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Hirndrucksyndrom

  •  IMPP-Relevanz
  • Lesezeit: 17 min
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Steckbrief

Physiologischerweise beträgt der intrakranielle Druck (ICP) des Erwachsenen < 10 mmHg. Eine Erhöhung > 20 mmHg gilt als pathologisch. Vermehrt sich das Volumen in einem Hirnkompartiment (Gewebe, Liquor, Blut, extrazelluläre Flüssigkeit), so erhöht sich der intrakranielle Druck . Es besteht die Gefahr der Abnahme der zerebralen Perfusion. Typische Ursachen sind u.a. intrakranielle Raumforderungen, Störungen des Liquorabflusses oder der Liquorresorption oder ein Hirnödem.

Klinisch sind Kopfschmerzen, vegetative Symptome und Sehstörungen führend. Eine zerebrale Einklemmung ist durch zunehmende Bewusstseinstrübungen und neurologische Ausfälle (bis hin zum irreversiblen Hirnfunktionsausfall) gekennzeichnet. Bei Verdacht auf eine Hirndruckerhöhung muss deswegen umgehend eine Bildgebung (CT oder MRT) erfolgen. In der klinischen Untersuchung sind Stauungspapillen nachweisbar.

Ziel der Hirndrucktherapie ist die Aufrechterhaltung des zerebralen Perfusionsdrucks, um Folgeschäden zu vermeiden. Neben allgemeinen Maßnahmen (z.B. Sicherstellung einer adäquaten Oxygenierung und Blutdruckregulation), sind ggf. auch spezielle Maßnahmen (wie z.B. Osmodiurese, Entlastungstrepanation) notwendig, um der Erhöhung des ICP gegenzusteuern.

Image description
Hirndruck und Einklemmung

Erhöhter Hirndruck kann zu einer potentiell lebensbedrohlichen Herniation von Hirnanteilen führen, sowohl supra- als auch infratentoriell. Die Grafik gibt einen Überblick über die verschiedenen Typen der Einklemmung. Neben der Verlagerung der Mittellinie mit Gefahr des ipsilateralen Verschlusses des A. cerebri anterior, kann es auch zu einer Einklemmung im Tentoriumschlitz (obere Einklemmung) oder einer Herniation der Tonsillen (untere Einklemmung) kommen.

(Quelle: Berlit, Memorix Neurologie, Thieme, 2015)
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    Definition

    Definition:
    Hirndruck

    Der intrakranielle Druck (intracranial pressure, ICP) von Erwachsenen beträgt physiologischerweise < 10 mmHg. Eine Erhöhung des ICP > 20 mmHg, ugs. ebenfalls als „Hirndruck“ bezeichnet, gilt als pathologisch. Sie ist eine Folge von Prozessen, die zu einer Zunahme des Volumens in einem der intrakraniellen Kompartimente (Hirnparenchym, Liquor oder Blut) führen.

    Definition:
    Hirndrucksyndrom

    Unter einem Hirndrucksyndrom fasst man Symptome erhöhten intrakraniellen Drucks zusammen, die als Folge einer akuten oder chronischen Hirndruckerhöhung auftreten. Sie können als Komplikation zur Einklemmung führen.

    Schädel-Hirn-Trauma (SHT)

    Ein Schädel-Hirn-Trauma ist eine Hirnverletzung und/oder -funktionsstörung infolge einer Gewalteinwirkung auf den Kopf. Verbunden damit kann eine Prellung oder Verletzung der Kopfschwarte, des knöchernen Schädels, der Dura mater und/oder von intra- und extrazerebralen Gefäßen sein.

    Intrazerebrale Blutung (ICB)

    Unter intrazerebralen Blutungen werden intrakranielle Blutungen zusammengefasst, die ihren Ursprung in den das Hirnparenchym oder das Ependym versorgenden Gefäßen haben (im Gegensatz zu z.B. Subarachnoidalblutungen, deren Blutungsquelle im Subarachnoidalraum liegt).

    Zerebrale Ischämie

    Als zerebrale Ischämie bezeichnet man eine kritische Minderperfusion von Hirnabschnitten, die abhängig von Schwere, Ausmaß und Lokalisation zu einem Gewebeuntergang und neurologischen Defiziten führt.

    Hirntumoren

    Hirntumoren sind primäre oder sekundäre Neubildungen des zentralen Nervensystems.

    Abszess

    Ein Abszess ist ein (nichtpräformierter) Hohlraum, der sich durch Nekrose von Zellen gebildet hat. Er ist von einer Abszessmembran umgeben und mit Eiter gefüllt.

    Hydrocephalus occlusus

    Als Hydrocephalus occlusus bezeichnet man eine Erweiterung der Ventrikel mit Erhöhung des Hirndrucks durch Störungen des Liquorabflusses.

