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Schwangerschaftsrelevante Infektionen und TORCH-Komplex

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 35 min
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Steckbrief

In der Geburtshilfe wird die Infektiologie verschiedener Erreger unter ganz anderen Gesichtspunkten betrachtet als außerhalb der Schwangerschaft.

Manche Infektionen, zum Beispiel die mit Herpes simplex, führen bei Schwangeren zu schwereren Verläufen als bei Nichtschwangeren. Andere Erreger, zum Beispiel das Zytomegalievirus, führen beim Ungeborenen zu starken Schädigungen, u.a. Fehlbildungen, zeigen bei der Mutter aber keine oder nur harmlose Symptome. Einige Erreger führen zu Frühgeburtlichkeit (z.B. Chlamydien) oder gefährden das Leben der Mutter massiv (z.B. Hepatitis E). Wieder andere Infektionen (z.B. Gonokokken) treten nicht während der Schwangerschaft, sondern unter der Geburt auf das Kind über.

Für die meisten Infektionen gibt es entweder gute Prophylaxen durch Impfungen und konsequente Expositionsvermeidung oder adäquate Therapiemöglichkeiten.

Ein gutes Screening auf Infektionserreger in der Schwangerschaft und bei Seronegativität regelmäßige Titerkontrollen erlauben oft ein rechtzeitiges therapeutisches Eingreifen. Lediglich für die fetale Rötelninfektion und CMV-Infektion existieren keine Therapieoptionen.

Zur Diagnosestellung werden hauptsächlich Serologien bei der Mutter durchgeführt. Sonografische Verlaufskontrollen und invasive Diagnostik per Amniozentese klären die Frage nach einer Infektion des Fötus.

Die Reichweite der Auswirkungen auf das Kind geht von Abort und Frühgeburten über schwere Fehlbildungen bis hin zu gut behandelbaren Erkankungen ohne bleibende Folgen.

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    Schwangerschaftsrelevante Infektionen

    Praxistipp:

    Die meisten Infektionen sind gut behandelbar, daher ist die pränatale Diagnose von hoher Bedeutung!

    Vertikale Infektion

    Die Übertragung von der Mutter auf das Kind nennt man vertikale Infektion, sie erfolgt auf 4 Wegen:

    • Keimaszension durch die Scheide: z.B. Listerien, die zur Amnionhöhle aufsteigen (Die Keimaszension findet außerdem bei Streptokokken und Chlamydien statt. Sie steigen jedoch nicht bis zum Kind auf, sondern verursachen vorzeitige Wehen und einen Blasensprung).

    • transplazentar: Toxoplasmose, Parvovirus B19, Varizellen, Q-Fieber, Listerien, Röteln, Zytomegalie, Herpes, Syphilis, HIV

    • sub partu: Varizellen, Listerien, Herpes, Streptokokken, Syphilis, Gonokokken, Chlamydien, Hepatitis B und C, HIV

    • beim Stillen: HIV, möglicherweise Hepatitis C.

    Screening von Infektionskrankheiten in der Schwangerschaft

    Da viele schwangerschaftsrelevante Infektionen bei einer rechtzeitigen Diagnosestellung gut behandelbar sind, kommt der Vorsorge eine wichtige Rolle zu.

    Q-Fieber

    Das Q-Fieber ist eine Infektionskrankheit, die durch den Erreger Coxiella burnetii hervorgerufen wird.

    Röteln

    Röteln sind eine weltweit verbreitete, exanthematische Viruskrankheit mit Lymphadenopathie, die postnatal regelhaft mild verläuft und bei pränataler Infektion schwere Embryopathien auslösen kann.

    Zytomegalie

    Die Zytomegalie ist eine Infektion mit dem Zytomegalievirus (CMV), dem humanen Herpesvirus Typ 5 (HHV 5), die je nach Patientenalter und Immunlage unterschiedlich verläuft.

    Syphilis

    Syphilis ist eine sexuell übertragene, in mehreren Stadien verlaufende, chronische Infektion durch das Bakterium Treponema pallidum ssp. pallidum.

    Gonorrhö

    Gonorrhö ist eine durch Neisseria gonorrhoeae (Gonokokken) verursachte, vorwiegend sexuell übertragene Infektionserkrankung.

    Hepatitis B

    Die Hepatitis B ist eine, meist akut und selbstlimitierend verlaufende, Hepatitis durch Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV).

    Hepatitis C

    Die Hepatitis C ist eine durch die Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) ausgelöste Leberentzündung, die in ca. in 50–80 % d.F. chronisch verläuft und langfristig zur Entwicklung einer Leberzirrhose und/oder eines hepatozellulären Karzinoms führen kann.

    Toxoplasmose

    Die Toxoplasmose ist eine Infektion mit dem Parasiten Toxoplasma gondii, die bei Erwachsenen meist inapparent oder milde verläuft, bei Immunschwäche und transplazentarer Infektion von Ungeborenen jedoch zu schweren Erkrankungen v.a. von ZNS und Retina führen kann.

    Listeriose

    Unter einer Listeriose versteht man eine akute Infektion mit Listerien mit sehr unterschiedlichem Verlauf (klinisch inapparent bis hin zu fulminanter, lebensbedrohlicher Meningitis).

    Varizellen

    Die Varizellen sind eine akute, hoch ansteckende Infektion durch das Varicella-Zoster-Virus mit generalisiertem, schubweise auftretendem, vesikulärem Exanthem. Das Virus persistiert in den Ganglienzellen und kann reaktiviert werden und mit gruppierten Bläschen in einem oder mehreren Dermatomen einen Herpes zoster verursachen.

    Pneumonie

    Eine Pneumonie ist eine akute Entzündung des Alveolarraums und/oder des interstitiellen Lungenparenchyms, die in erster Linie infektiös (durch Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen oder Parasiten) bedingt ist.

    Hydrozephalus

    Bei einem Hydrozephalus sind die inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume erweitert.

    Mikrozephalus

    Kopfumfang < 3. Perzentile.

    Sepsis

    Bei einer Sepsis kommt es infolge einer inadäquaten, fehlregulierten Körperantwort auf eine Infektion zu einer lebensbedrohlichen Organdysfunktion, welche durch eine Zunahme um ≥ 2 Punkte im Sequential-Organ-Failure-Assessment (SOFA)-Score gekennzeichnet ist (Sepsis-3-Kriterien).

    Sectio caesarea

    Die Sectio caesarea ist die Geburt des Kindes über einen abdominal-operativen Zugang mit Eröffnung der Bauchdecke (Laparatomie) und des Uterus (Hysterotomie).

    Tachykardie

    Als erhöht (tachykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten > 100/min.

    Syphilis connata tarda

    Die Syphilis connata tarda ist das Spätstadium der Syphilis connata (Syphilis des Neugeborenen). Die Symptome treten nach dem 2. Lebensjahr auf.

    Zervizitis

    Eine Zervizitis ist eine Entzündung der endozervikalen Schleimhaut.

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      zuletzt bearbeitet: 25.07.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 19.07.2022
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