und eine bestehende Hypertension gesenkt.

HELLP-Syndrom

Beim HELLP-Syndrom stehen die Leberbeteiligung und die Störung der Blutgerinnung im Vordergrund. Sie gilt als Sonderform der Präeklampsie und zeigt meist schwere Verläufe. Symptomatisch führen Oberbauchschmerzen, laborchemisch die Hämolyse und der Thrombozytenabfall.

Die einzige kausale Therapie ist in allen Fällen die Entbindung, wobei das Ziel sein muss, den Zeitpunkt hierfür in individuellen Entscheidungen unter Abwägung des mütterlichen und kindlichen Wohls festzulegen. Soweit möglich, wird man versuchen, die Schwangerschaft zu verlängern, um das Frühgeburtsrisiko für das Kind zu verringern.

Besteht der Verdacht auf eine hypertensive Schwangerschaftserkrankung, ist eine Hospitalisierung indiziert. Die Schwangere und das Ungeborene müssen engmaschig überwacht werden.

Die Therapie der Hypertonie erfolgt mit α-Methyldopa oder β-Blockern und ist erst ab einem Blutdruck von > 150/100 indiziert, auch hier müssen kardiovaskuläres Risiko der Mutter gegen die Versorgungslage des Kindes abgewogen werden. Wird der Blutdruck < 80 mmHg diastolisch gesenkt, reicht der Perfusionsdruck in der Plazenta nicht mehr aus. Die antikonvulsive Medikation erfolgt mit Magnesium.

Der Früherkennung dieser Erkrankungen widmet sich die deutsche Mutterschaftsvorsorge in ganz besonderem Maße. Seit einigen Jahren steht erstmal eine Prophylaxe mit Acetylsalicylsäure 100 zur Verfügung.

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    Grundlagen der hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen

    Definition

    Definition:
    Hypertonie in der Schwangerschaft

    In der Schwangerschaft spricht man ab einem Blutdruck von ≥ 140/90 mmHg von einer Hypertonie.
    Ein systolischer Anstieg um ≥ 30mmHg und ein diastolischer Anstieg um ≥ 15mmHg gelten ebenfalls als Hypertonie.

    Einteilung

    Lerntipp:

    Das IMPP stellt häufig Fragen zu hypertensiven Erkrankungen in der Schwangerschaft.

    Die Gestationshypertonie, Präeklampsie und das HELPP-Syndrom werden oft zusammenfassend als hypertensive Schwangerschaftserkrankungen bezeichnet und zählen zu den sog. Spätgestosen. Sie treten also im Unterschied zu den Frühgestosen eher in der 2. Hälfte der Schwangerschaft auf.

    Hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft
    • Gestationsproteinurie: Proteinurie ≥ 300 mg/d bzw. Protein-Kreatinen-Quotient ≥ 30 mg/mmol, erstmals in der Schwangerschaft aufgetreten vorbestehende renale Ursache

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    Adipositas

    Eine Adipositas besteht, wenn der Body-Mass-Index (BMI) einen Wert von 30 überschreitet.

    Systemischer Lupus erythematodes

    Der systemische Lupus erythematodes (SLE) ist eine chronisch-entzündliche, schubweise verlaufende Systemerkrankung, die durch das Auftreten charakteristischer Autoantikörper sowie die Bildung von Immunkomplexen gekennzeichnet ist.

    Hydrops fetalis

    Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).

    Blasenmole

    Eine Blasenmole ist eine ödematöse Veränderung der Chorionzotten. Durch eine pathologisch erhöhte Proliferation des Trophoblasten erscheint die Plazenta mit traubengroßen, flüssigkeitsgefüllten Bläschen. Bei einer partiellen Blasenmole ist, neben dem Trophoblasten, eine embryonale Anlage vorhanden; bei einer kompletten Blasenmole fehlt die embryonale Anlage gänzlich.

    Chronische Plazentainsuffizienz

    Bei der chronischen Plazentainsuffizienz handelt es sich um eine chronische Mangelversorgung des Kindes, die sich über Wochen bis Monate entwickelt und zu Entwicklungsstörungen des Kindes führt.

    HELLP-Syndrom

    Das HELLP-Syndrom ist eine besondere, oft akut verlaufende Form der Präeklampsie, die sich vorwiegend an der Leber manifestiert und sich durch typische Laborbefunde (Hemolysis, Elevated Liver Enzymes and Low Platelets) auszeichnet.

    Murphy-Zeichen

    Das Murphy-Zeichen ist ein Hinweis auf eine Entzündung der Gallenblase. Der Untersucher drückt beide Hände unter den rechten Rippenbogen des Patienten und bittet ihn, schnell einzuatmen. Bei einer Cholezystitis bricht der Patient die Inspiration schmerzbedingt ruckartig ab.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

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      zuletzt bearbeitet: 20.12.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 03.12.2022
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