    Sinusthrombose

    Die Sinusthrombose ist eine Thrombose der zerebralen venösen Sinus, die zu einer venösen Abflussstörung führt.

    Von Sinusthrombosen werden aufgrund unterschiedlicher Klinik und Prognose Thrombosen der tiefen Hirnvenen abgegrenzt, wobei der pathophysiologische Mechanismus identisch ist.

    Hirnödem

    Das Hirnödem ist eine Flüssigkeitsansammlung im Gehirn (intra- oder extrazellulär), die auf einer Schädigung der Blut-Hirn-Schranke oder der Blut-Liquor-Schranke beruht. Hierdurch kommt es zu einer Volumenvermehrung des Gehirns mit Erhöhung des Hirndrucks.

    Ödem

    Unter einem Ödem versteht man eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Interstitium.

    Valsalva-Manöver

    Für die Durchführung des Valsalva-Manövers fordert man den Patienten auf, nach tiefem Einatmen bei geschlossenem Mund und zugehaltener Nase möglichst lange zu pressen. Alternativ kann man den Patienten veranlassen, kräftig in eine Spritze zu blasen, um den Spritzenkolben zurückzutreiben.

    Schwindel

    Der Begriff „Schwindel“ wird im weitesten Sinne für Gleichgewichtsstörungen, Bewegungsunsicherheiten im Raum sowie für das Gefühl einer nahenden Bewusstlosigkeit verwendet.

    Im engeren Sinne meint ein Schwindel die Wahrnehmung einer Scheinbewegung des Patienten zwischen sich und der Umwelt, die gerichtet als Dreh-, Schwank- oder Liftschwindel oder ungerichtet auftreten kann.

    Schluckauf

    Schluckauf entsteht durch unwillkürliche Zwerchfellkontraktionen, die durch eine Reizung des N. phrenicus oder N. vagus ausgelöst und primär nicht unterdrückt werden können.

    Bradykardie

    Als erniedrigt (bradykard) gilt die Herzfrequenz eines Erwachsenen in Ruhe bei Werten < 60/min. Symptomatisch wird eine Bradykardie i.d.R. erst bei anhaltenden Werten < 40/min.

    Delir

    Das Delir ist eine akut auftretende, meist reversible organische Störung, die mit Bewusstseins- und Orientierungsstörungen einhergeht.

    Bewusstseinsstörung

    Bewusstseinsstörungen sind Veränderungen des Bewusstseins unterschiedlichen Ausmaßes, wobei zwischen qualitativen und quantitativen Bewusstseinsstörungen unterschieden wird. Ein bewusstseinsklarer Mensch ist vollständig wach (Vigilanz) und kann auf seine Umgebung adäquat reagieren (reflektierendes Bewusstsein).

    Koma

    Koma ist eine schwere Bewusstseinstörung, bei der der Patient selbst durch starke Außenreize nicht mehr erweckbar ist. Je nach Symptomausprägung werden die Grade I−IV unterschieden, wobei im tiefen Koma (IV) die Pupillen-, Korneal- und Muskeleigenreflexe sowie jegliche Reaktion auf Schmerzreize fehlen.

    Cheyne-Stokes-Atmung

    Die Cheyne-Stokes-Atmung ist eine Atemrhythmusstörung die sich durch periodisch an- und wieder abschwellende Atemtätigkeit mit dazwischen liegenden Pausen auszeichnet.

    Miosis

    Als Miosis wird eine Pupillenverengung auf weniger als 2 mm im Durchmesser bezeichnet. Sie tritt bei Lichteinfall, im Schlaf und unter Narkose sowie bei Säuglingen und älteren Menschen physiologisch auf.

    Mydriasis

    Die Mydriasis ist eine Erweiterung der Pupille auf mehr als 5 mm im Durchmesser. Bei Dunkelheit ermöglicht sie einen höheren Lichteinfall (physiologisch). Des Weiteren tritt sie physiologisch bei Jugendlichen sowie Schmerzen auf. Bei pathologischem Auftreten findet sich oft die Kombination mit einer reduzierten oder fehlenden Lichtreaktion.

    Arterielle Hypertonie

    Eine arterielle Hypertonie ist eine andauernde Erhöhung des Blutdrucks auf ≥ 140 mmHg systolisch und/oder ≥ 90 mmHg diastolisch bei Praxismessung oder auf ≥ 135 mmHg systolisch und/oder > 85 mmHg diastolisch bei Selbstmessung.

    Sinusbradykardie

    Eine Sinusbradykardie ist die Verlangsamung der Herzfrequenz auf < 60 Schläge/min bei regelmäßigem Herzschlag und normaler Morphologie der P-Wellen.

