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        2. Geburtshilfliche Anamnese
        3. Klinische Untersuchung
        4. Laboranalytik
        5. Screening auf Gestationsdiabetes
        6. IMPP-Fakten im Überblick
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Anamnese, klinische und laborchemische Untersuchungen in der Schwangerschaft

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Zur geburtshilflichen Anamneseerhebung gehören neben der allgemein-gynäkologischen Anamnese auch Fragen nach:

  • vorangegangenen Schwangerschaften und deren Verläufe

  • möglichen Infektionen und eingenommenen Medikamenten post conceptionem

  • Beruf und sozialem Umfeld.

Wichtige Informationen werden im Mutterpass dokumentiert.

Die Anzahl der durchgemachten Schwangerschaften und Geburten wird als G(Gravida)x P(Para)y angegeben (z.B. GII PII → 2 Schwangerschaften, 2 Geburten).

Die klinische Untersuchung umfasst eine allgemein körperliche und eine vaginale Untersuchung und die Palpation.

Bei der allgemeinen körperlichen Untersuchung der Schwangeren wird der körperliche Status (inkl. Gewicht, Blutdruck, Inspektion der Beine) erhoben. Die Inspektion der Michaelis-Raute gibt Hinweise auf die Anatomie des Beckens.
Die Palpation des Bauches kann ab der 20. SSW mittels der Leopold-Handgriffe erfolgen. Sie gibt Aufschlüsse über die Höhe und Größe des Fundus uteri, den Muskeltonus der Gebärmutter und die Lage des Kindes im mütterlichen Bauch bzw. Becken.

Image description
Leopold-Handgriffe

Zur äußeren Palpation des Uterus und der fetalen Lage, Poleinstellung und Stellung (ab der 20. SSW) können die Leopold-Handgriffe verwendet werden.
Mit dem 1. Leopold-Handgriff (links) werden Fundusstand, Tonus des myometriums, Lage und Poleinstellung bestimmt.
Mit dem 2. Leopold-Handgriff (links Mitte) werden Stellung und Lage des Fetus ermittelt.
Mit dem 3. und 4. Leopold-Handgriff (die beiden rechten Abb.) werden Poleinstellung und Höhenstand festgestellt.

(Quelle: Weyerstahl, Stauber, Duale Reihe Gynäkologie und Geburtshilfe, Thieme, 2013)

Es schließt sich eine vaginale Untersuchung an. Die Beurteilung der Zervix erfolgt dabei nach dem Bishop-Score.

Zu den Laboruntersuchungen in der Schwangerschaft zählen v.a.:

  • Screening auf verschiedene Infektionen: bei Erstuntersuchung aber auch im Verlauf der Schwangerschaft (z.B. die Bestimmung von HBsAg nach der 32. SSW)

  • Bestimmung der Blutgruppe und des Rhesusfaktors: ist die Mutter rhesusnegativ, das Kind aber rhesuspositiv → es kommt zur Sensibilisierung der Mutter: Bildung von Antikörpern (zunächst IgM, dann plazentagängiges IgG) → bei einer erneuten Schwangerschaft mit einem rhesuspositiven Kind werden dessen Erythrozyten zerstört, was zu schweren Anämien führen kann

  • ein Antikörper-Suchtest (indirekter Coombs-Test auf irreguläre Antikörper)

  • Bestimmung von Hämoglobin und TSH

  • Urinuntersuchung.

Bei der Schwangeren sollte auch ein Screening auf Gestationsdiabetes erfolgen: In der fortgeschrittenen Schwangerschaft besteht ein relativer Insulinmangel, was zu einer Mehrbelastung der pankreatischen β-Zellen führt. Ein Urintest zum Nachweis einer Glukosurie wird bei jeder Kontrolluntersuchung durchgeführt. Zwischen der 24. und 28. SSW sollte zum Ausschluss eines Gestationsdiabetes ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) durchgeführt werden. Da der oGTT aufwändig ist, wird auch manchmal der sog. Glucose Challenge Test (GCT) als Vortest angewendet.

