Einteilung
Die Einteilung der Knochen- und Weichteiltumoren nach WHO erfolgt anhand der Histogenese (nach ihrem Ursprungsgewebe) und ihrer Malignität.
Ursprungsgewebe | benigne | semimaligne | maligne |
knochenbildende Tumoren | Osteoidosteom Osteoblastom | malignes Osteoblastom | |
knorpelbildende Tumoren | |||
Riesenzelltumor | Osteoklastom | ||
Knochenmarktumoren | malignes Lymphom | ||
Gefäß- und Bindegewebstumoren | Histiozytom | desmoplastisches Fibrom | Fibrosarkom malignes Histiozytom Liposarkom |
andere Tumoren | Neurofibrom | Chordom | |
tumorähnliche Läsionen | juvenile Knochenzyste nicht ossifizierendes Knochenfibrom pigmentierte villonoduläre Synovialitis brauner Tumor bei Hyperparathyreoidismus intraossäres Ganglion |
Das Osteom ist ein gutartiger, sehr langsam wachsender Tumor aus gut differenziertem, reifem Knochengewebe.
Das Osteosarkom ist der häufigste primär maligne Knochentumor und besteht histologisch aus polymorphen knochenbildenden Zellen.
Ein Chondrom ist ein gutartiger primärer Knochentumor in der Kortikalis, der hyalines Knorpelgewebe bildet.
Das Osteochondrom ist ein gutartiger, knochen- und knorpelbildender Knochentumor, der nahe der Metaphyse wächst und eine aufliegende Knorpelkappe besitzt.
Das Chondroblastom ist ein gutartiger knorpelproduzierender Tumor, der durch die Proliferation unreifer Knorpelzellen gekennzeichnet ist.
Das Chondromyxoidfibrom ist ein gutartiger Tumor, der aus chondroidem und myxoidem Gewebe zusammengesetzt ist und ein lokal invasives Wachstum aufweisen kann.
Chondrosarkome sind eine heterogene Gruppe maligner mesenchymaler Tumoren des Knochens, deren Gewebe aus Knorpelzellen und Knorpelgrundsubstanz besteht und bei denen je nach Differenzierungsgrad eine Vielzahl histologischer Erscheinungsformen möglich ist.
Ewing-Sarkome sind hochmaligne, klein-rund-blauzellige Tumoren, die vom bindegewebigen Knochenmarkgerüst ausgehen und vor allem bei Kindern und Jugendlichen beobachtet werden. Die genauen Ursprungszellen sind unklar.
Das multiple Myelom ist ein aggressives B-Zell-Lymphom mit monoklonaler Vermehrung von maligne transformierten Plasmazellen im Knochenmark. Diese sezernieren unkontrolliert große Mengen an Paraproteinen, also monoklonale Immunglobuline oder nur deren Leichtketten.
Lipome sind von gut differenzierten Fettzellen (Adipozyten) ausgehende, gutartige mesenchymale Tumoren mit überwiegender Lokalisation im subkutanen Fettgewebe. Lokalisationen in anderen Geweben (Knochen, Muskeln, in Organen) sind aber möglich.
Die aneurysmatische Knochenzyste ist eine mehrkammerige, tumorartige osteolytische Knochenläsion, die aus blutgefüllten Hohlräumen mit Bindegewebssepten besteht.
Die fibröse Dysplasie ist eine Skelettreifungsstörung, bei der Knochenmark und spongiöser Knochen durch fibröses Gewebe und unreife Trabekel ersetzt werden.
Das eosinophile Granulom ist eine lokalisiert verlaufende Form der Histiozytose, die häufiger bei Erwachsenen auftritt und hauptsächlich einzelne Herde am Knochen bildet.
Bei der Myositis ossificans handelt es sich um Verknöcherungen des Muskels.
Beim intraossären Ganglion handelt es sich um einen unmittelbar unter der Gelenkfläche liegenden zystenartigen Hohlraum, der häufig mit dem intraartikulären Raum kommuniziert.
Der Riesenzelltumor ist ein von zahlreichen Riesenzellen durchsetzter Knochentumor unterschiedlicher Dignität mit lokal aggressivem Wachstumsverhalten.