Amputation
Definition
Amputation
Als Amputation wird die Abtrennung einer Gliedmaße vom Körper bezeichnet.
Exartikulation
Exartikulation bezeichnet die Amputation auf Höhe der Gelenklinie.
Indikation
Amputationen von Gliedmaßen können notwendig werden bei:
peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK): häufigste Ursache an der unteren Extremität
diabetischer Gangrän
Trauma: häufigste Ursache an der oberen Extremität
Infektionen, z.B. nekrotisierende Fasziitis
, Gasbrand oder chronische OsteomyelitisTumorerkrankungen
kongenitalen Dysplasien
selten: komplexes regionales Schmerzsyndrom (CRPS)
, Poliomyelitis (Extremitätenlähmung und Durchblutungsstörung), chronische Ulzera bei Paraplegie oder Syringomyelie , Phantomschmerzen (Nachamputation), ggf. als ultima ratio bei psychiatrischen Erkrankungen (Patientenwunsch).
Bei der empfinden betroffene Menschen einzelne Körperglieder oder einzelne sensorische Leistungen (Hör- oder Sehfähigkeit) als nicht zu ihrem Körper zugehörig. Diese Körperschemastörungen treten in der Regel bereits ab der frühen Kindheit auf. Die Patienten sind körperlich gesund und kognitiv nicht eingeschränkt. Die betroffenen Körperregionen werden als störend und als psychisch belastend empfunden. Betroffene sehen die Amputation oder operativ herbeigeführte Lähmung als einzige Lösung zur Linderung ihres Leidens. Da dieses Krankheitsbild bisher wenig bekannt und auch bei Medizinern wenig bewusst ist, erfahren die Betroffenen oft keine ausreichende Behandlung. Daher versuchen sie mitunter, den gewünschten körperlichen Zustand durch Selbstverletzung oder Selbstamputation herbeizuführen. Ursache dieser Störung scheinen Veränderungen des rechten frontoparietalen Kortex, des primärmotorischen Kortex und des rechten insulären Kortex zu sein.
Bei der nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine schwere, nekrotisierende Entzündung von Haut und Weichteilen mit hoher Letalität.
Gasbrand ist eine nekrotisierende Weichteilinfektion mit typischer Gasbildung im Gewebe, die meist durch das Bakterium Clostridium perfringens hervorgerufen wird.
Das komplexe regionale Schmerzsyndrom ist ein lokales neuropathisches Schmerzsyndrom einer Extremität mit einem Symptomenkomplex aus motorischen, sensiblen, autonomen und trophischen Störungen, das überwiegend nach (banalen) Verletzungen auftritt, aber nicht auf direkte Traumafolgen zurückgeführt oder dem Innervationsareal eines peripheren Nervs zugeordnet werden kann.