    Hydrozephalus

    Bei einem Hydrozephalus liegt eine Erweiterung der inneren und/oder äußeren kranialen Liquorräume vor.

    Stauungspapille

    Die Stauungspapille ist eine fast immer beidseitig bestehende Papillenschwellung durch eine Hirndrucksteigerung.

    Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung

    Eine Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörung ist die Beeinträchtigung der Fähigkeit, sich in vollem Umfang auf die Wahrnehmung der durch die Sinnesreize übermittelten Eindrücke zu konzentrieren.

    Epileptischer Anfall

    Ein epileptischer Anfall ist eine abnorm synchronisierte elektrische Entladung von Nervenzellen, die zu lokalisierten oder generalisierten zerebralen Funktionsstörungen führen.

    Pathologische Reflexe

    Pathologische Reflexe sind die Folge einer zentralen Enthemmung bei Schädigung des 1. Motoneurons.

    Pupillotonie

    Als Pupillotonie bezeichnet man eine meist einseitige Störung der parasympathischen Efferenz mit gestörtem Pupillenschluss (Mydriasis) ohne Kranksheitswert.

    Epilepsie

    Eine Epilepsie ist eine Erkrankung des Gehirns mit

    • mindestens zwei nicht provozierten epileptischen Anfällen (oder Reflexanfällen), die im Abstand von mindestens 24 Stunden auftreten oder

    • einem nicht provozierten epileptischen Anfall (oder Reflexanfall) verbunden mit einer Wahrscheinlichkeit, innerhalb der nächsten 10 Jahre weitere Anfälle zu erleiden, die vergleichbar ist mit dem allgemeinen Rückfallrisiko (mindestens 60 %) nach zwei nicht provozierten Anfällen oder

    • Vorliegen eines Epilepsiesyndroms.

    (ILAE-Definition von 2014; ILAE = International League Against Epilepsy)

    Anisokorie

    Bei einer Anisokorie finden sich ungleich große Pupillen. Dies ist immer Zeichen einer gestörten Efferenz, z.B. bei Horner-Syndrom, Okolumotoriusparese oder Pupillotonie.

    Glaukom

    Unter dem Begriff Glaukom werden ätiologisch unterschiedliche Erkrankungen zusammengefasst, die mit einer Schädigung des Sehnervs an der Papille (Optikusneuropathie) und daraus resultierenden charakteristischen Gesichtsfeldausfällen einhergehen. Häufig, aber nicht ausschließlich, ist dabei der Augeninnendruck erhöht und die Erkrankung führt letztendlich zur Erblindung.

    Horner-Syndrom

    Das Horner-Syndrom entsteht bei einem Funktionsausfall des kranialen Sympathikus und kann ein- oder beidseitig auftreten. Die klassische Trias besteht aus einer Ptosis (durch Ausfall des M. tarsalis superior), einer Miosis (durch Ausfall des M. dilatator pupillae) und einem Enophthalmus (durch Ausfall des M. orbitalis).

    Intoxikation

    Als Intoxikation bezeichnet man die Aufnahme schädlich wirkender Substanzen (Gifte) in den menschlichen Körper (z.B. oral, inhalativ, intravenös, perkutan oder transdermal), die zu Störungen des Allgemeinbefindens und der Vitalfunktion führen.

    Hyponatriämie

    Von einer Hyponatriämie spricht man bei einem Serumnatrium < 135 mmol/l (bei Kindern < 130 mmol/l).

    Endotracheale Intubation

    Das Einbringen eines Beatmungsschlauchs in die Trachea wird als endotracheale Intubation bezeichnet; der Tubus kann dabei durch den Mund (orotracheal), durch die Nase (nasotracheal) oder per Tracheotomie (pertracheal) eingebracht werden.

    Opioid

    Unter dem Begriff der Opioide werden Morphin und alle morphinähnlichen Substanzen zusammengefasst, egal ob natürlicher oder synthetischer Herkunft.

    Hyperventilation

    Unter Hyperventilation versteht man eine unphysiologisch gesteigerte alveoläre Ventilation, die über den normalen Bedarf hinausgeht und dem Patienten selbst meist nicht bewusst ist. Der paO2 ist normal oder erhöht, der paCO2 erniedrigt.

    Subarachnoidalblutung

    Bei einer Subarachnoidalblutung (SAB) handelt es sich um eine Blutung in den Subarachnoidalraum zwischen Arachnoidea und Pia mater, am häufigsten ausgehend von einem Aneurysma der dort verlaufenden Hirnbasisarterien. Leitsymptom sind plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen („Vernichtungskopfschmerz”).

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      zuletzt bearbeitet: 10.06.2022
      Fachlicher Beirat: Dr. med. Annika Schnurbus-Duhs, 11.05.2022
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