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Spondylitis und Spondylodiszitis

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 18 min
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Steckbrief

Synonym: Osteomyelitis der Wirbelkörper

Eine Entzündung eines Wirbelkörpers wird als Spondylitis, von Bandscheibe und angrenzendem Wirbelkörper wird als Spondylodiszitis bezeichnet.

In den meisten Fällen handelt sich um eine endogene Infektion mit hämatogener Erregerausbreitung. Entsprechend der Blutversorgung sind meist zwei benachbarte Wirbelkörper betroffen. Beim Erwachsenen greift die Infektion von dort sekundär auf die Bandscheibe über. Bei Kindern bis zum 4. Lebensjahr sind die Bandscheiben noch vaskularisiert, deshalb kann es hier auch zu einer isolierten Diszitis kommen. Durch eine Zunahme der Interventionen und operativen Eingriffe an der Wirbelsäule ist eine steigende Inzidenz der exogenen Infektionen zu beobachten.

Je nach Erreger wird zwischen einer spezifischen und einer unspezifischen Form unterschieden. Die spezifische Spondylodiszitis wird durch Mycobacterium tuberculosis verursacht. Der häufigste Erreger der unspezifischen Spondylodiszitis ist Staphylococcus aureus. Erkrankungen, die mit einer erhöhten Infektanfälligkeit einhergehen, zum Beispiel Diabetes mellitus oder HIV-Infektion, können die Entstehung einer Spondylodiszitis begünstigen.

Die akute Verlaufsform führt zu einer raschen Verschlechterung des Allgemeinzustandes verbunden mit einem septischen Krankheitsbild und starken Rückenschmerzen. Bei der chronischen Form sind die Symptome (Rückenschmerzen, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust) häufig so unspezifisch, dass oft Wochen bis Monate vergehen bis die richtige Diagnose gestellt wird.

Diagnostische Methode der Wahl ist die MRT, da sich hier die Erkrankung bereits in der Frühphase erfassen lässt. Zusätzlich können Komplikationen wie paravertebrale oder intraspinale Abszedierungen sehr gut dargestellt werden. Das konventionelle Röntgenbild ist in der Frühphase häufig unauffällig. Typische Veränderungen wie Höhenminderung des Bandscheibenfachs und Irregularitäten der Grund- und Deckplatte zeigen sich meist erst ca. 2–8 Wochen nach Beginn der Symptomatik.

Die konservative Therapie der Spondylodiszitis umfasst eine konsequente Ruhigstellung und eine resistenzgerechte Antibiotikatherapie, die zunächst intravenös appliziert wird. Gründe für eine operative Therapie sind unter anderem Abszedierungen im M. psoas oder im Spinalkanal, neurologische Ausfälle sowie ausgedehnte knöcherne Destruktionen verbunden mit Instabilität.

Image description
MRT bei Spondylodiszitis BWK 8/9

In der sagittalen T2w (links) und noch besser in der sagittalen STIR (rechts) zeigen sich deutliche Signalsteigerungen bei ausgedehntem Knochenmarködem in den betroffenen Wirbelkörpern (Pfeilspitzen) und Flüssigkeitsansammlung im Bandscheibenfach (Pfeil). Die an das betroffene Bandscheibenfach angrenzende Grund- und Deckplatte ist unregelmäßig begrenzt, das Bandscheibenfach selbst höhengemindert.

(Quelle: Stein, Eysel, Scheyerer, Hrsg., Expertise Orthopädie und Unfallchirurgie Wirbelsäule, Thieme, 2019)
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    Definition

    Definition:
    Spondylitis

    Eine Entzündung der Wirbelkörper wird als Spondylitis bezeichnet.

    Definition:
    Spondylodiszitis

    Eine Entzündung der Bandscheibe und des angrenzenden Wirbelkörpers wird als Spondylodiszitis bezeichnet.

    Abhängig vom auslösenden Erreger wird zwischen einer spezifischen (Mycobacterium tuberculosis) und einer unspezifischen (andere Keime, am häufigsten Staphylokokken) Spondylodiszitis unterschieden.

    Definition:
    Diszitis

    Bei einer Diszitis handelt es sich um eine isolierte Entzündung der Bandscheibe. Sie wird v.a. im Kindesalter bei noch vaskularisierter Bandscheibe beobachtet.

    Diabetes mellitus

    Diabetes mellitus ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die durch einen absoluten (Typ 1) oder relativen (Typ 2) Mangel an Insulin gekennzeichnet ist. Leitsymptom ist die Hyperglykämie.

    HIV-Infektion

    Die HIV-Infektion ist eine Infektion mit dem humanen Immundefizienz-Virus (HIV), die nach einer variablen Latenzphase einen erworbenen Immundefekt hervorruft, der v.a. auf den sukzessiven Verlust CD4-tragender T-Helferlymphozyten zurückzuführen ist.

    Leukozytose

    Bei einer Leukozytose handelt es sich um eine Erhöhung der Leukozyten im peripheren Blut auf > 10 000/µl.

    Tuberkulose

    Die Tuberkulose ist eine Infektionserkrankung, die inapparent, akut oder chronisch verlaufen kann und sich bevorzugt an der Lunge (Morbus Koch), aber auch an anderen Organen (Haut, lymphatisches System, Pleura, Knochen, Urogenitaltrakt, ZNS, Magen-Darm-Trakt) manifestiert. Sie wird durch Keime des Mycobacterium-tuberculosis-Komplexes (MTK) verursacht. Dazu zählen u.a. das Mycobacterium tuberculosis (> 98% der Fälle in Mitteleuropa), M. bovis und M. africanum.

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      zuletzt bearbeitet: 10.02.2023
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