Die neurologischen Erkrankungen der Hand sind auf Läsionen peripherer Nerven des Plexus brachialis zurückzuführen. Dazu gehören die Nn. ulnaris, medianus und radialis.
Die Ausfallmuster unterscheiden sich je nach Höhe der Läsion. Es kommt zu einem motorischen und sensiblen Defizit. Es können auch mehrere Nerven gleichzeitig betroffen sein, dann summieren sich die Symptome.
Details zur Anatomie siehe auch „Nerven der oberen Extremität (Plexus brachialis)“.
N. ulnaris
Der N. ulnaris versorgt an der Hand die laterale Handkante, den Kleinfingerballen, den Kleinfinger und laterale Anteile des Ringfingers sensibel. Motorisch kommt es durch eine Erkrankung zu einer Schwäche der Fingerspreizung, der Daumenadduktion, der Kleinfingerabduktion und der Beugung der ulnaren Finger. In ausgeprägten Fällen kommt es zum typischen Bild der Krallenhand.
Ursächlich können v.a. das
Details siehe „N. ulnaris“ in der Anatomie und „Läsion des N. ulnaris“ in der Neurologie.

Krallenhand
In Weinrot ist das Areal des sensiblen Ausfalls eingefärbt.
(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2018)N. medianus
Der N. medianus versorgt an der Hand die palmare Haut der radialen 3½ Finger sowie die dorsale Haut der radialen 2½ Fingerendglieder sensibel. Motorisch kommt es durch eine Erkrankung zu einer Schwäche der Mm. lumbricales I und II, M. abductor pollicis brevis, M. opponens pollicis und dem oberflächlicher Kopf des M. flexor pollicis brevis. In ausgeprägten Fällen kommt es zum typischen Bild der Schwurhand.
Ursächlich können v.a. sein:
Karpaltunnelsyndom (häufigste Ursache einer Medianusläsion und das häufigste Engpasssyndrom des Menschen).
Details siehe auch „N. medianus“ in der Anatomie und „Läsion des Nervus medianus“ in der Neurologie.

Schwurhand
In Dunkelblau ist das Areal des sensiblen Ausfalls eingefärbt.
(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2018)N. radialis
Der N. radialis versorgt an der Hand die dorsale Haut der Grund- und Mittelglieder der radialen 2–3½ Finger. Sein sensibles Autonomiegebiet ist das Spatium interosseum I. Motorisch kommt es durch eine Erkrankung zu einer Schwäche aller oberflächlichen und tiefen Extensoren der Hand. In ausgeprägten Fällen kommt es zum typischen Bild der Fallhand.
Ursächlich können v.a. sein:
Details siehe „N. radialis“ in der Anatomie und „Läsion des N. radialis“ in der Neurologie.

Fallhand
In Grünblau ist das Areal des sensiblen Ausfalls eingefärbt.
(Quelle: Füeßl, Middeke, Duale Reihe Anamnese und Klinische Untersuchung, Thieme, 2018)