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    Geburtshilfliche Anamnese

    Neben der allgemein-gynäkologischen Anamnese wird im Rahmen der geburtshilflichen Anamneseerhebung schwerpunktmäßig nach vorangegangenen Schwangerschaften und deren Verläufen gefragt:

    • Anzahl der Schwangerschaften (inkl. Aborte, Abruptiones, Totgeburten, EUGs)

    • Anzahl und Geburtsjahr der lebenden Kinder

    • Verlauf und Komplikationen der Schwangerschaften

    • Schwangerschaftserkrankungen (z.B. Gestationsdiabetes, Präeklampsie, HELLP)

    • vorangegangene Entbindungen (spontan, Sectio, Vakuumextraktion, Zangengeburt, Geburtsgewicht der Kinder)

    • Komplikationen der Nachgeburtsperiode (z.B. Uterusatonie, Plazentaretention)

    • Frühgeburten (Gründe, Verlauf)

    • Aborte/Abruptiones (medikamentöse oder chirurgische Intervention)

    • Verlauf im Wochenbett (Stillen, Komplikationen).

    Von herausragender Bedeutung ist die Befragung zu möglichen und eingenommenen . Durch die Sozialanamnese können mögliche aus der Schwangerschaft erwachsende Probleme erkannt werden.

    Abort

    Ein Abort ist das vorzeitige Ende der Schwangerschaft mit einem kindlichen Geburtsgewicht < 500 g und ohne Lebenszeichen des Kindes.

    Totgeburt

    Ein geborenes Kind ≥ 500 g ohne Lebenszeichen oder mit Zeichen der Mazeration ist eine Totgeburt. Ist das Gewicht nicht bekannt, gilt die Körperlänge von 25cm; wenn auch diese nicht vorliegt, das Gestationsalter von min. SSW 24+0.

    Extrauteringravidität

    Eine Extrauteringravidität ist die Einnistung einer befruchteten Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle.

    Gestationsdiabetes

    Ein Gestationsdiabetes ist die Erstmanifestation einer gestörten Glucosetoleranz in der Schwangerschaft.

    Präeklampsie

    Eine Präeklampsie ist eine Hypertonie ≥ 140/90 mmHg mit zusätzlich mindestens einer, in der Schwangerschaft neu aufgetretenen, Organmanifestation, für die keine andere Ursache gefunden werden kann (oft ist die Niere betroffen).

    HELLP-Syndrom

    Das HELLP-Syndrom ist eine besondere, oft akut verlaufende Form der Präeklampsie, die sich vorwiegend an der Leber manifestiert und sich durch typische Laborbefunde (Hemolysis, Elevated Liver Enzymes and Low Platelets) auszeichnet.

    Vakuumextraktion

    Eine Vakuumextraktion ist eine Entbindung unter Zuhilfenahme einer Saugglocke, daher auch das Synonym Saugglockenentbindung.

    Atonische Nachblutung

    Eine atonische Nachblutung liegt vor, wenn der Blutverlust nach vaginaler Geburt mehr als 500 ml bzw. nach Sectio mehr als 1000 ml beträgt. Die Ursache hierfür ist eine inadäquate Uteruskontraktion.

    Plazentalösungsstörung

    Unter einer Plazentalösungsstörung versteht man die unvollständige bzw. verzögerte Lösung der Plazenta nach der Geburt. Die Lösung der Plazenta dauert länger als 30 min. oder der Blutverlust bei der Plazentalösung beträgt über 300 ml.

    Fluor genitalis

    Fluor genitalis ist eine vermehrte Absonderung von Flüssigkeit aus dem weiblichen Genitale.

    Hydrops fetalis

    Unter einem Hydrops fetalis (Syn.: Hydrops congenitus universalis) versteht man eine generalisierte Ansammlung von Flüssigkeit im Fetus. Die Flüssigkeit sammelt sich dabei im Interstitium an (→ Ödeme) und in den serösen Körperhöhlen (→ Ergüsse in Perikard, Pleura und Peritoneum).

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

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      zuletzt bearbeitet: 13.10.2022
      Fachlicher Beirat: Prof. Dr. med. Christoph Scholz, 09.10.2022
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